„Nachhaltiges Baumaterial“
Richtig verbaut, ist Holz bedenkenlos für den Hausbau einsetzbar, so das Resümee der IDM-Fachtagung „Brandschutz im Holzbau“.
Holz ist ein vielseitiges und vor allem sehr nachhaltiges Baumaterial, weil es beim Wachstum CO2 bindet.
Dieser Baustoff ist aber auch überraschend brandbeständig und daher bedenkenlos für den Bau von Häusern einsetzbar. Das war die übereinstimmende Expertise der Referenten, die gestern auf Einladung von IDM Südtirol und der Initiative ProRamus, die sich um den verstärkten Einsatz des Rohstoffes Holz bemüht, bei einer Fachtagung zum „Brandschutz im Holzbau“ vor Bauherren, Unternehmern, Planern und Entscheidungsträgern zum Thema gesprochen haben.
„Gerade bei uns im Alpenraum ist Holz ein Baustoff, der wegen seiner breiten Einsatzmöglichkeiten, seiner Ästhetik und seiner vielen Vorteile bereits seit vielen Jahrhunderten eingesetzt wird. Hinzu kommt seine große Rolle bei der Erreichung der Klimaziele des Landes“, sagt Vera Leonardelli, Direktorin Business Development von IDM.
„Holz ist bekanntlich brennbar. Im Gegensatz zu gängigen Vorurteilen weist es jedoch bemerkenswerte Eigenschaften auf, die seine natürliche Brandbeständigkeit erhöhen. In Tests hat sich gezeigt, dass Massivholz Feuer sogar länger standhält als Stahlträger. Holz kann daher als verlässlicher und sicherer Baustoff angesehen werden.“
Warum Holz nicht „brandgefährlich“ ist, erklärte Thomas Schrentewein, Bauingenieur und Architekt bei Lignaconsult – Schrentewein & Partner GmbH aus Bozen. „Holz gehört zu den bedeutendsten Brennstoffen. Aber im Brandfall hat dieses Material gegenüber vielen anderen Materialien Vorteile: Es brennt kontrolliert, der Brandverlauf ist sehr gut vorhersehbar, und es entsteht beim Brennen eine Kohleschicht, die als Isolator fungiert und den Restquerschnitt vor weiterer Erwärmung schützt“, sagt Schrentewein.
Zudem bleibe die Tragfähigkeit des brennenden Gebäudes über einen definierten Zeitraum gegeben, ein Versagen des Tragwerks kündige sich an. Das mache Rettungsmaßnahmen von Personen und Sachwerten sicherer und leichter. „Der neue italienische Brandschutzkodex ist leistungsorientiert ausgelegt und ermöglicht heute, Holz im Bauwesen in sichtbarer Form und in der Tragstruktur einzusetzen“, sagt Schrentewein.
Im Mittelpunkt der Vorträge stand vor allem die Frage, wo eventuelle Schwachpunkte von Holzbauten auszumachen sind, und wie man einen effizienten Brandschutz für diese Bauten gewährleisten kann.
„Mechanische Verbindungsmittel sind ein wichtiger Teil der Konstruktion. Aber jene aus Stahl sind im Brandfall häufig das schwächste Glied der Kette. Wenn sie nicht geschützt sind, verlieren sie bereits nach kurzer Zeit ihre Tragfähigkeit. Zudem transportieren sie Hitze auch in das Holzinnere“, sagt Oskar Rainer, technischer Direktor der Rubner Holzbau Brixen.
Er rät daher, Stahlteile ins Holzinnere zu verlegen, Verbindungsmittel mit Holzstöpseln oder plattenartigen Holzelementen abzudecken, die „Holzüberdeckung“ durch Vergrößerung der Randabstände zu gewährleisten sowie verstärkt Holz-Holz-Verbindungen einzusetzen. Um den notwendigen Feuerwiderstand zu erreichen, sei es sinnvoller, den Holzquerschnitt zu vergrößern als das Holz mit Brandschutzmitteln zu behandeln. „Massive Holzstrukturen schneiden bei Bränden besser ab als dünnere Materialien“, so Rainer.
Die richtige Konstruktionsweise und den richtigen Materialeinsatz hält auch Martin Teibinger für ausschlaggebend für die brandschutztechnische Sicherheit eines Gebäudes. Der beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige aus Österreich betonte, dass in jeder Hinsicht robuste Konstruktionen eine lange Lebensdauer der Konstruktion garantierten. Dank umfangreicher nationaler und internationaler Untersuchungen gäbe es sichere Brandschutzlösungen für den Holzbau. Dazu gehören etwa das Vermeiden von Hohlräumen, die man mit nicht brennbaren Dämmstoffen füllen sollte, eine passgenaue Verarbeitung der Elemente, um Unebenheiten zwischen den Kontaktflächen zu verhindern, oder kraftschlüssige Verschraubungen.
„Die Kombination aus natürlichen Eigenschaften und der ökologischen Nachhaltigkeit macht Holz zu einer attraktiven Wahl für Bauherren und Architekten weltweit. Bei sachgemäßer Konstruktion und Wartung kann Holz nicht nur ästhetisch ansprechende, sondern auch widerstandsfähige und langlebige Gebäude schaffen, die den Herausforderungen des Brandschutzes erfolgreich begegnen“, so das Resümee von Vera Leonardelli.
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Kommentare (1)
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bernhart
Um Holz als nachhaltigen Baustoff zu bewerben, brauche ich sicher keinen IDM, das wussten die Tiroler schon seit jeher,alle Gebäude welche vor x hunder Jahren gebaut wurden, wurden nachhaltig errichtet, dazu brauch es keine selbsternannten Experten vom IDM.
Alles was die heutige Forschung glaubt besser zu machen, geht in die Hose.
Siehe Isolierung, von Stoyropor bis glaswolle alles künstlich erzeugte Produkte welche die herrn favorisiert haben, heute wüssen sie teuer entsorgt werden.
IDM mit Ihren Experten machen das Bauen unerschwieglich, so siehts aus.