„Gewalt ist eine Straftat“
Wie kann „korrekt“ über Gewalt an Frauen berichtet werden? Dieser Frage wurde bei einer Tagung in Bozen nachgegangen.
Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen hat am Freitag in Zusammenarbeit mit der Journalistenkammer Trentino-Südtirol, der Freien Universität Bozen und der Agentur für Presse und Kommunikation des Landes Südtirol in Bozen eine Tagung veranstaltet, welche die korrekte Sprachverwendung in der Berichterstattung über Gewalt an Frauen in den Fokus stellte.
„Gewalt ist ein strukturelles Problem, kein Einzelfall“, hielt Landeshauptmann Arno Kompatscher in seinen Grußworten fest.
Es liege in der Verantwortung eines jeden und einer jeden, wie über Gewalt an Frauen gesprochen werde, sagte der Landeshauptmann.
Auch die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer, Elisabeth Tauber vom Beirat für Chancengleichheit der Freien Universität Bozen und Alessandra Saletti, Mitglied des regionalen Journalistenkammerrates, wiesen darauf hin, dass es gelte, verantwortungsbewusst und aufmerksam mit Sprache umzugehen, um dem Thema gerecht werden.
In drei Vorträgen zeigten drei Fachreferentinnen konkrete Beispiele auf und erklärten, worauf bei einem korrekten Sprachgebrauch zu achten sei.
Birgit Wolf, Trauma- und Krisenberaterin sowie Gender- und Medienforscherin aus Österreich, erinnerte daran, dass Gewalt laut Definition der Europäischen Agentur für Grundrechte eine „Verletzung der Frau hinsichtlich ihrer Würde und Gleichheit“ sei.
Wenn darüber berichtet werde, komme den Journalistinnen und Journalisten eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe zu: „Medien schaffen mit ihrer Berichterstattung ein Bewusstsein dafür, dass Gewalt an Frauen eine Straftat ist – und kein Schicksal, kein Drama, keine Tragödie.“
RAI-Journalistin Sandra Bortolin erinnerte an das Manifest zum Respekt der Geschlechtergleichheit in der Information, welches 2017 unterzeichnet wurde und an das sich Journalistinnen und Journalisten halten müssten. „Wir müssen über Gewalt berichten, aber ohne Stereotypen zu bedienen“, hielt Bortolin fest.
Anita Rossi ist Mitglied der Disziplinarkommission der Journalistenkammer.
Diese Kommission wird aktiv, wenn die Berichterstattung nicht den ethischen und beruflichen Regeln der Journalistenkammer entspricht.
Rossi erklärte, Sensationsgier und das sogenannte Clickbaiting seien einer korrekten Berichterstattung nicht zuträglich.
Die Referentin verwies auf einen Artikel im Einheitskodex der Journalisten, der den Respekt von geschlechtsspezifischen Unterschieden einfordert.
Die Veranstaltung ist auf dem Youtube-Kanal des Landes Südtirol abrufbar.
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Kommentare (10)
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tiroler
Was wollen diese Damen jetzt eigentlich? Sprachumerziehung und verpflichtendes Gendern? Die gesamte Geschichte in Frage stellen? Der importierte Islamismus mit seinemFrauenbild wird sich davon sicher nicht berühren lasse.
Diese Tatsachen werden ausgeklammert.
heracleummantegazziani
Ihr Kommentar ist eben genau ein Beweis für das was schief läuft.
2xnachgedacht
@hera
ihrer ebenso.
brutus
Die monotheistischen Religionen sind alle auf das Patriarchat aufgebaut!
…und das wird sich auch nicht ändern!
nobodyistperfect
Vielleicht sollten sie diesen Artikel lesen.
https://www.barfuss.it/meinung/medien-gegen-frauenmorde/
olle3xgscheid
Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen….
…. wieso sitzten dort nur Frauen?
Geht dss Problem nicht ALLE etwas an!?
tiroler
Ja. Frauen. Aber sie dir an welche Frauen. Das sagt schon alles. Aich Kompi hat nur geschwafelt und ist dann wieder abgehauen.
Warum sind bei so einer #Veranstaltung mehr Referenten anwesend als Zuhörer. Voelleicht sollten sich die Damen einmal diese Frage selbst stellen
paul1
Die Gewalt gegen Frauen wurde importiert, 80% der Gewalttaten gehen auf das Konto der Ausländer und die ganze Männerwelt schlecjt geredet!! !!
olle3xgscheid
Es fehlt prinzipiell an der Resilienz bei den Menschen, egal Mann/Frau.
Jedes Problem wird schon in jungen Jahren von den Eltern oder überhaupt nicht gelöst.
Dies sollte vor allem im Elternhaus angelernt werden, aber meist wird ja jedes Problem von den Kindern ferngehalten.
Konfliklösung wird nur einseitig bewältigt, d.h. beim stärkeren liegt die Schuld…. das summiert sich mit den Jahren..
dn
Genau, arme Kinder, wo der Vater Rasenmäher und die Mutter Helikopter ist.