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Die KandidatInnen des Herrn

Die Diözese hat den 16 wahlwerbenden Parteien gezielte Fragen gestellt, um in der Fülle von Positionen eine Orientierung aus christlicher Sicht zu geben.

16 Listen, so viele wie noch nie, treten am 22. Oktober 2023 zur Landtagswahl an. Die diözesane Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit hat allen 16 wahlwerbenden Parteien gezielte Fragen gestellt, um in der Fülle und Vielfalt von Positionen eine Orientierung aus christlicher Sicht zu geben. 6 Parteien (Süd-Tiroler Freiheit, Grüne, JWA, Die Freiheitlichen, Centro Destra, SVP) haben die Fragen der Kommission beantwortet.

Mit der Parteienbefragung will die Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit eine Orientierung aus christlicher Perspektive vermitteln. In der Folge werden von den Antworten der sechs Parteien, die an der Befragung teilgenommen haben, einige Auszüge präsentiert.

„Wir alle tragen Verantwortung für unser Gemeinwesen – auch durch die aktive Wahlbeteiligung“, so der Referent für Arbeit und soziale Gerechtigkeit, Johann Kiem, der gemeinsam mit der diözesanen Kommission dazu ermutigt, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen und jenen Kandidatinnen und Kandidaten die Stimme zu geben, die sich für Werte und Ziele engagieren, die mit dem Geist des Evangeliums vereinbar sind.

Mit der Frage Wofür will sich Ihre Partei stark machen, um zu mehr sozialer Gerechtigkeit in Südtirol beizutragen, ist die Kommission der Fragestellung nachgegangen, ob Solidarität und Gerechtigkeit von den Parteien als entscheidende Maßstäbe einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Sozial- und Wirtschaftspolitik angesehen werden.

Dabei haben mehrere Parteien auf die Themen leistbare Energie, auf die hohen Wohnungskosten, auf die wachsende Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten verwiesen. Gleichzeitig scheint es aber so zu sein, dass man sich angeblich die „Nächstenliebe für alle“ nicht mehr leisten könne. „Es gilt von der Politik trotz komplexer Herausforderungen mutige, am Gemeinwohl orientierte Antworten zu finden“, hebt Kiem hervor und unterstreicht: „Der christliche Glaube beruht auf der nicht verhandelbaren Würde einer jeden Person und schließt damit Haltungen der Abwertung oder Ausgrenzung anderer Menschen sowie Hass und Fremdenfeindlichkeit klar aus.“

Bei der Frage Welche Akzente wird Ihre Partei für mehr Klimaschutz anvisieren? ist neben dem persönlichen Vorbild (Süd-Tiroler Freiheit) auch darauf verwiesen worden, dass es darum gehe „als Einzelne die Verantwortung zu übernehmen, indem ein rücksichtsvoller und ressourcenschonender Lebensstil gewählt wird; aber es braucht auch politische Vorgaben und Unterstützungen, um als gesamte Gesellschaft die Klimawende zu schaffen. Nur eine leistbare Klimawende ist eine gelingende Klimawende.“ (Grüne)

Für Jürgen Wirth Anderlan hingegen „ändern alle CO2-Einsparungen gar nichts an der klimatischen Entwicklung Südtirols oder gar des Planeten“, während Centro Destra vor allem den Wert der Bildung hervorhebt, wonach es in den Schulen zu einer gezielteren Sensibilisierung für die Schöpfungsverantwortung kommen soll.

Die SVP zeigte auf, dass der „Klimaplan Südtirol 2040“ sich als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie „Everyday for Future“ versteht, das Südtirol bis 2040 in die Klimaneutralität führen soll. „Dafür braucht es mehrere Ansätze: Diese reichen von der Reduktion jener Tätigkeiten bzw. Verhaltensweisen, die zur Emission von Treibhausgasen führen; über die Substitution von solchen Aktivitäten, die Emissionen verursachen; bis hin zur Erhöhung der Produktion von Energie aus erneuerbaren Quellen.“

Beim Stichwort „gerechte Arbeit“ haben die meisten Parteien sehr ähnliche Ansichten: Gerechte Entlohnung und ein soziales Auffangen von jenen Personen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr imstande sind, zu arbeiten. „Es soll niemand in unserem Land hungern bzw. unter der Brücke schlafen müssen“, so die Süd-Tiroler Freiheit. Gleichzeitig wurde die Wertschätzung gegenüber den Arbeitenden hervorgehoben; „hier braucht es eine Würdigungskultur“, so die Grünen. Darüber hinaus nannten manche die Forderung nach einem Erziehungs- und Pflegelohn für Mütter und Väter, die zuhause bei den Kindern bleiben oder ihre Angehörigen pflegen, sowie die Anrechnung dieser Zeit auf die Rentenversicherung.

