Das Überraschungs-Finale
Die Finalisten des Sparkasse Challenger in Gröden stehen fest: Maks Kasnikowski aus Polen fordern Lukas Klein heraus.
Das Sparkasse Challenger Val Gardena Südtirol hat am Sonntag um 11 Uhr ein überraschendes Endspiel:
Der Pole Maks Kasnikowski hat am Samstagnachmittag in der Tennishalle von St. Ulrich den an Nummer 3 gesetzten Italiener Federico Gaio nach 2:07 Stunden mit 6:3, 5:7, 6:2 besiegt und steht in seinem ersten Challenger-Finale.
Der 20-Jährige aus Warschau, nur die Nummer 310 der Welt, fordert Qualifikant Lukas Klein heraus, der in der Weltrangliste auf Platz 181 liegt. Klein bezwang den Briten Billy Harris mit 6:3, 7:6 (5) und zog als erster Spieler seit Andreas Seppi zum zweiten Mal in Folge in das Finale in Gröden ein. Seppi hatte zwischen 2012 und 2014 sogar dreimal in Folge das Endspiel erreicht und zweimal gewonnen.
Klein hat sein sechstes Match in der Turnierwoche gewonnen.
Der Slowake war am letzten Sonntag als Qualifikant in das mit 36.000 Euro dotierte Turnier gestartet. Der Slowake ließ wie schon im Viertelfinale gegen Enrico Dalla Valle keinen Breakball zu. Er nahm Harris gleich zu Beginn den Aufschlag zum 2:0 ab und ging schnell 3:0 in Führung.
Im zweiten Satz hatte Klein sowohl im siebten Game als auch im neunten Game jeweils zwei Breakbälle, aber er musste in den Tiebreak. In der Satzverlängerung führte er schnell mit 4:0 und verwandelte nach 1:18 Stunden seinen dritten Matchball zum 7:5. „Es war ein enges Match. Ein frühes Break zu schaffen, hat mir sehr geholfen“, sagte Klein nach der Partie. „Im zweiten Satz hatte ich mehrere Möglichkeiten auf ein Break. Ich habe insgesamt gut serviert und freue mich, hier wie im Vorjahr im Finale zu stehen.“ Klein spielt am Sonntag das fünfte Challenger-Finale seiner Karriere. Seine Bilanz bisher: Zwei Siege und zwei Niederlagen.
Das zweite Halbfinale war spektakulär und brachte viele lange Ballwechsel. Gaio vergab zunächst seine Chancen. Er hatte einen Breakball im dritten Game. Außenseiter Kasnikowski machte es besser, nutzte seine erste Chance zum 4:2 und holte sich den ersten Durchgang. Im zweiten Satz spielte Gaio großartig, aber er ließ weiter seine Chancen aus. Drei Breakbälle konnte er im zweiten Game nicht verwerten, dann musste er bei 3:3 selbst zwei Breakbälle abwehren. Der 31-Jährige aus Faenza hatte bei 5:4 als Rückschläger zwei Satzbälle, aber erst den achten Breakball insgesamt und den vierten Satzball konnte er zum 7:5 verwandeln.
Der Satzausgleich hatte Gaio viel Kraft gekostet. Im dritten Satz geriet er schnell 0:4 in Rückstand. Diesen Vorsprung ließ sich Kasnikowski nicht mehr nehmen: „Zuerst einmal möchte ich sagen, dass Gaio ein sehr guter Spieler ist. Ende des zweiten Satzes hat er unglaublich gespielt. Natürlich bin ich mit meiner Performance in dieser Woche zufrieden. An das Finale habe ich noch nicht gedacht, aber ich werde meinen Finalgegner noch analysieren“, sagte Kasnikowski. Das Duell Klein gegen Kasnikowski hat es bei den Profis noch nicht gegeben.
Das Doppel-Turnier haben Andrew Paulson und Patrik Rikl gewonnen.
Die beiden Spieler aus der Tschechischen Republik gewannen das bis zum letzten Ball spannende Endspiel gegen Maximilian Neuchrist/Jakub Paul (Österreich/Schweiz) mit 4:6, 7:6 (9:7) und 11-9 im Match-Tiebreak. Paulson/Rikl mussten im Tiebreak des zweiten Satzes einen Matchball abwehren.
Sie nutzten ihre zweite Chance zum Sieg nach 1:44 Stunden. An die beiden Sieger geht ein Preisgeld von 1900 Euro, zudem jeweils 50 Punkte für die Weltrangliste. Neuchrist hatte in Gröden schon 2015 mit Sam Weissborn das Doppel gewonnen, heute musste er als Verlierer das Feld verlassen.
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