„Es geht stockend voran“

Julia Unterberger

SVP-Senatorin Julia Unterberger bedauert, dass von 35 Abgeordneten nur 10 Frauen sind – und fordert eine doppelte Vorzugsstimme.

In Italien wurde das Frauenwahlrecht im Jahr 1946 eingeführt. Fast 20 Jahre später zogen erst die ersten beiden Frauen Waltraud Gebert Deeg und Lidia Menapace in den Landtag ein.

„Seither“, so sagt SVP-Senatorin Julia Unterberger, „ging es stockend voran.“

Erst die Einführung der Frauenquote von 30% in das Wahlgesetz des Landtages, habe zu einem ersten Schub von in den Landtag gewählten Frauen geführt.

Seither stocke die Entwicklung.

Wie bereits in den 20 Jahren vorher, ist bei den Wahlen 2023 zum Südtiroler Landtag der Frauenanteil bei ca. 30% festgefahren. „Von 35 Abgeordneten sind nur 10 Frauen“, bedauert Julia Unterberger, die Frauenrechtlerin und Chefin der Autonomiegruppe im Senat.

Anders ist die Situation in der Provinz Trient, wo von 35 Abgeordneten 14 Frauen gewählt worden sind, das heißt 40 %.

Die Frage nach dem Grund sei evident: „Trient hat, wie die meisten anderen Provinzen in Italien ein Wahlgesetz, das die geschlechtergerechte Vorzugsstimme vorsieht (doppia preferenza). Wenn zwei Vorzugsstimmen gegeben werden, müssen diese, bei sonstiger Ungültigkeit, an einen Mann und an eine Frau gegeben werden“, so Unterberger, die überzeugt ist: „Dieses System würde in Südtirol, wo die WählerInnen gewohnt sind 4 Vorzugsstimmen zu geben, zu einer weiblichen Revolution führen. Vielleicht ist Südtirol deshalb eine der wenigen Provinzen in Italien, die die geschlechtergerechte Vorzugsstimme nicht in ihrem Wahlgesetz vorsieht.“