Du befindest dich hier: Home » News » Der Protest-Politiker

Der Protest-Politiker


Wie Markus Falk nach dem Ausscheiden der 5-Sterne-Bewegung aus dem Landtag eine außerparlamentarische Opposition aufbauen will.

Markus Falk bezeichnet sich selbst als „Protestpolitiker“. „Ich bin kein Politiker, und ich möchte auch keiner werden – das war mein Wahlversprechen, das ich, ohne gewählt zu werden, bereits eingehalten habe“, erklärt der Biostatistiker aus Bruneck. Ziel seiner Kandidatur sei die Unterstützung des Progressivismus gewesen, den die 5 Sterne verkörperten und ohne den man kaum Probleme lösen könne, denn nur die Wissenschaft wisse, was falsch sei. Dieses Mal hätten die „gegenteiligen“ Kräfte gewonnen und dies spiegle die aktuelle Weltlage wider, bedauert Falk. Es verdeutliche zudem einmal mehr, dass die Politik zum holen Selbstläufer geworden sei. „Viele Menschen fühlen sich nicht mehr ausreichend durch sie vertreten und bleiben den Wahlen fern. Dadurch verstärkt sich das Problem jedoch nur, anstatt gelöst zu werden, da oft nur Schreihälse und Aufwiegler mit leeren Versprechen Gehör finden“, meint der Grillino.

Bereits vor der Wahl hat die 5-Sterne-Bewegung beschlossen, Ortsgruppen zu gründen. Falks Aufgabe ist es, beim Aufbau der Brunecker Gruppe mitzuhelfen. Bei den Grillini werden die Ortsgruppen ausschließlich von Wählern getragen, da Politiker und gewählte Vertreter keine Mitgliedschaft erlangen dürfen.

Das erste Thema, dem sich die Brunecker „Stelle“ widmen wollen, sind die fehlenden Kinderärzte. Weitere Themenschwerpunkte sind die Erschließung des Mietmarktes für Wohnungen durch Genossenschaftsmodelle unter Einbeziehung örtlicher Baufirmen, die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten für Flüchtlinge, der demografische Wandel, die Klimakrise und nicht zuletzt das Zusammenleben der drei Sprachgruppen.

„Mein politisches Ziel hingegen besteht darin, Fachleute wie Diego Nicolini zu unterstützen, damit der Landtag endlich damit beginnt, Probleme zu lösen und nicht neue zu schaffen“, erklärt der außerparlamentarische Oppositionspolitiker. Es brauche Teamgeist, wie in einer Firma mit gemeinsamen Zielen und kein Schlachtfeld. Falk hat kürzlich die FF in Bruneck verschenkt, und zwar an Ansässige italienischer Muttersprache. „Ich will die Menschen davon überzeugen, dass Politiker zur Ausarbeitung von Gesetzen da sind, selbst aber nicht mehr entscheiden sollten. Hier reden wir über ein Modell direkter Demokratie, das erst entwickelt werden muss“, so Falk. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (48)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

Du musst dich EINLOGGEN um die Kommentare zu lesen.

2025 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen