„Sparen kann man lernen“
Die Ausgaben der Caritas für Existenzsicherung sind im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gestiegen. Die Caritas ruft zum Weltspartag zu bewusstem Umgang mit Geld auf.
„Sparen kann man lernen – je früher desto besser“, davon ist Petra Priller, die Leiterin der Caritas Schuldenberatung überzeugt. Zum Weltspartag, der am 31. Oktober begangen wird, rät sie Jugendlichen, aber auch Erwachsenen zum bewussten Umgang mit Geld. Gerne bietet die Schuldenberatung dabei über die kostenlose Budgetberatung Hilfestellung.
„Sparen kann freilich nur, wer genug zum Leben hat“, schickt Priller voraus. Das sei aufgrund der vielen Teuerungen jetzt noch schwieriger geworden. „Wenn es aber irgendwie geht, sollte man sich etwas auf Seite legen. Das setzt voraus, dass man genau darüber Bescheid weiß, wieviel man Geld zur Verfügung hat, wie man mit diesem umgeht und wie man Entscheidungen in Finanzangelegenheiten am besten trifft. Damit tun sich gar manche schwer“, sagt Priller.
Eben deshalb biete die Schuldenberatung zusätzlich zu der Beratung und Begleitung von ver- bzw. überschuldeten Personen auch eine kostenlose Budgetberatung an. „Diese ist für jene Menschen gedacht, die sich mehr Klarheit über ihre wirtschaftliche Situation verschaffen, sich etwas ansparen möchten oder aufgrund veränderter Lebenssituationen (Geburt eines Kindes, Auszug aus dem Elternhaus, Pensionsantritt oder größere Investitionen) neue finanzielle Herausforderungen zu meistern haben“, erklärt Priller.
„Mit den Interessierten erstellen wir gemeinsam einen auf Ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten zugeschnittenen Haushaltsplan. Wir helfen beim Erarbeiten von Entscheidungsfaktoren und schlagen Lösungen vor – auch bei Uneinigkeiten zwischen Paaren oder zwischen Eltern und Kindern. Wir geben konkrete Tipps, wo eingespart werden kann, für den Einkauf, bei der Haushaltsführung, der Freizeit und den Hobbys, dem Auto und anderem mehr. Die Beratung kann in allen Büros der Schuldenberatung (Bozen, Meran, Brixen und Bruneck) kostenlos und diskret angefragt werden.“
Zahlen aus der Caritas Schuldenberatung:
- Das Lebensminimum für eine alleinstehende Person in Südtirol wurde mit monatlich 664 Euro im Monat, für Familien bis zu 2 Personen mit 869 Euro und für Familien bis zu 3 oder 4 Personen mit 1.100 Euro festgesetzt. Diesen Betrag braucht es allein, um Grundbedürfnisse wie Nahrung, Bekleidung, Hygiene und Gesundheit zu decken; Miete und Mietnebenkosten sind nicht mitgerechnet. Laut Erfahrungen der Caritas Schuldenberatung kommt jemand damit in Südtirol, wo die Preise hoch sind, aber zurecht.
- Das durchschnittliche Einkommen der Betroffenen, die sich 2022 an die Caritas Schuldenberatung gewandt haben, lag bei 1.355 Euro.
- Im Jahr 2022 hat die Caritas Schuldenberatung für Existenzsicherung (Wohnkosten, Lebensmittel, Strom- und Gasrechnungen) Unterstützungen in Höhe von knapp 142.000 Euro gewährt, ein Anstieg von ca. 12 Prozent im Vergleich zum Jahr vorher.
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Kommentare (3)
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bernhart
Leider haben die normalen Bürger nicht das nötige Kleingeld um sich ene Existensicherung anzulegen.Der normale arbeitende Bürger hat schon Probleme bis ans Ende des Monats zu kommen.Die fetten Jahre sind vorbei.
Caritas sie mercken es doch selbst die Spendenbereischaft von früher gibt es nicht mehr.
olle3xgscheid
Naja… diese Löhne fördern ja geradezu die Armut und ein Mindestlohn einzuführen schafft es die Politik auch nicht, zum einen.
Zum anderen ist heut ja jeder auf Hui Buh aus …
dn
Mit welchem Geld arbeitet die Caritas?