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„Wichtiges Instrument“

Der Begleitausschuss des ESF Plus hat in Bozen getagt. In den nächsten sieben Jahren stehen 150 Millionen Euro für Beschäftigung, Ausbildung und soziale Eingliederung bereit.

Der Begleitausschuss des Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus hat über die Umsetzung des Programms für den Zeitraum 2021-2027 beraten.

Hauptziel des ESF ist es, Südtirol dabei zu unterstützen, das hohe Niveau an qualifizierter Beschäftigung zu erhalten und einen fairen und integrativen Sozialschutz sowie die Bekämpfung des Schulabbruchs zu erreichen. Auf diese Weise trägt der ESF+ zu den Prioritäten der Europäischen Säule „sozialer Rechte“ bei.

„Der Europäische Sozialfonds bleibt ein wichtiges Instrument für die Region Südtirol“, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Eröffnung der Arbeiten. Die außerordentlich verfügbaren Mittel vor allem aus dem Pnrr würden eine Herausforderung darstellen und müssten mit Blick auf eine mittelfristige Perspektive der öffentlichen und regionalen Finanzenverwaltet werden, sagte Kompatscher. „Es ist notwendig, qualitativ hochwertige Projekte zu unterstützen und einen integrierten Rahmen zu schaffen, um die Synergien zwischen den Fonds zu stärken“, unterstrich der Landeshauptmann.

Die Direktorin der Abteilung Europa Martha Gärber betonte, dass „die europäischen Strukturfonds im sozialen Bereich eine wichtige Möglichkeit darstellen, um spezifische Maßnahmen zur Stärkung der Schutzbedürftigen unserer Gesellschaft durchzuführen. Das Programm des Europäischen Sozialfonds trägt somit auch dazu bei, Ungleichgewichte im sozialen Gefüge Südtirols zu verhindern und abzumildern.“

Maßnahmen im Jahr 2023

Die neue Programmplanung 2021 – 2027 ist erfolgreich angelaufen und im ersten Programmjahr wurden dem Landesgebiet mehr als 65 Millionen Euro bereitgestellt. Dieser Betrag wird in den kommenden Jahren für das Abwickeln von Projekten in allen spezifischen Bereichen des Europäischen Sozialfonds, also Beschäftigung, Bildung und soziale Eingliederung, verwendet.

Genehmigt wurde die Finanzierung von Projekten, die Ausbildungsmaßnahmen für Arbeitslose, Sprachkursen zur Förderung der sozialen und beruflichen Integration von Migranten und die Bekämpfung des Schulabbruchs beinhalten. Maßnahmen zur Bekämpfung des Schulabbruchs an Südtiroler Schulen werden als Maßnahmen von strategischer Bedeutung für Südtirol eingestuft und können mit rund 35 Millionen Euro gefördert werden. Schulen können in den Schuljahren 2023/2024 und 2024/2025 sozialpädagogische Unterstützungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Stärkung von Schlüsselkompetenzen für Jugendliche aktivieren. Neu an diesen Maßnahmen ist die Ausweitung der Zielgruppe: Neben den weiterführenden Schulen können auch Jungen und Mädchen in Grundschulen davon profitieren.

2023 wurden außerdem Vereinbarungen mit den drei Bildungs- und Ausbildungsdirektionen zur Förderung der Schulmobilität, mit der Handelskammer Bozen und mit dem NOI Techpark unterzeichnet. Diese neuen Maßnahmen wurden erstmals finanziert.

Weitere Initiativen sind derzeit offen: Bis zum 21. Dezember, 12 Uhr, können Organisationen des Dritten Sektors in Zusammenarbeit mit einer öffentlichen Verwaltung Projektvorschläge im Bereich der sozialen Innovation und des Zugangs zu Wohnungsdienstleistungen einreichen. Der zugewiesene öffentliche Betrag beläuft sich auf insgesamt zehn Millionen Euro.

Bis zum 9. Februar 2024 (12 Uhr) können ESF-akkreditierte Einrichtungen auch Ausbildungsprojekte einreichen, um die Integration von besonders schutzbedürftigen Personen zu erleichtern, die Schwierigkeiten beim Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Fünf Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung.

„Für die ersten Monate des Jahres 2024 sind zahlreiche Initiativen geplant“, erklärt Claudia Weiler, Direktorin im Amt für den Europäischen Sozialfonds, „darunter eine Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und Maßnahmen zur Unterstützung der Bildung und Betreuung im Vorschulalter. Darüber hinaus wird in Kürze ein neuer Aufruf veröffentlicht, der sich an die Unternehmen richtet, und zwar für Maßnahmen zur Förderung der Weiterbildung des auf Landesebene beschäftigten Personals.“

Programmplanung 2014 – 2020: Best practice

Weiler präsentierte auch den Fortschrittsbericht zur Programmperiode 2014–2020: „Wir freuen uns, dass alle Ausgabenziele der Programmplanung 2014-2020 erreicht wurden und das gesamte Budget des Operationellen Programms ausgegeben wurde.“

Der intensivste Moment der mehr als vierstündigen Sitzung war die Vorstellung des Projekts „Art of Freedom“, das 2022 und 2023 lief und sich an Personen richtet, die einer gerichtlichen Anordnung unterliegen. Gefangene und ehemalige Gefangene der Justizvollzugsanstalt Bozen nahmen mit Begeisterung an einem Kurs mit Theater, Musik, Kunst, Koch- und Sprachworkshops teil. An dem von „Biblioteca Culture del mondo ODV“ und der Sozialgenosenschaft „Alpha & Beta“durchgeführten Projekt waren zahlreiche lokale Partner beteiligt, darunter das Teatro Stabile von Bozen und die Caritas und 68 Personen haben mitgemacht.

Den Abschluss bildete ein Konzert im Innenhof des Gefängnisses im Juni 2023. Das Projekt wurde über die Ausschreibung „Maßnahmen im Bereich der sozialen Innovation – Jahr 2021-2022“ finanziert.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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