Die Cannabis-Therapie
Mit einem innovativen Therapiekonzept mit niedrig dosiertem THC soll sich die Lebensqualität für Senioren verbessern. Der Cannabis Social Club leistet Unterstützung.
In 9 Seniorenwohnheimen in Südtirol ist in der vergangenen Woche das Therapiekonzept für Senioren und Personen mit chronischen Erkrankungen von Dr. Knud Gastmeier präsentiert worden. Erstaunlich dabei ist, dass es sich um eine Behandlung mit niedrig dosiertem THC handelt. Positiv zu vermerken ist, dass sich mit niedrigen Dosierungen die Hemmschwelle leichter überwinden lässt. Cannabis wird leider immer noch sehr zaghaft als Heilmittel anerkannt, obwohl seit Jahrtausenden in der Medizin verwendet!
Was ist so neu an diesem vorgestellten Therapiekonzept und weshalb interessieren sich Seniorenwohnheime dafür?
Durch die Gabe kleinster Mengen von Cannabis-Öl ist es Dr. Knut Garstmeier gelungen bei 50% der geriatrischen Schmerzpatienten die Opioid-Dosis und damit die opioidbedingten Nebenwirkungen zu reduzieren! Und die Patienten berichten dabei von einer Schmerzlinderung von mehr als 30%!
Der Erfolg dieser Therapie zeigt sich auch darin, dass viele weitere Symptome bzw. therapiebedingte Nebenwirkungen (Stress, Schwindel, Übelkeit, Stimmung, Reizbarkeit, Appetit usw.) positiv beeinflusst werden. Somit verbessert sich durch diese Therapie die Lebensqualität der Betroffenen.
Das Therapiekonzept für geriatrische Patienten und chronischen Kranken wurde von Dr. Knud Gastmeier in 20 Jahren praktischer Erfahrung mit Cannabis-Arzneimitteln entwickelt und es hat sich gezeigt, dass es vor allem bei diesen Patientengruppen besonders interessant ist, weil es ein multitherapeutisches Potential besitzt und in diesen geringen Mengen die Suchtgefahr absolut ausgeschlossen werden kann.
Zudem hat medizinisches Cannabis im Vergleich zu Standardtherapien kaum Nebenwirkungen, wird meistens gut vertragen und kann die Patienten vor weiteren gesundheitlichen Komplikationen und invalidierenden Schäden schützen.
Weiters wird dadurch auch der Pflege- und Betreuungsbedarf verringert und es können zusätzlich Kosten durch die Reduzierung der Standardtherapien eingespart werden – allesamt Vorteile, die das Interesse der Seniorenwohnheime geweckt haben.
Das Interesse der Verantwortlichen und Mitarbeiter sowie der Patienten selbst und der Angehörigen war bei den Vorstellungen in der vergangenen Woche sehr groß.
Einige Seniorenwohnheime stehen vor dem Start medizinisches Cannabis einzusetzen.
Da zurzeit jedoch für die Verschreibung vielerorts noch wenig Erfahrung bei Ärzten bzw. Ärztinnen besteht, bedarf es der nötigen professionellen Unterstützung.
Diese bietet die Patientenvereinigung Cannabis Social Club Bozen in Form von Informationsmaterial, Support und Beratung. Zusätzlich bieten die zwei Ärzte im Vorstand des Vereins, der Komplementärmediziner Dr. Alexander Angerer und der Schmerztherapeut Dr. Roberto Pittini ihre professionelle Hilfe an. Sie haben bereits große Erfahrung mit dem Einsatz von Medizinischen Cannabis gesammelt.
Neben den Ärzten der Patientenvereinigung steht deren Koordinator und Gründer, Peter Grünfelder, für alle Fragen der Seniorenwohnheime zur Verfügung, ob hinsichtlich Support für Pflegepersonal, Verfügbarkeit in den Apotheken, rechtliche oder organisatorische Fragen der Verschreibung oder allgemeine Informationen zu Medizinischem Cannabis.
Die Veranstaltungsreihe wird von der Abteilung Gesundheit der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol unterstützt und ist Teil unseres umfangreichen Programms zur Unterstützung von Patienten und Patientinnen.
Dazu gibt es auch einen Leitfaden für das alternative Therapiekonzept, welcher auf der Website www.cannabissocial.eu heruntergeladen oder direkt am Sitz der Patientenvereinigung in Bozen, Dantestraße 2, abgeholt werden kann.
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Kommentare (2)
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Her mit nen Joint. In meinen jüngeren Jahren durfte man sich nicht erwischen lassen. Und jetzt, irgcendwann im Pflegeheim, gibts Gras zur Therapie. Super.
dn
Da werden die Altersheime aus allen Nähten platzen und kaum in Rente, muss man sich schnell einen Platz äh Joint sichern.