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Der innovativste Jungbauer

Thomas Zanon

Innovativster Jungbauer ausgezeichnet: Der Barbianer Thomas Zanon gewinnt mit seinem Konzept „Barbianer Hornochse“ den Preis „IM.PULS“. Julia Burger und Andreas Pichler sind die weiteren Preisträger.

Die Südtiroler Bauernjugend ist begeistert: Findige Jungbäuerinnen und Jungbauern aus allen Landesteilen haben beim Innovationspreis IM.PULS mitgemacht.

Nach einem harten Auswahlverfahren zeichnete die Südtiroler Bauernjugend, am Samstag auf der Aktionsbühne der alpenländischen Landwirtschaftsschau Agrialp die drei Gewinner aus: Thomas Zanon mit seinem nachhaltigen Konzept für die Südtiroler Landwirtschaft- „Barbianer Hornochs“ kann sich innovativster Jungbauer Südtirols nennen.

Sein Fokus liegt auf der Mästung männlicher Kälber aus der Milchwirtschaft, um Lebendtiertransporte zu minimieren und die Wertschöpfung in Südtirol zu stärken. Die Zusammenarbeit mit Matthias Ploner (seit 2019) der einen Milchwirtschaftsbetrieb hat, ermöglicht die Vereinigung beider Betriebe und schafft ein flexibles, weniger arbeitsintensives Bewirtschaftungsmodell.

Thomas kauft die männlichen Kälber von Matthias und mästet diese bis zur Schlachtung. Diese innovative Herangehensweise bewahrt nicht nur die Berglandwirtschaftstradition und die gefährdete Pinzgauer-Rinderhaltung, sondern sichert auch die Zukunft kleinstrukturierter Bergbauernbetriebe in Südtirol

. Es ist ein beispielhaftes Modell, wie Innovation in der Landwirtschaft nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische und gesellschaftliche Funktionen erfüllen kann. Thomas darf sich über einen Einkaufsgutschein der landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft (LHG) im Wert von 3.000 Euro freuen.

Auch Raffael Peer, SBJ-Landesobmann, ist begeistert: „Es wird erneut deutlich, dass den Südtirolern das Tierwohl sehr am Herzen liegt. Dies zeigt sich darin, dass sie, genauso wie bei der vorherigen Ausgabe 2021, ihre Unterstützung durch die Abgabe ihrer Stimmen für das Tierwohl zum Ausdruck bringen.“ Über 3.000 Südtirolerinnen und Südtiroler haben für ihr Lieblingsprojekt abgestimmt. 

Hartes Auswahlverfahren

Die Punkte der Jury sowie das Ergebnis des Online-Votings ergaben im Zusammenspiel die Platzierung der drei Finalisten. Keine leichte Aufgabe für die hochkarätige Jury, bestehend aus Lukas Luggin, Mitarbeiter der Abteilung Innovation & Energie im Südtiroler Bauernbund; Klaus Gasser, Direktor der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft; Christian Gruber, Unternehmensberater und Landwirt; Bettina Schmid, Leiterin der Gustelier-Atelier der Geschmackserfahrung und der Gastronomischen Angebote im Hoteliers- und Gastwirteverband; Christian Fischer, Professor an der Freien Universität Bozen und Franz Schöpf, Direktor des Amtes für Innovation und Technologie und Alex Huber, Landwirt und Innovationspreisgewinner 2021.

Julia Burger

Platz zwei sicherte sich Julia Burger

Über den zweiten Platz und den Einkaufsgutschein der LHG von 1.500 Euro jubelte Julia Burger vom Oberfreihof in Flaas. Sie revolutioniert die Wachtelzucht durch vorbildliche Tierhaltung auf festem Boden und liebevolle Aufzucht von jedem Küken, ohne Unterscheidung nach Legeleistung.

Diese Hingabe ermöglicht die Produktion hochwertiger, gesunder Wachteleier, die Julia als Direktvermarkterin vertreibt. Mit selbstgesetzten hohen Standards hebt sie sich von der Konkurrenz ab.

Durch die Umstellung auf Bio und die Aufstockung von vier auf 600 Wachteln konnte Julia ihren Hof vom Nebenerwerbsbetrieb zum Vollerwerbsbetrieb wandeln. Julia plant sogar die Mast der männlichen Wachteln und den Verkauf des Fleisches. Regionale Bio-Wachteleier sind im gesamten italienischen Raum rar, und vergleichbare Produkte sucht man auch in Südtirol vergeblich.

Platz drei ging an Andreas Pichler

Andreas Pichler vom Baumgartnerhof in Natz hat mit seinem innovativen System „Naturamon“ eine revolutionäre Lösung für den Obstbau entwickelt. Mithilfe von einfachen Handy- und Actionkameras, die am Traktor angebracht werden, ermöglicht „Naturamon“ durch künstliche Intelligenz und Bilderkennung eine detaillierte Analyse pro Baum.

Das System liefert eine präzise Übersichtskarte mit Informationen zu Blüten, Blättern und Früchten pro Baum. Dies verbessert nicht nur das Ernte-Management, sondern ermöglicht auch Vorteile bei der Blütenausdüngung und einen gezielteren Baumschnitt. Andreas plant den Ausbau zu einem umfassenden Krankheits- und Schädlingsmonitoring-System im Obst- und Weinbau.

Andreas Pichler

Das langfristige Ziel ist es, die gewonnenen Daten direkt in den Traktor einzuspeisen, um eine automatisierte, optimierte Bewirtschaftung zu ermöglichen. „Naturamon“ trägt nicht nur zur präzisen Fruchtoptimierung bei, sondern fördert auch umweltfreundlichere und kosteneffizientere Anbaupraktiken.

So strebt Andreas Pichler nicht nur quantitative Verbesserungen an, sondern auch eine Steigerung der Qualität und Geschmacksintensität der Früchte durch eine optimierte Bewirtschaftung.

Andreas freute sich über den dritten Platz und den Einkaufsgutschein der LHG im Wert von 500 Euro.

Anna Knottner, SBJ-Landesleiterin unterstrich: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs haben einmal mehr bewiesen, wie kreativ und engagiert die Landwirtschaft in Südtirol ist. Ihr Einsatz und ihre Ideen zeigen, dass sie mit Leidenschaft bei der Sache sind. Wir sind wirklich stolz auf sie.“

 

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