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Das Bio-Mobil

Ein neues dreijähriges EU-Projekt soll den Konsum und Absatz von biologischen Produkten in Italien und Deutschland steigern. Auch in Südtirol wird das Bio-Mobil auf Tour gehen.

Ziel des Projektes ist es, im Zeitraum 2023 bis 2026 Konsum und Absatz von biologischen Produkten in Italien und Deutschland zu steigern, sowie Bekanntheit und Hintergrundwissen zu den Bio- Standards in der EU zu stärken. Dazu werden eine Reihe von Aktionen mit Schwerpunkten Information, Kommunikation, Sensibilisierung und Absatzsteigerung in 18 deutschen und 15 italienischen Städten im Zeitraum von drei Jahren durchgeführt. Biologisch und regional, das sind die beiden Megatrends, die sich besonders in Südtirol gut zuammenführen ließen, betonte Landesrat Arnold Schuler in seinen Grußworten. „Wir haben hier im Land das Potenzial, Lebensmittel von höchster Qualität herzustellen, und somit unseren bäuerlichen Biobetrieben eine höhere Wertschöpfung zukommen zu lassen.“ Dadurch könne man sich auch als Anbieter für Gastrobetriebe und Tourismus etablieren, als Genussland Südtirol, Landestourismusentwicklungsplan (LTEK) 2030+ vorsieht.

Zentrales Element der Kampagne „Grenzenlos Regional – Bio in Europa“ wird eine Road-Show sein: Mit einem Bio-Mobil geht es auf Tour durch 15 Städte in Italien im Zeitraum von drei Jahren. „Wir möchten möglichst vielen Konsument:innen das Thema Bio-Landwirtschaft auf einfache Art und Weise erklären. Wenn sich der Konsument für ein Bio-Produkt entscheidet, tut er in erster Linie sich und seiner Familie etwas Gutes,“ so Daniel Boni, Projektmanager. Als Element der EU-Strategie „farm to fork“ bringe die Sensibilisierungskampagne aber auch Vorteile für die Gesellschaft, betont Johann Tappeiner, Vorstandsmitglied von Bioland e.V. und Verwaltungsrat von Bioland Südtirol. „Wir möchten die Arbeit der Biobäuerinnen und -bauern sichtbar machen, ihren Mehrwert, der Natur und Umwelt zugute kommt, aber auch der Qualität der Produkte; Südtirol dient hier als wertvoller Brückenkopf zwischen Deutschland und Italien.“

Beinahe die doppelte landwirtschaftliche Fläche (2.349.880 ha) als im übrigen Europa wird in Italien biologisch bewirtschaftet, schreibt Maria Grazia Mammuccini, Präsidentin von Federbio in ihrem Brief – sie war aus Krankheitsgründen bei der Pressekonferenz am Montag verhindert. So könne man das Ziel 25% Biofläche bereits bis 2027 erreichen, und nicht erst bis 2030, wie es der EU-Green Deal vorschreibt. Auch sei der Konsum von Biolebensmitteln am italienischen Markt im aktuellen Jahr 2023 wieder gestiegen (Osservatorio SANA) mit einem Gesamtvolumen von 5,4 Milliarden Euro, also um 9% gegenüber 2022.

Vom Großen zurück in die Region: Matthias Haller vom Hotel Bühelwirt in St. Jakob im Ahrntal erzählte anschaulich von den drei Säulen seines Bio-Hotelbetriebs, der nun auch mit der BioFairSüdtirol Goldplakette ausgezeichnet wurde. Das heißt, es werden zu 100 Prozent biologische Produkte verwendet. „Die enge Verbindung zwischen Natur und Kultur, die nachhaltige Architektur des alten und neuen Gebäudes, sowie Gesundheit und somit die Umstellung in Küche und Lieferantenwesen sind die Pfeiler unserer Arbeit und unseres Credos.“ Die Herausforderungen für Netzwerk und Mitarbeiter:innen galt es zu meistern, so Haller, er sehe seinen Betrieb als Multiplikator in Sachen Bio im Tal und darüberhinaus.

Das Dreistufenmodell „Bio Fair Südtirol“ für die Gastronomie erläuterte Bioland Geschäftsführer Reinhard Verdorfer. Auch dieses gehört zum EU-Projekt dazu, und zielt auf die Verwendung von mehr biologischen Produkten in Restaurants, Hotels und Mensen ab.

Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde das neue BioMobil vorgestellt, ein VW ID-Buzz mit Anhänger, der zum ersten Mal auf der Biolife Messe Bozen präsentiert wird. Weitere Daten sind 14.- 19.11. im Einkaufszentrum „Centrum“ Bozen, ab Jänner 2024 dann auf Tour in Verona, Mailand, Bologna, Padua und Turin.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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