„Ein deutliches Signal“
In einer geheimen Abstimmung hat sich der Terlaner Gemeinderat klar gegen die Erweiterung des Gewerbegebietes für Alpitronic in Siebeneich ausgesprochen. Wie es jetzt weitergeht.
von Lisi Lang
Von einer Überraschung kann man nach der Abstimmung im Gemeinderat von Terlan nicht sprechen, vielmehr deutete in den letzten Wochen und Monaten alles auf ein relativ klares Nein hin. Und so ist es auch gekommen. In einer geheimen Abstimmung haben insgesamt 14 Gemeinderäte gegen eine Erweiterung des Gewerbegebietes Enzenberg in Siebeneich – und damit auch gegen die Ansiedelung der Alpitronic in Terlan – gestimmt. Nur vier Gemeinderäte waren dafür. „Dieses Ergebnis war zu erwarten“, sagt Bürgermeister Hans Zelger, „es spiegelt die Stimmung im Dorf wieder – rund ein Viertel der Bevölkerung kann sich das Gewebegebiet von Landesinteresse in Siebeneich vorstellen, die weitaus größere Mehrheit ist aber nicht glücklich damit.“
Nach der Sitzung kann man auf jeden Fall von einem deutlichen Signal sprechen. „Die Mitglieder des Gemeinderates bekräftigen die bereits im Jahr 2018 und 2021 getroffenen Beschlüsse, die gegen eine Erweiterung in diesem sensiblen Gebiet getroffen worden sind“, sagt SVP-Koordinierungsobmann und Fraktionssprecher Stefan Erschbamer. „In Anbetracht, dass bereits andere Südtiroler Gemeinden verkehrstechnisch idealer gelegene Standorte mit sehr guten Voraussetzungen aktiv angeboten haben, ist man sich sicher, dass sehr schnell ein besserer Platz im Landesinteresse gefunden werden kann“, so Stefan Erschbamer.
Gegen die Erweiterung gestimmt haben nicht nur Teile der Mehrheit, sondern auch der Opposition. „Es wurde in den vergangenen Wochen viel über Alpitronic gesprochen und debattiert. Ein Vorzeigeunternehmen, dessen Wunsch einen neuen Standort zu finden mehr als legitim ist. Aus diesem Grund finden wir es schade, wenn sich einige Gegner der Erweiterung des Gewerbegebiets in ihren Slogans gegen das Unternehmen eingeschossen haben, denn darum sollte es nicht gehen“, so die Fraktion Zukunft Terlan. Allerdings war auch Zukunft Terlan gegen eine Erweiterung der Gewerbezone, und das vor allem aus einem Grund: „Die schlechte Verkehrsanbindung, bzw. der Zuwachs des Verkehrs durch die Klaus und Siebeneich. Wir müssen feststellen, dass sich an dieser Situation bis heute leider nichts substanzielles verändert hat, was helfen würde, dass der Verkehr im genannten Straßenabschnitt, wenn schon nicht verringert wird, so doch nicht mehr wird durch die Erweiterung des Gewerbegebietes“, so Zukunft Terlan.
Und wie geht es jetzt weiter?
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Kommentare (4)
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tiroler
Die Landesregierung wird es trotzdem genehmigen, das weiß auh der Bürgermeister.
Verständlich, dass die meisten Bürger dagegen sind, wer den Chef von Alpitronic gestern gehört hat weiß, dass es keinen Alternativstandort gibt. Die Verkehrsanbindung ist git, weil die Mebo Ausfahrt sehr nahe ist.
Das Problem in Südtirol: Alle wollen alles, nur nicht in ihrer Nähe.
hallihallo
wenn der südtiroler arbeitsmarkt leergefegt ist, es keinen wohnraum gibt , wir schon zuviel verkehr haben, dann hat der gemeinderat recht.
kommt der betrieb, braucht es neue wohnungen für arbeitskräfte von auswärts und die straßen werden voller.
wetten, daß der lh das nicht versteht und die umwidmung genehmigt?
wieso zieht der betrieb nicht nach süden, wo es arbeitskräfte mit wohnungen gibt und leere hallen genug??
beim tourimus sagt man stoppt, bei der industrie gelten anscheinend andere regeln.
dn
Es gibt keinen Alternativstandort? Gute Anbindung zur MeBo? Wer soll das glauben? Bin auf den Ausgang der Wahlen in Terlan gespannt.
treter
Klar gibt es Alternativ Standorte! Erst vor wenigen Tagen hab ich in den Medien gelesen dass z.B. auch in Bozen Süd 5 Hektar frei wären und das entspreche genau dem Bedarf der Firma Alpitronic!
Dasselbe geht derweil auch in Brixen ab. Die Firma Progress will unbedingt den sehr wertvollen Auwald in der Industriezone für ihr neues Betriebsgebäude zerstören obwohl mit der großen Freifläche vor der Firma Alupress und jene von Ex-Holz Magagna zwei Alternativen bereit wären?!
NB. Das Problem liegt leider darin dass es „alla System Südtirol“ bereits lange vorab Versprechungen usw. gegeben hat!