Das Projekt „Atom*innen“
Die Quantenphysikerin Francesca Ferlaino wurde in Wien für ihren Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern in dem lange Zeit männerdominierten Feld der Quantenphysik und für das von ihr initiierte Projekt „Atom*innen“ mit dem diesjährigen Frauen-Staatspreis ausgezeichnet. Den Grete-Rehor-Preis in der Kategorie MINT und Digitalisierung erhält die Innsbrucker Informatikerin Ruth Breu.
Verliehen wurde der Staatspreis in Höhe von 5.000 Euro vom Bundesministerium für Frauen, Familie, Integration und Medien. Die Experimentalphysikerin Francesca Ferlaino ist eine der erfolgreichsten Wissenschaftler:innen in Österreich. Mit ihren Forschungen zu den Eigenschaften von Quantenmaterie sorgt sie regelmäßig international für Aufsehen. In ihrem Fach war sie als Frau eine Pionierin und Vorbild für nachkommende Generationen von Physikerinnen.
Mit dem von ihr initiierten Projekt „Atom*innen“ will Francesca Ferlaino einen gemeinsamen Raum für Wissenschaftlerinnen in der Physik schaffen, in dem sich Frauen vernetzen und gegenseitig unterstützen können und der weibliche „Role models“ sichtbarer machen soll. Als erste wissenschaftliche Direktorin im Leitungsteam des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) hat sich Francesca Ferlaino für die Schaffung einer Position für Gleichstellung an dem Akademie-Institut stark gemacht. „Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, denn es ist immer noch mit vielen Herausforderungen verbunden, als Frau in der Wissenschaft Fuß zu fassen. Für meine persönliche Entwicklung waren Role Models wie Deborah Jin oder Rudolf Grimm sehr wichtig“, betont die Preisträgerin.
Grete Rehor-Preis für Informatikerin Ruth Breu
Die feierliche Preisverleihung der Frauen-Staatspreise fand gestern, 20. November 2023, in Wien statt. Neben dem Grete Rehor-Staatspreis wurden 2023 außerdem acht weitere Grete Rehor-Preise in den Kategorien Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt, MINT und Digitalisierung sowie Wirtschaftswissenschaften vergeben. Der Grete Rehor-Preis in der Kategorie MINT und Digitalisierung, gestiftet vom Bundesministerium für Finanzen, in der Höhe von 2.500 Euro ging an die Informatikerin Ruth Breu. Mit der Auszeichnung wurde insbesondere ihr langjähriges Engagement für Gleichstellung in den Bereichen Digitalisierung und Informatik sowie ihr Beitrag zum Abbau von geschlechterspezifischen Stereotypen im IT-Bereich gewürdigt.
„Mit ihrem Engagement leisten Francesca Ferlaino und Ruth Breu einen wichtigen Beitrag, um gesellschaftliche und geschlechterspezifische Stereotype im MINT- und Wissenschaftsbereich aufzubrechen“, freut sich Rektorin Veronika Sexl, der die Förderung von Frauen ein besonderes Anliegen ist, über die beiden Auszeichnungen.
Die Preisträgerinnen
Francesca Ferlaino (*1977) begann ihr Physikstudium an der Universität Federico II. von Neapel, wo sie 1998 ihren Master abschloss. Im Jahr 2004 promovierte sie an der Universität Florenz und am LENS. Sie kam 2007 als Post-Doc und Lise-Meitner-Stipendiatin nach Innsbruck, um in der Forschungsgruppe von Rudolf Grimm zu arbeiten. 2014 wurde Ferlaino zur Professorin an der Universität Innsbruck und zu einer wissenschaftlichen Direktorin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften berufen.
Ruth Breu (*1964) studierte Informatik an der Universität Passau und habilitierte sich 1999 an der TU München. Seit 2002 ist sie Professorin am Institut für Informatik der Universität Innsbruck, an dessen Aufbau sie wesentlich beteiligt war. Breu leitet hier die Forschungsgruppe Quality Engineering. Ihr Arbeitsgebiet ist die modellbasierte Erstellung von Softwaresystemen und deren systematische Qualitätssicherung. In den letzten Jahren hat sie zahlreiche Drittmittelprojekte in nationalen und internationalen Förderprogrammen eingeworben und einen intensiven Austausch mit Partnern in der Wirtschaft gepflegt.
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Kommentare (2)
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morgenstern
Hat zwar nichts mit Quantenphysik zu tun, für eine Randnotiz in der Presse reicht es dennoch.
robby
Auch WissenschaftlerInnen können peinlich sein