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Rebers Wette


Der Freiheitliche Andreas Leiter Reber hat gewettet, dass der LH noch vor den Wahlen einen Wolf schießen würde – und verloren. Sein Wetteinsatz: ein Schnalser Scheckenschaf.

Tageszeitung: Herr Leiter Reber, Sie haben im Frühjahr gewettet, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher noch vor den Landtagswahlen einen Wolf schießen würde. Seit dem Urteil des Bozner Verwaltungsgerichts ist klar: Sie haben verloren …

Andreas Leiter Reber: Ich hätte diese Wette gerne gewonnen, weil jeder Wolf, der entnommen wird, wäre gut für Südtirol. Ich bin schon im April davon ausgegangen, dass der LH zur Beruhigung der Bauernschaft noch vor den Wahlen einen Wolf zum Abschuss freigibt, was ja auch passiert ist. Die Gerichte haben dieses Vorhaben jedoch vorerst blockiert. Ein Geschmäckle bleibt, denn hätten SVP und LH das Gesetz nicht erst heuer, sondern schon vor Jahren verabschiedet, wäre bestimmt früher etwas weitergegangen. Bereits vor fünf Jahren ist man kurz vor den Wahlen hergegangen und hat ein erstes, nicht ausgegorenes Gesetz erlassen. Jetzt hat man leider das gleiche getan und beim neuen Gesetz wieder handwerkliche Fehler gemacht.

Welche Art von Fehlern?

Die Landesregierung hat es erneut verabsäumt, die lokalen Institutionen und Verbände vorab einzubauen. Ich hatte bereits im Gesetzgebungsausschuss davor gewarnt, dass dieses Gesetz so kaum anwendbar wäre, auch weil mit Gesetz rund 6.000 jagdberechtigte Privatpersonen ermächtigt wurden mit der Langwaffe Vergrämungsschüsse abzufeuern, aber alles ohne eine genauere rechtliche Definition oder die Angabe der erlaubten Munition. So wie dieser Artikel aktuell formuliert ist, steht er im klaren Widerspruch zum Waffengesetz und den Jagdgesetzen. Aber die SVP-Bauernvertreter haben die Warnungen allesamt ignoriert und wollten das unfertige Gesetz unbedingt noch im Sommer durch den Landtag jagen und haben gemeint all meine Bedenken würden später über eine Durchführungsverordnung ausgeräumt. Aber auch das ist nicht passiert, denn auch die blieb unvollständig. Ich wünsche mir deshalb endlich mehr Professionalität und Aufrichtigkeit anstatt dieses billigen Aktionismus vor den Wahlen. Wenn inhaltlich so schlecht gearbeitet wird, dann werden wir mittelfristig im Sinne unserer Weidetierhaltung nie dort hinkommen wo die Skandinavier schon längst sind, nämlich wolfsfreie Zonen auszuweisen, in denen keine Wölfe geduldet werden.

Bei einer Wette gibt es immer einen Wetteinsatz. Worum haben Sie gewettet?

Eigentlich ums Recht bei meinem politischen Gespür für die Wahlmanöver dee SVP. Ich wäre aber durchaus bereit gewesen, ein schönes Schnalser- oder Tiroler Scheckenschaf springen zu lassen, wenn ich gewonnen hätte.

Interview: Matthias Kofler

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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