Aufgrund der herausragenden Bedeutung der Familie als Keimzelle der Gesellschaft bedarf die Familie – diese Überzeugung zeigen alle Parteien, die auf die fünf Fragen geantwortet haben – eines besonderen Schutzes von Seiten der Politik. Es gelte die Gefahr von Familienarmut abzuwenden, für die Familien allgemein gute Daseinsbedingungen zu schaffen bzw. zu erhalten und das Wohl der Kinder zu sichern, ohne dabei die Interessen der Eltern – als Paare oder Alleinerziehende – zu übersehen.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wurde auch gezielt die Frage gestellt, welche Partei das Anliegen der Allianz für den freien Sonntag unterstützt. Da es der Allianz um das Wohl des Menschen geht, hier in erster Linie der betroffenen Arbeitnehmenden, für die gemeinsame Zeit in den Familien, für soziale Kontakte, für das Wohl der vielen Klein- und familiengeführten Betriebe und für die Möglichkeit den eigenen Glauben zu leben, spricht sich die Allianz für arbeitsfreie Sonn- und Feiertage aus. Mit der Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut zu den Öffnungszeiten im Handel, kann die Lokalpolitik im Sinne der betroffenen Arbeitnehmer agieren und der lokalen Situation mit den zahlreichen Klein- und Kleinstbetrieben besser Rechnung tragen. „Es war erfreulich zu lesen, wie sehr die Parteien den arbeitsfreien Sonntag wünschen“, so Kiem: „Wir sind für den arbeitsfreien Sonntag“ (Süd-Tiroler Freiheit); „es braucht Ruhepausen – und Konsumpausen“ (Grüne); „es braucht einen Tag ohne Arbeit und ohne offene Geschäfte“ (Jürgen Wirth Anderlan); „dort, wo keine Notwendigkeit besteht, sollen die Geschäfte am Sonntag geschlossen bleiben, aber in bestimmten Fällen auch eine Öffnung zulassen.“ (Die Freiheitlichen) Auch Centro Destra ist dafür, genauso wie die SVP, die „weiterhin grundsätzlich daran festhält. Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen.“

„Als Kommission für Arbeit und soziale Gerechtigkeit sprechen wir uns aus für eine Politik, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einsetzt. Wir sprechen uns auch aus für eine am Gemeinwohl orientierte politische Strategie, für die die Notleidenden und Bedürftigen kein Randthema sind“, so Kiem, der abschließend unterstreicht: „Es geht darum, in christlicher Verantwortung mitzureden und mitzuentscheiden – auch mit der eigenen Stimme am 22. Oktober.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (63)

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  • asterix

    Ja wie denn jetzt? Stimmt das Himmelreich bei unseren Landtagswahlen auch mit?

  • opa1950

    Wäre schön wenn man am 22.10.auch einen neuen Bischof wählen könnte.

  • placeboeffekt

    Die Kirche wird nicht mehr verstanden. Und wer den Bericht zu den sexuellen Übergriffen im römisch-katholischen Kirchenmilieu liest, versteht sie noch weniger. Eine Anstalt, die Hüterin von Glauben und Moral sein will, hat sich über Jahrzehnte und wohl Jahrhunderte zutiefst amoralisch verhalten.

    Es ist doch immer wieder erstaunlich wenn Ungeheuerliches mit Jahrzehnten Verspätung ans Tageslicht kommt, wenn die Täter oft schon das zeitliche gesegnet haben.

    • summer1

      Amoralisch bist nur du. Die einzelnen kirchlichen Vertreter im Rahmen des Missbrauchs auf alle Fälle unmoralisch.

      • pingoballino1955

        Summer1 du wiedersprichst deiner eigenen Moral,noch nicht mitgekriegt? Zudem das sind und waren nicht “ EINZELNE“ sondern das ist und war das : System: BISCHOF GROHER,PAPST BENEDIKT ,die RATZINGERS und weitere“ alte SÄCKE“ ohne Verantwortung und nur für JAHRZEHNTELANGER VERTUSCHUNG. Muser passt da gut dazu,ENTSETZLICHE HEUCHLER ! A M E N und ALELUJA in der HÖLLE!

