„Relativ gefasst“

Hoppe-Werk in Schluderns (Foto: Hoppe)
Die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaftern und dem Unternehmen Hoppe sind zu Ende. Was jetzt mit den 122 entlassenen Mitarbeitern geschieht.
von Christian Frank
Im Oktober wurde bekannt, dass in den Produktionsniederlassungen Schluderns und Laas der Firma Hoppe hunderte Entlassungen bevorstehen. Grund dafür sind finanzielle Schwierigkeiten der familiengeführten Schweizer Firma (TAGESZEITUNG berichtete). Gleich darauf starteten die Verhandlungen mit der Belegschaft.
Diese Verhandlungen fanden nun ihren Abschluss und bestätigen die zuvor noch inoffiziellen Spekulationen.
Der Hersteller von Türbeschlägen und Fenstergriffen wird 120 Arbeitsplätze im Zuge eines Entlassungsverfahrens abbauen. Der Grund dafür ist der Einbruch der Baukonjunktur der Hauptabsatzmärkte des Unternehmens in Deutschland und China und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Einbußen.
„Die Notwendigkeit dieser Entlassungen ging von dem Betrieb aus. Ob man von unserer Perspektive aus von zufriedenstellenden Verhandlungen sprechen kann, obliegt mir nicht zu bewerten. Ich sage immer, jeder Arbeitsplatz, welcher abgebaut wird, ist ein Arbeitsplatz zu viel“, resümiert der Fachsekretär des Gewerkschaftsbundes ASGB, Klaus Schier.
Die Reaktion der Arbeitnehmer fiel dem Fachsekretär zufolge relativ gefasst aus: „Die Arbeitnehmer in den Werken Schluderns und Laas wurden bereits vor 14 Tagen vom Unternehmen informiert, dass es zu Entlassungen kommen wird. Auch wir von Seiten der Gewerkschaft haben die Belegschaft gleich nach Beendigung der Verhandlungen informiert. Dementsprechend wurde es gefasst aufgenommen, da man sich bereits etwas darauf einstellen konnte.“
Die Bemühungen stehen nun ganz im Zeichen der Arbeitsplatzbeschaffung der von den Entlassungen betroffenen Arbeitnehmer.
„Man hat sich umgehend mit dem Unternehmerverband, den Gewerkschaften, dem Betrieb selbst und dem Arbeitsamt zusammengesetzt und wurde schnell aktiv“, erklärt Schier.
Auch der Leiter des Arbeitsvermittlungszentrums Schlanders, Robert Grüner, bekräftigt diese Bemühungen: „Als Arbeitsvermittlungszentrum sind wir natürlich daran interessiert, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so schnell wie möglich einen neuen Arbeitsplatz finden“.
Ihre Bemühungen drücken sich konkret darin aus, dass sie die betroffenen Personen arbeitstechnisch betreuen und mit Betrieben Kontakt aufbauen, welche womöglich Bedarf an solchen Arbeitskräften haben. Bei den betroffenen Arbeitnehmern handelt es sich beinahe ausnahmslos um Personen mit Erfahrung im Produktionsbereich, welche bereits über mehrere Jahren hinweg für den Hoppe-Betrieb tätig waren und vor allem im mittleren und oberen Vinschgau ansässig sind.
Klaus Schier sieht die Perspektiven für die Arbeitsvermittlung der Entlassenen optimistisch: „Es sind bei uns bereits viele Meldungen eingegangen, in denen Betriebe sich bereit erklären oder zumindest ihre Bereitschaft signalisieren, Personal anzustellen. Ich bin überzeugt, dass, wenn man pro aktiv an die Sache herangeht, auch einen Beruf findet.“
Kommentare (13)
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