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Keine neuen Flüchtlinge

Luca Critelli, Ressortdirektor für Soziales, erläutert die momentane Flüchtlingssituation in Südtirol und die Kapazitäten der Provinz.

von Christian Frank

Die UN-Flüchtlingshilfe spricht von großen Herausforderungen für Italien, die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa wird aufgrund an den Rand ihrer Möglichkeiten gebracht.

Die stark angestiegenen Massen an Flüchtlingen, welche seit kurzer Zeit an die italienischen Küsten strömen, sind in aller Munde und beschäftigen auch die Südtiroler Bevölkerung und deren wahlkampfeifrigen Politiker. Zuletzt von der Thematik eines Abschiebelagers in Bozen und dem daraus resultierenden politischen Aufschrei beheizt, stellt sich die Frage, wie die Lage eigentlich um Südtirol bestellt ist.

Laut dem Ressortdirektor für Soziales, Luca Critelli, nicht allzu brenzlig: „Zur Zeit befinden sich in den Südtiroler Aufnahmeeinrichtungen ungefähr 400 aufgenommene Asylbewerber, von denen ungefähr 100 aus der Ukraine stammen“

Diese Zahl wurde bereits in den letzten Monaten immer wieder genannt. Das erschließt sich laut dem Ressortdirektor schlichtweg aus der Tatsache, dass kaum Flüchtlinge dazugekommen sind.

Die Verteilung der Flüchtlinge wird Critelli zu folge nämlich von staatlicher Ebene aus gehandhabt: „Die Verteilung erfolgt durch das Innenministerium, über die Präfekturen der einzelnen Regionen, in Südtirol durch das Regierungskommissariat. Grundsätzlich erfolgt die Verteilung im Verhältnis zur Bevölkerung.“

Der Bevölkerungsanteil ist jedoch nicht der einzige einflussnehmende Faktor für die Verteilung der Flüchtlinge, denn laut Luca Critelli kann auch berücksichtigt werden, ob es sich bei Regionen um Grenzregionen handelt, wie es bei Südtirol der Fall ist.

Welchem Aspekt es nun geschuldet ist, sei dahingestellt, Tatsache ist, dass die Zahlen bezüglich in Südtirol aufgenommener Flüchtlinge, seit Monaten größtenteils unverändert geblieben sind.

„In den letzten Monaten hat es keine Zuweisungen von Seiten des Staates in Folge der Ankünfte in Süditalien gegeben. Es wurden vom Staat kleinere Gruppen von Personen zugewiesen, die selbstständig nach Südtirol gekommen waren“, erzählt der Ressortdirektor.

Auch für den Fall einer zukünftig eintretenden Flüchtlingsverteilung auf Südtirol von Seiten des Staates, gibt Critelli Entwarnung: „In den Einrichtungen gibt es noch bestimmte Restkapazitäten in Hinblick auf eventuelle Zuweisungen durch den Staat.“

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