        • summer1

          Nun, Pingo, du belegst, dass du amoralisch bist. Danke.
          Und nun belegst du mal deutlich, was Muser oder Benedikt vertuscht hat. Vorsicht: einer von deinen verleumdeten Personen lebt noch!
          Dass du vor Verstorbenen keinen Respekt hast und absolut pietätslos bist, hast du ja bereits beim verstorbenen Pfarrer von Sulden bewiesen.

          • pingoballino1955

            summer1,pietätlos bist du ,du lügst dass sich die Balken biegen. Nochmal ihr BANAUSEN verträgt die grausame Wahrheit der Missbräuche und bewussten jahrzehntelangen Vertuschungen nicht. Jederzeit beweisbar,kenne leider viele Fälle,denen man die Entschädigungen so lange rauszieht bis sie vorher das zeitliche segnen,das nennt man “ schwarzes berechnendes Kalkül Herr Muser und Co.

    • leser

      Placebo
      Damit man die Kirche nicht verstehen konnte sondern nur glauben hat man im Mittelalter alles in Latein gemacht

  • andreas1234567

    Hallo zum Wochenende,

    sind ja mal neue Töne, beim letzten Wahlaufruf wurde noch vorgegeben das man bitte die „Bewahrer der Schöpfung und der sozialen Gerechtigkeit“ zu wählen haben solle, also irgendwas im grünsozialistischem Kosmos, schlimmstenfalls noch das Edelweiss.

    Jetzt wird also „gefragt“, sie sind vorsichtig geworden, die Kuttenträger.

    Vielleicht mag sich jemand der 10 Listen die nicht geantwortet haben auch mal äussern zu den Gründen warum diese Anfrage im Rundordner gelandet ist.

    Und die Pfaffen sollen einfach leise sein bei „sozialer Gerechtigkeit“, die werben mehrmals jährlich um „Zivilhelfer“ welche für lächerlichen Sklavenlohn um 450 Euro monatlich (bei 30-Stundenwoche, macht deutlich unter 4 Euro die Stunde)vollwertige Arbeitskräfte zu ersetzen haben damit der Beutel von Caritas, Diakonie und Co. immer schön prall gefüllt ist für die Versorgung der „Ärmsten der Armen und der Schwächsten der Schwachen“.

    Für mich ist es eine ausgemachte Sache in Südtirol wird ab Ende Oktober Edelweiss- die Meloni und nötigenfalls noch die Lega die Mehrheit stellen und es wird ein teuflisches Vergnügen sein zu beobachten wie die Diozösenbrüder ganz langsam anfangen das Lied von Familie, Volk und Vaterland anzustimmen.

    Bei der „schlimmsten Pandemie der Menschheitsgeschichte“ hatten die nichts besseres zu schaffen als eiligst die Kirchentüre zu vernageln, das Weihwasser wie Putzwasser vor der Türe auszukippen und zuzuschauen wie ihre alten Schäfchen nach jahrzehntelanger Treue verbrannt wurden, gegen ihren Wunsch nach einer anständigen Heimkehr in Südtiroler Erde.Die haben ihr Mundwerk gehalten als sich deswegen die Särge vor den Krematorien stapelten und sich gottlose Idioten darüber lustig machten und ihre Schäfchen in Panik versetzten.

    Und wenn der Kirchenkerl „unterstreicht“ seine Überzeugung wäre“ christliche Glaube beruht auf der nicht verhandelbaren Würde einer jeden Person und schließt damit Haltungen der Abwertung oder Ausgrenzung anderer Menschen“ dann hat der gute Mann offensichtlich zwischen Anfang 2021 und Mitte 2022 an der Wand geschlafen, so etwas muss man sich erstmal getrauen von sich zu geben nach den Ereignissen der letzten Monate.Man hat Kinder vom Schulbusbetrieb ausgeschlossen die kein 2G hatten und Alte ohne soziale Kontakte in den kirchlichen Heimen verrotten lassen um sie dann zu verbrennen..Um sie zu schützen..

    Auf Wiedersehen in Südtirol

  • wichtigmacher

    Oh zum Glück hobmer an Bischof, der uns sogt wos mir wähln solln, i wisset sunscht nimmer wehn von de Telli unkreitzn – gelobt sei Jesus Christus…….

  • andreas

    Bin grad am überlegen ob die Wahlempfehlung von summer1 oder vom Bischof lächerlicher ist.

  • summer1

    Wieso hat das TeamK nicht geantwortet? Fehlt etwa doch ein Programm?

  • brutus

    Religion und Politik gehören strickt getrennt!
    …was Religionsideologien auslösen können, sehen wir im Iran und Israel!

