Ein kurzes Leben
Ein Filmabend über die nationalsozialistische Verfolgung und Ermordung des Sinti-Mädchens Erna Lauenburger im Filmclub Bozen.
Der Dokumentarfilm „Was mit Unku geschah. Das kurze Leben der Erna Lauenburger“ erzählt die Geschichte von dem Mädchen weiter, um das sich bereits der Jugendroman „Ede und Unku“ von 1931 drehte. Das in der DDR sehr erfolgreiche Buch gehörte für viele Generationen zur Pflichtliteratur, allerdings ist kaum bekannt, dass es sich bei Unku nicht um eine fiktive Figur handelt, sondern um den Sinto-Namen von Erna Lauenburger, einem Mädchen das wirklich gelebt hat. Während das Buch ihre Geschichte aus Kindheitstagen erzählt, fragt der Dokumentarfilm nach ihrem späteren Lebensschicksal. Erna/Unku wurde 1920 in Berlin geboren und lebte mit ihrer Familie seit Anfang der 1930er Jahre in Dessau-Roßlau und Magdeburg. Von dort wurde sie nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Die Doku rekonstruiert das kurze Leben der Erna Lauenburger und beruht auf der einjährigen Spurensuche einer Projektgruppe des Alternativen Jugendzentrums Dessau, unter der Leitung von Jana Müller.
Der Dokumentarfilm „Was mit Unku geschah. Das kurze Leben der Erna Lauenburger“ von Jana Müller (DE 2009, 35‘) wird am 22. November, um 20 Uhr im Filmclub Bozen gezeigt.
Nach der Filmvorführung findet eine Gesprächsrunde statt: Moderatorin Elisabeth Tauber (Universität Bozen) diskutiert mit der Regisseurin Jana Müller (Stadtarchiv Dessau-Roßlau), der Historikerin Eve Rosenhaft (University of Liverpool) und Margitta Steinbach (Verein Menda Yek e.V.).
Der Filmabend ist eine Veranstaltung des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität in Zusammenarbeit mit „Geschichte und Region/Storia e regione“.
Er ist Teil der Vortragsreihe „Geschichten von Mobilität, Marginalität und Unterdrückung in Vergangenheit und Gegenwart, Film und Kunst“. Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt frei.
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