Tourismusgeschichte
Am 8. November wird im Touriseum in Meran das neue Heft der Bozner Zeitschrift „Geschichte und Region/Storia e regione“ vorgestellt. Historiker*innen aus Südtirol, Italien, Österreich und der Schweiz untersuchen die Entwicklung verschiedener Tourismusregionen und nehmen das Phänomen der Saison unter die Lupe.
In den vergangenen 200 Jahren hat sich der Tourismus zu einem alles durchdringenden, gesellschaftsprägenden Phänomen entwickelt. Gerade deshalb stand und steht er immer wieder im Fokus gesellschaftlicher Aushandlung: Als wachsender Wirtschaftszweig generiert er Arbeit und Kapital; gleichzeitig steht er auch für Menschenmassen, Umwelt- und Landschaftszerstörung, steigende Wohn- und Lebenserhaltungskosten. Der historischen Erforschung des Tourismus kommt in dieser Diskussion eine hohe Relevanz zu: Nur mit Blick auf die Ursprünge und Entwicklungslinien des Tourismus lässt sich dessen transformierende Kraft umfassend analysieren und erklären.
Das neue Heft der zweisprachigen Bozner Zeitschrift „Geschichte und Region“ mit dem Titel „Region und Saison in der Tourismusgeschichte“ setzt dazu zwei Schwerpunkte: Zunächst vergleichen vier Texte aus jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln verschiedene Tourismusregionen systematisch miteinander, um Gemeinsamkeiten und Besonderheiten in den regionalen Entwicklungslinien aufzuspüren. Vier weitere Beiträge untersuchen hingegen das bedeutende Tourismus-Phänomen der Saison, die im Zuge der Jahrzehnte und Jahrhunderte tiefgreifende Verschiebungen erfuhr.
In beiden Themenschwerpunkten wird auch jeweils ein Beispiel aus der Tourismusgeschichte Südtirols analysiert: Hans Heiss vergleicht die touristische Entwicklung des Wipp-/Pustertals mit jener des Schweizer Engadins für den Zeitraum von 1850 bis 1920. Evelyn Reso hingegen zeichnet ein Bild vom Alltag einer jungen Frau aus Meran, die für die Sommersaison 1907 in einem Hotel in Seis am Schlern arbeitete und in zahlreichen Briefen an ihren Verlobten darüber berichtete. Neben diesen beiden Südtiroler Fallbeispielen analysiert dieser Band auch andere Tourismusregionen im Alpen- und norditalienischen Raum. Das breite Themenspektrum der Beiträge wirft ein vielschichtiges Licht auf die unterschiedlichen Facetten des Phänomens Tourismus in der Vergangenheit und bietet interessante Anreize für aktuelle Debatten.
Das neue Heft von „Geschichte und Region“ zu „Region und Saison in der Tourismusgeschichte“ wird vorgestellt am 8. November (17 Uhr) in Meran im Touriseum, dem Landesmuseum für Tourismus, das heuer sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Die Veranstalter „Geschichte und Region/Storia e regione“ und das Touriseum laden alle Interessierten zu der öffentlichen Veranstaltung ein. Der Eintritt ist frei, es wird um Anmeldung gebeten, per mail an: [email protected] (bis spätestens 7.11.2023).
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Kommentare (4)
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andreas1234567
Hallo zum Abend,
habe bei Historiker* aufgehört zu lesen, mir langt das. Schade um die Arbeit, vielleicht war es wirklich lesenswert aber „*“ ist mein Stoppschild, das ist Ideologie die ich ablehne.
Ich ziehe das konsequent durch, auch im persönlichen Bereich, rülpst mir das Sternchen einer das bei einer Veranstaltung vor stehe ich auf und gehe.
Hat mich interessiert,Hätte es gern gelesen aber dieser Mist muss wieder verschwinden, das ist ein sprachlicher Diktaturversuch von verstrahlten Minderheiten.Niemand muss da mitmachen und wer mitmacht kommt bei mir in die Ideologietonne
Auf Wiedersehen unterm Südtiroler S*t*e*r*n*e*n*h*i*m*m*e*l-innen(m/w/d)
summer1
Auch deine Sicht ist Ideologie, wenn du beim Asterisk abbrichst.
Eben nur brauner AfD-Mief!
andreas1234567
Hallo @summer1,
darf ich mal erfahren warum das diesmal kein tiefbrauner AfD-Mief ist?Ich fühl mich da als rechtsextremer Oberteufel in Heizungskeller der Hölle schon etwas zurückgesetzt.
Es geht um sinnvolles menschliches Zusammenleben und diese ganzen Sprachpanscher sollten einmal an den Ohren in einen Sprachkurs gezerrt werden und dort ihren Wortsprachmüll denen sinnvoll erklären die gerade versuchen sich deutsche Sprache anzuschaffen.
Zusammenleben gründet auf gemeinsamen anerkannte Regeln, Sprache gehört unbedingt dazu.
Stell dir mal vor morgen fahren 10% der Verkehrsteilnehmer nur noch so schnell wie sie wollen zwischen 6 und 260 km/h, halten links vor rechts für die bessere Vorfahrtsregel und fahren ohne Licht bei Nacht um Romantik im Strassenverkehr zu etablieren..
Eben, funktioniert nicht.Und deswegen eine klare Absage an Spinnereisprachen welches von maximal 10% der Bevölkerung hartnäckig immer wieder angetragen werden wovon ausgegangen werden darf keiner dieser Propagandisten redet im Alltag so daher mit den dahingerülpsten Sternen.
Das ist abgehobenes Phariäergequake und gehört boykottiert
Auf Wiedersehen bei den Südtiroler*rülps*innen. Südtiroler*rülps*innen hat echt was, ich bin irgendwie überzeugt, hab mir das Neusprech bei einem Bier und Bohnensuppe schön gerülpst.
artimar
Klar. Man hätte hier normgerecht (generisch) auch Historiker, Historiker-innen statt „Historiker*innen“ schreiben können.
Vielleicht kann man von historisch- und kulturwissenchaftlichen Arbeiten ja zumindest versuchen zu lernen, mit Varietäten umzugehen statt gesinnungspolitisch gleich abzublocken.