    • summer1

      Interessant, dass du Konflikte im Islam und Judentum nennen musst.
      Fehlt dir grad in deiner Ideologie etwas gegen Christen und speziell die katholische Kirche ins Feld zu führen?
      Also dann lass auch gefälligst die Nennung Israels, denn das Blutbad der Hamas an Juden ist schwerwiegend genug!

      • kongo

        Dieser Kommentar war umsonst. Heuchler.

        • summer1

          Kongo
          Als Rassist solltest du besser schweigen!

          • kongo

            Tja Summrerle, fahre demnächst wieder nach Afrika,kannst gerne etwas mitgeben.Leider ist von solchen grosskopfeten SVP Schafen nichts zu erwarten. Und danke für den Rassist, wenn du überhaupt weisst was das ist. Du Troll.

          • summer1

            Kongo
            Nun, allein die Fahrt nach Afrika ist noch nichts Gutes.
            Aber mit Rassisten diskutiert man nicht!

          • kongo

            Summerle, du solltest aufhören unerlaubte Dinge zu dir zu nehmen, ist nicht gut für dein eh schon schwammiges Hirn, man siehts jeden Tag in deinen benebelten Kommentare.

          • leser

            Summerle
            Ich mag dich schon fast ein wenig
            Du gibst dem Ausdruck Dummheit immerwieder noch eines drauf
            Volltrottl ist schon fast ein lobenswert an dich

      • brutus

        …ich habe keine Ideologie!
        Ich bin nur für klare Trennung von Staat und Kirche!

      • pingoballino1955

        Summer1 Jahrhunderte VERTUSCHTE MISSBRAUCHSFÄLLE ON MASSÈ!!! HEXENVERBRENNUNGEN ,willst nochwas zum Aufzählen??? Film“ der Name der Rose: Umberto Eco. Goldene Wasserhähne in den Privatgemächern des damaligen Bischofs in Limburg usw. Der damalige Australische Bischof mit über 60 missbrauchten Jungs zuerst verurteilt,und dann mit viel Geld vom Vatikan freigehalten um weiterhin Kinder zu missbrauchen,langt das,hätte noch mehr auf Lager!! Die Stunde der Wahrheit für diese “ schwarzen PFAFFEN! Zum Glück gibt es noch EHRLICHE PRIESTER,aber WENIGE! Summer 1 und hermannh,jetzt könnt ihr wieder poltern, nützt euch nichts,das sind belegte Tatsachen WELTWEIT! AMEN,im Namen der KIRCHEN!

        • summer1

          Pingo
          Belege bitte für Jahrhunderte von Missbrauch!
          Was haben jetzt die Hexenverbrennungen, die es traurigerweise übrigens auch in den anderen christlichen Kirchen gegeben hat, mit dem Thema hier zu tun?
          Nur nebenbei: die Kirche hat niemanden verbrannt, das haben weltliche, zivile Institutionen getan, klar nach kirchlichen Urteilen, aber der Kirche war die Vollstreckung von Todesurteilen aus Glaubensgründen verboten.
          Deshalb vermute ich nun mal, dass du Umberto Ecos Buch Il nome della rosa auch nicht verstanden hast, aber du glaubst, man müsse ein Buch von Weltrang nennen, das macht sich sicher gut.
          Leider ist es aber so, dass es deine Dummheit und Ignoranz bestens belegt., du armer Tropf.

          • brutus

            …und wie urteilst du über den Standpunkt der christlich orthodoxen russischen Kirche zum Ukrainekrieg???
            Kirche und Politik, für mich ein No Go!

          • summer1

            Brutus
            Die russisch-orthodoxe Kirche ist genauso ideologisiert und radikalisiert wie du. Sorgt immer für Hass, Hetze und Gewalt (die auch nur verbal sein kann).

          • leser

            Summerle
            Ich glaube du lebst auf dem Mars und schickst uns von da deine Botschaften
            Du musst der echte aluhutträger sein

          • pingoballino1955

            summer1,lies nochmal deinen letzten Kommentar,dann kommst du hoffentlich drauf,wie blöd du bist.Du wiefersprichst dir.

          • summer1

            Pingo
            Die Blödheit hast du gepachtet und du darfst sie auch behalten.

          • pingoballino1955

            summer 1,lass es,dir sind schon oben beim Kongo die Argumente ausgegangen kein Wunder!!!!

  • ummagumma

    Sumperle unser Dummerle, Gibt’s einen größerern Schwachkopf hier im Forum?.

  • robby

    Summerle geh Teller waschen.

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