Der Strom-Vergleich
Die Verbraucherzentrale hat die aktuellen Strom- und Gaspreise lokaler und nationaler Anbieter verglichen – und es gibt großes Sparpotential.
von Lisi Lang
Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Der Strompreis hat sich im Vergleich zum Oktober 2022 fast halbiert. Während der durchschnittliche PUN, der durchschnittliche nationale Einheitspreis, im November 2023 bei etwa zehn Cent pro Kilowattstunde liegt, lag er im Oktober 2022 noch bei 0,211 Euro/kWh. „Die anhaltenden geopolitischen Spannungen sogen jedoch für Unsicherheit, und könnten die Energie- und Gaspreise in den kommenden Monaten erheblich beeinflussen“, erklärt die Verbraucherzentrale Südtirol. Preiserhöhungen seien daher nicht auszuschließen.
Die Verbraucherzentrale hat kürzlich einen neuen Vergleich der Strom- und Gastarife lokaler und nationaler Anbieter durchgeführt. Und die aktuelle VZS-Analyse zeigt, dass man beim Strom ordentlich sparen kann. „Der Kostenunterschied zwischen dem besten und dem schlechtesten der erhobenen Tarife beträgt mehr als 400 Euro pro Jahr. Dieses Sparpotential zeigt deutlich, wie wichtig es ist, sich über die Kosten der einzelnen Angebote zu erkunden“, raten die Verbraucherschützer.
Für den Vergleich hat die Verbraucherzentrale eine Kostenschätzung für die kommenden 12 Monate für einen Musterhaushalt durchgeführt. Dieser Haushalt mit Wohnsitz in Bozen weist einen Jahresverbrauch von 2.700 kWh bei einer Leistung von 3 kW auf. Dabei zeigt sich, dass Alperia und Stadtwerke Brixen die günstigsten Angebote haben, während Posteenergia oder Ubroker derzeit die teuersten auf dem Markt sind (siehe Tabelle).
Der Vergleich zeigt außerdem die Kostenschätzung für den Stromtarif auf dem geschützten Markt für den gleichen Musterhaushalt. „Für die meisten Haushaltskunden endet der geschützte Markt bekanntlich im Januar nächsten Jahres, sofern keine neuen Verlängerungen gewährt werden. Die Kosten im geschützten Markt sind im laufenden Quartal gegenüber dem dritten Quartal um ca. 18 Prozent gestiegen“, erklärt die VZS.
Die Verbraucherzentrale hat aber nicht nur die Strompreise verglichen, sondern auch die Gaspreise (siehe Tabelle). In diesem Vergleich wurde eine Kostenschätzung für die nächsten 12 Monate für eine Methangasversorgung mit folgenden Merkmalen durchgeführt: Haushaltskunde mit Wohnsitz in Bozen und einem Jahresverbrauch von 1400 Sm³.
Dieser Vergleich ergab aber eher enttäuschende Ergebnisse: Das erkennbare Sparpotential zwischen dem günstigsten Angebot auf dem freien Markt und dem Tarif des geschützten Marktes ist kaum nennenswert, maximal 20 Euro pro Jahr. „Die wenigsten Angebote auf dem freien Markt können mit dem Tarif des geschützten Marktes konkurrieren. Das Problem dabei ist, dass dieser Tarif bald gar nicht mehr zur Verfügung stehen wird“, schreibt die Verbraucherzentrale.
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Kommentare (5)
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andreas
Die Preise für Strom, Gas, Internet oder Versicherungen sind extrem unübersichtlich und so richtig schlau, werde ich bei den Vergleichen der Verbraucherzentrale auch nicht.
Ich bleibe deshalb grundsätzlich bei renommierten Anbietern wie Alperia, Vodafon, Tre oder Allianz, auch wenn es mehr kostet, da es da in Bozen direkte Ansprechspartner gibt und ich auch keine Lust habe, mich zu informieren, ob ein Unternehmen seriös ist.
gorgo
Ich halte das ähnlich. Weil würde ich die Zeit rechnen, um meine Stromrechnung zu entziffern und irgendwelche Vergleiche anzustellen, bliebe es ein Nullsummenspiel.
Auch wenn mein überstürzter Wechsel zu Alperia nicht besonders günstig scheint.
andreas
Die Anbieter leben von so faulen Kunden, Neukunden bekommen teilweise weit bessere Angebote, nur ist mir das z.B. egal, da ich keine Lust habe, dauernd zu wechseln, auch wenn man teilweise, z.B. bei Versicherungen, ein paar 100 Euro sparen könnte.
dn
Alperia ist ein Werbemeister, weniger ein Finanzmeister. Frage: Die 60 Mio. Miesen, bezahlen die bloß die Kunden oder dürfen da alle Steuerzahler dran?
tirolersepp
Gezielt gemachtes Wirrwarr !!!
Wir Endverbraucher sind die Teppen !!!