Der Digi Point
Der Alltag ist digital, es ist nötig, zumindest über Basiskenntnisse in diesem Bereich zu verfügen. Das Land bemüht sich inklusive Projekte umzusetzen. Auf der Herbstmesse gibt es einen Digi Point.
Die Digitalisierung findet im Alltag bereits statt. Die öffentliche Verwaltung will mehr und mehr den Schritt in Richtung machen – und dabei die älteren Menschen aber nicht vergessen“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher am Messestand von CIVIS myCIVIS. „Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um auch jenen, die keine Digital Nativessind, den Zugang zur digitalen Verwaltung zu erschließen“, sagte er. Ein Projekt dafür sind die sogenannten Digi Points.
Einige davon gibt es bereits in den Gemeinden (https://digitalnow.provinz.bz.it/de/netzwerk-digipoint), 22 weitere werden in den nächsten Monaten dank Pnrr-Geldern realisiert. „Die Bürgerinnen und Bürger kommen mit jeglichem Anliegen, das die öffentliche Verwaltung als ganze betrifft, zuerst zur Gemeinde. In vielen Gemeinden gibt es eigene Anlaufstellen, die Bürgern bei Problemen mit der Digitalisierung helfen“, berichtete Andreas Schatzer, Präsident des Gemeindenverbands. Größtes Anliegen ist es auch den Gemeinden, vor allem ältere Menschen nicht zu vergessen.
Kick off am Messestand für Digi Points auf dem Territorium
Am Messestand wurde ein Digi Point eingerichtet – Mitarbeiter der Südtirol Informatik (SIAG), einer Inhose-Gesellschaft des Landes – erklären den Messebesucherinnen und -besuchern, wie die Plattform CIVIS und die darauf angelegten Dienste – myCIVIS – funktionieren, welche Dienste angeboten werden – von einfachen Meldungen von Straßenschäden an die eigene Gemeinde über Ansuchen um verschiedene Beiträge bis hin zur digitalen Gesundheitsakte.
Rein gesetzlich verfügt jede Bürgerin und jeder Bürger über eine digitale Gesundheitsakte, um sie nutzen zu können, muss ein Mal die Datenschutzerklärung unterzeichnet werden – digital in myCIVIS oder auch persönlich beispielsweise beim eigenen Hausarzt. „Die Digitalisierung der Sanitätsdaten ist die größte Herausforderung, die ich kenne“, sagt Roberto Silverio, Informatikbeauftragter des Sanitätsbetriebs.
Es gehe um sehr persönliche Daten, die rund um den Globus abgefragt werden könne, wenn man den Schlüssel dazu habe. „Vertraut uns“, appellierte Silverio an die Bürgerinnen und Bürger. Datensicherheit ist in diesem Zusammenhang nicht nur ein Schlagwort. „Wir arbeiten seit 2016 an der Datensicherheit – im Fachjargon Cyber Security. Die öffentliche Verwaltung hat uns vertraut und es wird auch viel Geld investiert. Die 100-prozentige Datensicherheit gibt es natürlich nicht, aber wir stehen für größtmögliche Sicherheit“, sagte Stefan Gasslitter, Generaldirektor der SIAG, am Messestand.
Visionen hat Südtirol in Sachen Digitalisierung große – auch aufgrund der Tatsache, dass das sogenannte Fahnenprojekt im Zuge des Aufbauplans (PNRR) die Digitalisierung ist, fließen große Summen an EU-Geldern über Rom ins Land, um zumindest einen Teil der Projekte in diesem Bereich zu finanzieren.
„Wir möchten, dass man in Zukunft einfach und jederzeit auf alle Dienste der gesamten öffentlichen Verwaltung zugreifen kann. Es klingt einfach, aber die Umsetzung ist nicht einfach“, sagt Josef Thomas Hofer, Beauftragter für den digitalen Wandel (Rtd) des Landes. „Im Zuge der Digitalisierung der Verwaltung werden wir uns auch fragen, ob es Teile von Prozessen gibt, nicht nötig sind; wir möchten diesen Schritt auch dafür nutzen, die Bürokratie zu verschlanken“, fügte Landeshauptmann Kompatscher hinzu. Lob für die Informatisierung des Landes kam vom Büro des staatlichen Beauftragten für den digitalen Wandel. Roberto Morellato sieht den Stand der Digitalisierung in Italien grundsätzlich positiv – „natürlich läuft nicht alles, wie es in Wunschvorstellungen laufen könnte, aber es läuft gut“, aber Südtirol sei in diesem Bereich „eine der aktivsten Provinzen“.
Ehrenamt auf der Messe
Noch bis zum Sonntag ist die Messe für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Neben der Abteilung Informationstechnik hat auch der Sanitätsbetrieb Informationsstände. Ein ganzer Bereich ist bereits zum achten Mal dem sozialen Ehrenamt in Südtirol gewidmet. Die Freiwilligenmesse steht unter dem Motto „Ich, du, wir. Gemeinsam Gutes tun!“ und stellt die diversen Tätigkeiten des Südtiroler Ehrenamtes in den Mittelpunkt.
Über 40 Vereine und Organisationen sind vertreten. Koordiniert wird die Freiwilligenmesse von einem Team bestehend aus Vertretungen des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel, der Caritas, des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, des Weißen Kreuz und der Gemeinde Bozen.
Informationen zur Freiwilligenmesse sind auf der Landeswebseite im Bereich Soziales oder unter www.freiwilligenmesse.bz.it abrufbar.
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Kommentare (2)
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beigre
Dass hier in dieser digitalen Materie bereits länger eine ehrenamtliche Hilfegruppe im KVW besteht, nämlich die SOL (Senior-online-Unterstützer), wird hier kein Wort verlautet. Sie sind es, die schon seit 8 Jahren den Senioren im Land in digitalen Grundlagen (auch bei SPID und CIE) beratend zur Seite stehen. Der Gemeindenpräsident müsste darüber Bescheid wissen, da ich selbst (Gregor Beikircher) im Bezirks Eisacktal-Wipptal und Pustertal seit Jahren unterstützend tätig bin und dem BM und gemeindeeigenen Info auch darüber Mitteilung gegeben habe.
beigre
Seit mehr als 8 Jahren besteht im KVW landesweit bereits schon eine ehrenamtliche Unterstützergruppe, die sogenannten SOL-Coaches (Senior-online-Unterstützer), weil das Land und die Gemeinden es lange versäumt haben in digitalen Grundlagen Beraterstellen aufzubauen. Wieso giibt man hier nur den DIGI-Point bekannt, der erst kurz aufscheint und verschweigt die SOL-Gruppe? Ich selbst (Gregor Beikircher) habe dem Gemeindenpräsident und BM von Vahrn schon einige Male darüber berichtet und bin in diser Hinsicht in den Bezirken Eisacktal-Wipptal und darüber hinaus schon seit 8 Jahren in der digitalen Grundlagenberatung und auch für SPID und CIE (seit sie eingeführt sind) tätig. Warum werden nicht auch diese Beraterstellen offengelegt?