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Schattenwahl mit Schatten

Tanja Rainer

Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat parallel zu den Landtagswahlen Schattenwahlen durchgeführt. Aus datenschutzrechtlichen Gründen konnten teilnahmeberechtigten 16- und 17-Jährigen nicht hinlänglich erreicht werden.

Parallel zu den Landtagswahlen am 22. Oktober 2023 hat der Südtiroler Jugendring (SJR) sogenannte Schattenwahlen organisiert, um auch 16- und 17-jährige Südtiroler*innen zur Wahl schreiten zu lassen.

„Schattenwahlen sind Wahlen, an denen Menschen ihre Stimme abgeben, wissend, dass das daraus resultierende Ergebnis rechtlich nicht gültig ist. Dennoch ist eine Schattenwahl ein wichtiges Instrument zur Meinungsäußerung“ erklärt Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende.

Der SJR erinnert in diesem Zusammenhang auch an den im Landtag genehmigten Beschlussantrag „Politische Bildung – Schattenwahlen“, in dem die Landesregierung dazu aufgefordert wird das Konzept der Schattenwahlen, initiiert durch den Südtiroler Jugendring und unter dessen Federführung in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Gemeindenverband flächendeckend fortzuführen und auf alle Wahlen (Europa, Staat, Land, Gemeinde) auszuweiten. So hat der SJR auch dieses Mal anlässlich der Landtagswahlen Schattenwahlen organisiert.

Allerdings konnte aus Datenschutzgründen von den Gemeinden nicht an alle 16- und 17-Jährige ein entsprechendes Informationsschreiben geschickt werden, sodass diese Altersgruppe nur über Schuleinsätze, Pressemitteilungen und Internetposts sowie entsprechende Werbung erreicht werden konnte. Dieses hat dazu geführt, dass sich heuer zu wenig Junge an den Schattenwahlen beteiligt haben und das Ergebnis daher nicht repräsentativ ist. Aus diesem Grund wird es der SJR auch nicht veröffentlichen.

„Es wurde uns zugesagt, dass hier Wege gesucht werden, diese datenschutzrechtlichen Barrieren zu beseitigen, damit wir in Zukunft alle 16- und 17-Jährige hierüber informieren können“ so Rainer, die hofft, dass dieses so rasch als möglich angegangen wird. „Noch lieber wäre uns natürlich, wenn das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesenkt werden würde“ bekräftigt Tanja Rainer.

Schon seit Jahren fordert der Südtiroler Jugendring eine generelle Herabsenkung des aktiven Wahlalters auf 16 Jahre. Schließlich würde dieses auch das Gleichgewicht der Generationen bei demokratischen Entscheidungen in einer alternden Gesellschaft fördern, so der SJR.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • brutus

    Billige Ausrede!
    …ich vermute dass das Ergebnis den Organisatoren nicht gefallen hat!
    …wie wärs mit einer Hochrechnung, ist doch bei jeder Wahl auf minus plus 2% genau!

  • tommy

    Ist diese Frau immer noch beim Jugendring?? Müsste die nicht längst schon über 40 sein? Irgendwann sollte man schon an die Jungen übergeben… Nomen est omen

  • robby

    Das Pippi Langstrumpf Syndrom: Schöner handeln in der eigenen Realität. Das Pippi Langstrumpf Syndrom (PLS) bezeichnet einen Zustand starker und anhaltender Realitätsverweigerung, gepaart mit massiver Erkenntnis- und Beratungsresistenz.

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    erscheint mir unlogisch, wenn mir klar ist es kommt von vornherein kein vernünftiges Ergebnis zustande dann lässt man es eben mit diesen „Schattenwahlen“, so wurde nur unnütz Geld aus dem Fenster geschmissen

    Ein unerwünschtes Ergebnis glaube ich eher nicht, im SJR sind so ziemlich als Jugendfraktionen der deutschsprachigen Parteien vertreten ( jaja, auch die STF, die SVP, TeamK, die Grünen komischerweise nicht) wenn das Ergebnis nur „falsch“ gewesen wäre im Sinne von zu weit rechts dann hätte es sicher Einspruch gegeben es nicht zu veröffentlichen.

    Vermutung: Den werten Jugendlichen ging die Schattenwahl gehörig am Hintern vorbei und die Beteiligung war blamabel nieder, bei der letzten „Schattenwahl“ 2020 lag die Beteiligung bei 40%, dort wurde die Beteiligungsrate veröffentlicht, diesmal nicht, hier wird der Grund zu finden sein, muss deutlich unter 40% gelegen haben.

    Niemand ist auf Tanjas Wahlparty gegangen und jetzt sind alle doof und Tanja will nicht mehr über ihre Wahlparty reden. So, ätsch, und schuld war der Datenschutz.

    Auf Wiedersehen bei den Schattenwahlen der einsamen Herzen

  • chris75

    Was ist dass für Blödsinn….

  • wm

    schrecklich, dass so eine wichtige nicht richtig dufchgrführt werden konnte.

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