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Die Umbenennung

Sabine Zoderer

Der Parteiaustritt der ehemaligen F-Obfrau Sabine Zoderer hat auch Auswirkungen auf den Gemeinderat von Partschins. Dort machen die zwei freiheitlichen Mandatare unter einem neuen Listennamen weiter.

von Karin Gamper

Es war ein Abgang, der von Polemiken und gegenseitigen Schuldzuweisungen begleitet war. Ganz verdaut hat ihn Sabine Zoderer noch nimmer nicht. „Das war zu heftig, so etwas vergisst man nicht so schnell“, sagt die ehemalige freiheitliche Obfrau, die nach ihrem verpassten Einzug in den Landtag und einem enttäuschenden Abschneiden der Blauen von der Führungsriege scharf attackiert wurde. In der Folge legte Zoderer vor acht Tagen ihr Amt nieder und trat aus der Partei aus.

Sabine Zoderer ist aber auch Gemeinderätin in Partschins. Dort vertrat sie seit 2020 mit Christian Leiter die Freiheitlichen. Auch damit ist nun Schluss. Denn auch Leiter hat den Blauen den Rücken gekehrt. Die beiden werden fortan unter einem neuen Listennamen weitermachen. „Wir heißen künftig Freie Wähler“, erläutert Zoderer. Der Bürgermeister und der Gemeindesekretär wurden bereits informiert.

Doch damit der blauen Parteiaustritte nicht genug. Mit Martin Fischer ist ein dritter Partschinser Abgang zu verzeichnen. Leiter und Fischer hatten am 22. Oktober auch für den Landtag kandidiert.

Ein Überlaufen zur SVP Partschins wäre für Sabine Zoderer nicht in Frage gekommen. „Erstens hat die Volkspartei mit mir nicht das Gespräch gesucht, zweitens sind wir Mitte-rechts und wollen dies auch bleiben“, so Zoderer. Die SVP habe andere Grundsätze. „Wir fühlen uns in der Opposition wohl und wollen weiterhin konstruktiv mitarbeiten“, betont sie. Auch die im Gemeinderat ebenfalls vertretene Neue Bürgerliste war für Zoderer keine Option: „Das sind Team K-ler, die nur herumnörgeln“, analysiert die ehemalige Freiheitliche. Von den Parteien habe die Wählerschaft ohnehin die Nase voll. „Das habe ich im Landtagswahlkampf bemerkt, die Menschen wollen gerade auf Gemeindeebene Politik für die Bürger“, so Zoderer, die deshalb im Rat in diese Richtung weiterarbeiten will.

Was sagt sie zur Möglichkeit, dass die Freiheitlichen in der nächsten Landesregierung mit am Tisch sitzen? „Es geht mich zwar nichts mehr an, ich finde es jedoch bedenklich, wenn Grundwerte für eine Koalition mit den Fratelli über Bord geworfen werden und ich hoffe, dass zumindest die Parteimitglieder dazu befragt werden“, erklärt Zoderer. Sie wünscht sich, dass Südtirol in den kommenden fünf Jahren gut verwaltet werde. „Derzeit schaut es nämlich nicht so gut aus“, findet die ehemalige F-Obfrau.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • andreas

    „Das sind Team K-ler, die nur herumnörgeln“, analysiert die ehemalige Freiheitliche.“

    Großartig, besser kann man sie nicht beschreiben. 🙂

    Die Freiheitlichen kämpfen ums politische Überleben, da ihnen die Themen abhanden gekommen sind. Juniorpartner in Regierungen tun sich üblicherweise zwar schwer, sich zu profilieren, in der Regierung hätten sie aber mehr Sichtbarkeit.
    Mair Landesrätin und dieser Leiter Reber, welcher sich sowieso jedem anbiedert, werden sich diese Chance wohl nicht entgehen lassen und kaum Forderungen stellen, da der Wille zur Macht wohl größer als Ideale ist.

  • brutus

    „Das habe ich im Landtagswahlkampf bemerkt, die Menschen wollen gerade auf Gemeindeebene Politik für die Bürger“!

    …da ist sie aber spät draufgekommen. Für wen hat sie dann bis jetzt im Gemeinderat Politik gemacht?

  • ummagumma

    Die Welt besteht fast ausschließlich aus Nörglern ANDERLE. Du bist der beste Beweis dafür und das täglich! Schian Sunntig.

  • artimar

    Zoderer wird mit den „Freien Wählern“ ihren Weg machen.
    A. Leiter Reber hat völlig recht mit seiner Festellung. So kann man mit einer Frau nicht umgehen, die neben Familie, Beruf, Gemeinderat … sich ehrenamtlich auch noch für die ganze Landespartei einbringt und dann nach wenigen Monaten gleich für das Versagen der Parteiarbeit der letzten Jahre und das schwache Abschneiden bei den Wahlen niedergemacht wird.

  • brutus

    …sie hat gewusst worauf sie sich einlässt!
    …auf Parteifreunde die, die größten Feinde sind!

    Feind, Todfeind, Parteifreund!
    Franz-Josef Strauß

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