Einmal selbst dirigieren
Welcher Klassik-Fan hat noch nicht davon geträumt, einmal ein eigenes Orchester dirigieren zu können? Mit Haydn VR Experience kann man es am Bozner Waltherplatz ausprobieren.
(sh) Einfach ein bisschen mit den Händen rumfuchteln? So einfach ist Dirigieren leider nicht einmal in der virtuellen Welt, aber immerhin kann man es ohne Proben und stundenlanges Partiturstudium probieren.
Die Möglichkeit dazu gibt es in einem Container, den die Stiftung Haydn auf dem Bozner Waltherplatz installiert hat. Darin befindet sich ein Virtual-Reality-Set, bestehend aus Bildschirm, VR-Brille und virtuellem Taktstock. Wer das wie eine wuchtige Taucherbrille ausschauende Ding aufsetzt und den Controller zur Hand nimmt, wird virtuell in das Bozner Konzerthaus gebeamt,wo schon das Haydn Orchester auf ihn wartet. Mit einfachen Handbewegungen kann man sodann die Sinfonie Nr. 94 in G-Dur „Überraschungssinfonie“ von Joseph Haydn dirigieren. Sensoren nehmen die Bewegungen des Taktstocks auf und setzen sie in Linien um, die der Dirigent auf dem Display seiner Brille sieht. Liegt er daneben, ist er beispielsweise zu schnell, reagieren die Streicher des Haydn-Orchesters sofort einer wilden Kakophonie.
Die Initiative ist Teil des Projekts „Kultur bauen“, welches 2023 von der Stiftung Haydn mit Unterstützung des italienischen Kulturministeriums und der Gruppe Assimoco ins Leben gerufen wurde. Für Monica Loss, Generaldirektorin der Stiftung Haydn, ist „Haydn-VR-Experience“ Teil der Projektreise, klassische Musik für möglichste viele Menschen zugänglich zu machen.
Das Erlebnis zu beschreiben, ist schwierig: VR muss am besten selbst ausprobiert werden. Die mobile Installation ist bis zum 2. November auf dem Waltherplatz in Bozen und vom 5. bis zum 8. November auf der Piazza C. Battisti in Trient aufgestellt und steht allen Interessierten kostenlos zur Verfügung.
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