Die Fake-Kurse
Die Verkehrspolizei hat einen groß angelegten Schwindel mit Kursen zur Wiedergewinnung von Führerscheinpunkten in mehreren Südtiroler Fahrschulen aufgedeckt.
Auslöser der Ermittlungen war eine Routinekontrolle in einer Bozner Fahrschule im Mai dieses Jahres.
Die Ermittler stellt fest, dass ein beim Führerscheinamt gemeldeter Kurs zur Wiedergewinnung abgezogener Führerscheinpunkte nie durchgeführt worden war. Die Fahnder stellten eine Teilnahmebestätigung sicher, mit der ein Kandidat beim Führerscheinamt neun Punkte gutgeschrieben bekommen hatte.
Nach diesem Vorfall führte die Verkehrspolizei die Operation „Ghostpoints“ durch.
In zwei Bozner Fahrschulen und in einer Fahrschule in Bruneck stellten die Fahnder in der Folge fest, dass der Schwindel mit den wiedererlangten Führerscheinpunkten System hatte.
In einer Aussendung der Polizei heißt es: „Wir hätten uns nie gedacht, dass es so etwas in Südtirol gibt.“
Im Zuge ihrer Observierungstätigkeit stellten die Beamten der Verkehrspolizei fest, dass nicht nur ein Kurs, sondern zahlreiche Kurse zur Wiedererlangung von Punkten, die dem Führerscheinamt der Provinz Bozen gemeldet worden waren, nie abgehalten wurden.
Vielmehr waren die Referenten mit privaten Dingen beschäftigt oder gaben Fahrstunden.
In einigen Fällen waren die Fahrschulen zum Zeitpunkt der angegebenen Kurse sogar geschlossen und die Verantwortlichen im Urlaub.
Die angeblichen Teilnehmer der Kurse, die Führerscheinpunkte etwa wegen Trunkenheit am Steuer und anderen Verstößen verloren hatten, drückten ebenfalls nicht die Schulbank, sondern waren zum fraglichen Zeitpunkt bei der Arbeit oder zu Hause.
Unter den „Kursteilnehmern“ befanden sich auch Personen, die den Führerschein von Berufs wegen brauchten – etwa Lkw-Fahrer und Mietwagenfahrer.
Einer der Autofahrer hat sogar 18 Fake-Kurse belegt und damit mehr als 100 Führerscheinpunkte zurückgeholt.
Am Morgen des 9. November führten die Fahnder in vier Fahrschulen und bei den Verantwortlichen eine Razzia durch.
Gegen 16 Personen wird ermittelt. Ihnen wird Falschbeurkundung vorgeworfen.
Die Nachermittlungen laufen.
Die Personen, die durch den Schwindel Führerscheinpunkte zurückbekommen haben, werden diese wieder verlieren.
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Kommentare (10)
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opa1950
Und das in unserem heiligen oder Scheinheiligen Land Südtirol.
andreas
Es ist doch deine Generation, welche dieses System etabliert hat.
rumer
Die Südtiroler passen sich dem bescheuerten italienischen System an. Diese Punkterückgewinnung ist nur eine Geldmacherei, niemand wird deshalb ein besserer Fahrer.
sellwoll
@rumer: was schlägst du vor?
andreas
Bei so vielen Mitwissern ist es nachvollziehbar, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann.
Klar hält einer die Klappe, wenn er selbst davon profitiert hat, es reicht aber, wenn er einmal damit protzt oder gefragt wird, wo man einen Kurs macht und dies der Falsche hört.
Den Fahrschulen würde ich sofort die Lizenz entziehen, da es einiges an Dreistigkeit braucht, so etwas durchzuziehen.
sellwoll
Nicht ganz sauber diese Fahrschulen in Bozen und Bruneck.
meintag
Kommt drauf an. Habe mitbekommen dass zwei Fahrschulen ihr Reviere in West und Ost seit Jahren abgesteckt haben. Bis eine der Beiden doch den Versuch wagte beim Anderen ein Büro zu eröffnen.
Aber wie üblich wenns um Geld geht ist der Versuch der Vermehrung hat nah. Passiert bei fast jedem Unfall dass nur ausgewählte Abschleppunternehmen den Auftrag bekommen. Führerschein, Auto, Versicherung und Autosteuer, Wem fällt dabei nicht noch Mehr ein.
robby
Ist doch eine super Lösung bei dummen Gesetzen.
prof
Schauen ob die Fahrschulen auch genannt werden.
opa1950
Man kann es ja vermuten,aber die werden sicher nicht genannt.