Nachhaltige Lebensmittel
Das Versuchszentrum Laimburg und das Unternehmen Mirnagreen präsentieren ihr gemeinsames Projekt „puRipiaNtA“. Dieses zielt darauf ab, Lebensmittelzutaten aus Abfällen zu entwickeln.
Die hohe Menge an Lebensmittelabfällen und die damit verbundene Ressourcenverschwendung stellen eine große Herausforderung dar und erfordern innovative Lösungen. Einer der Schwerpunkte der angewandten Forschung des Versuchszentrums Laimburg liegt daher auf der Aufwertung und gezielten Nutzung von Lebensmittelabfällen und auf ihrer Umwandlung in wertvolle Ingredienzien. Neue Technologien bieten großes Potenzial und konkrete Herangehensweisen zur Inwertsetzung von Nebenprodukten, um eine nachhaltige Lebensmittelverarbeitung zu unterstützen.
Ein Beispiel dafür ist das Projekt „puRipiaNtA“, das vom Versuchszentrum Laimburg in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Mirnagreen in Bozen durchgeführt wurde. Ziel dieses Projekts war es, kleine funktionelle Moleküle in Obst und Gemüse – so genannte „small RNAs” – mit all ihren Vorteilen zu nutzen. „Small RNAs“ sind aufgrund ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften äußerst interessant für die Lebensmittelverarbeitung. Die Gewinnung dieser gesundheitsfördernden Bestandteile aus Lebensmittelabfällen leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung und fördert die Kreislaufwirtschaft und eine gesunde Ernährung.
„Das Projekt ‘puRipiaNtA’ spiegelt unser kontinuierliches Engagement wider, neue strategische Ansätze zu entwickeln, um die Herausforderungen in der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln in Südtirol anzugehen und innovative Verfahren einzuführen. Das Projekt zeigt auch, wie wichtig Synergien zwischen wissenschaftlicher Forschung und Unternehmen in der Region sind, um sich den Herausforderungen zu stellen und konkrete, in der Praxis anwendbare Lösungen zu erarbeiten“, erklärt der Direktor des Versuchszentrums Laimburg, Michael Oberhuber.
„Small RNAs“ sind kleine Moleküle, die in allen Organismen produziert werden, um wichtige physiologische Funktionen zu regulieren, wie zum Beispiel die Bekämpfung von Krankheitserregern in Pflanzen. „Diese Moleküle haben eine einzigartige chemische Struktur, die ihnen antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften verleiht. Daher stellen sie innovative Inhaltsstoffe dar, die für den Lebensmittelsektor äußerst interessant sind“, erklärt Roberto Viola, CEO und Mitbegründer von Mirnagreen.
Die Idee hinter dem Projekt „puRipiaNtA“ ist es, neue Technologien zu entwickeln, um Pflanzenextrakte herzustellen, die reich an „small RNAs” sind. Damit können sie in Form von neuen Zutaten genutzt werden und verleihen anderen Lebensmitteln einen Mehrwert“, fügt Daniela Hey, Forscherin im Labor für Aromen und Metaboliten des Versuchszentrums Laimburg, hinzu.
Gemeinsam mit dem Unternehmen Mirnagreen, das seinen Sitz im NOI Techpark in Bozen hat, hat das Versuchszentrum Laimburg neue Methoden entwickelt, um diese wertvollen Moleküle aus Obst- und Gemüseextrakten effizient und präzise zu reinigen. Die von der Firma Mirnagreen patentierte Extraktionsmethode ebnet den Weg für ein breit anwendbares, industrielles Verfahren zur Herstellung eines reinen „small RNA“-Konzentrats. Parallel dazu hat das Team fortschrittliche Analysemethoden entwickelt, um den Gehalt an „small RNAs” in Pflanzenextrakten genau zu quantifizieren. Die Ergebnisse aus dem Projekt „puRipiaNtA” sind ein grundlegender Schritt auf dem Weg zur Herstellung innovativer Lebensmittel. So trägt die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis zur umfassenden Nutzung pflanzlicher Ressourcen, zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung sowie zur Verwertung von Nebenprodukten im Sinne einer Kreislaufwirtschaft bei.
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