Happy Birthday
45 ist ein gutes Alter, dachte sich der Filmclub, und lädt heute zur Geburtstagsfeier. Die Geschichte des Filmclubs begann schon viel früher.
von Renate Mumelter
1967, 1975. Die Vorläufer
Schauen wir zurück: Seit 1967 gab es in Südtirol Filmrunden nach dem Modell des italienischen Cineforum. Benedikt Gramm, einer ihrer Begründer, holte schon bald Martin Kaufmann ins Boot. Der war als Sohn des Kino Latemar in Welschnofen ein Kino-Experte.
Nach Aufkommen des deutschen Fernsehens in Südtirol fror diese Filmrunde 1975 ein.
Aber schon wenige Monate später erschien das Filmforum auf der Bildfläche. Es war der Zeit entsprechend politischer ausgerichtet. Mit dabei auch Luigi Loddi, der heutige Präsident des Filmclubs. Nach ein paar Jahren war „die Luft raus“, erzählen die Macher von damals Loddi, Kaufmann und Gerhard Mumelter.
1978. Jugendfilmrunde, Filmclub der Jugend
Schon kurz darauf nahm die Jugendfilmrunde ihre Tätigkeit auf. Martin Kaufmann war immer dabei, auch als am 29. September 1978 der Filmclub der Jugend gegründet wurde, „um interessierten Südtirolern Zugang zu deutschsprachigen Filmen höheren Niveaus zu verschaffen“, wie es damals in einer Presseaussendung hieß.
Erste Filmclub-Vorstellung
Vor 45 Jahren, am 23. Oktober 1978, gab es die erste Vorführung unter der Marke Filmclub, die heute gefeiert wird. Im Eden-Kino gab es zum Auftakt eines Literaturzyklus „Ansichten eines Clowns“ von Vojtech Jasny nach Heinrich Böll. Schon im Novemberzyklus gab es den ersten italienischsprachigen Film „Il deserto dei tartari“. Heute zeigt der Filmclub landesweit Filme in beiden Sprachen und Qualitätsfilme in Originalfassung, was sich immer mehr durchsetzt.
Zu den 3 Sälen
Der Weg zu den 3 Kinosälen hätte nicht gegangen werden können, wenn sich nicht immer zahllose Freiwillige „eingebracht“ hätten. Die Freiwilligen gibt es immer noch, und es braucht sie. Interessierte sind also willkommen.
Am 16. März 1983 wurde der erste kleine aber eigene Saal in der Streitergasse 20 eröffnet, damals noch im Eigenbau-Verfahren. Am 30. Jänner 1989 siedelte der Filmclub in den etwas größeren Saal in der Streitergasse 10 um (heute Club 3). Am 6. April 2001 wurde das Capitol eröffnet, jetzt gibt es also 3 Säle.
Zur Feier jünger
Derzeit verjüngt sich das Filmpublikum erfreulicher Weise, die Synergien mit anderen Kulturinitiativen wachsen, die Welt der bewegten Bilder darf und soll weiter leben.
Gefeiert wird heute ab 10.30 Uhr mit einem Film, der die Kinoleidenschaft berührend hochleben lässt, Giuseppe Tornatores „Nuovo Cinema Paradiso“. Um 14.15 Uhr kommt „Pippi Langstrumpf“ um 14.25 Uhr „Titina“. Dazwischen wird eine Plakatausstellung eröffnet, in der Etappen der Filmclub-Geschichte nachgezeichnet werden. Live-Musik gibt’s auch dazu.
Ins Kino
Da Bleibt nur noch „ad multos“ zu sagen und ins Kino einzuladen. Am Montag und Dienstag beispielsweise zu „Zucchero“ oder täglich zu Margarethe von Trottas „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“. Ergänzend dazu gibt es am Mittwoch eine Lesung mit Sophie Rois, die für „Literatur Lana“ Bachmann-Texte liest, Synergie im Filmclub.
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