Die magischen 18
Südtirol muss sich auf komplizierte Regierungsverhandlungen einstellen. Die vom LH präferierte Koalition mit den Fratelli ist weit von einer Mehrheit entfernt.
Geht es nach Landeshauptmann Arno Kompatscher, soll spätestens Ende Jänner 2024 die neue Landesregierung stehen. Das wird alles andere als einfach. Laut der neuesten Umfrage, die das Erfurter Meinungsforschungsinstitut Insa-Consulere im Auftrag der Athesia durchgeführt hat, wird es im neugewählten Landesparlament voraussichtlich für keine Zweier-Kombination mehr ausreichen. Die SVP bleibt mit 35 Prozent zwar stärkste Partei im Landtag, muss aber mit dem Verlust von zwei bis drei Sitzen rechnen.
Die vom LH präferierte Koalition aus SVP (12-13 Sitze) und den Fratelli d’Italia (2-3 Sitze) – weil stärkste Partei innerhalb der italienischen Sprachgruppe – ist aktuell weit von einer absoluten Mehrheit entfernt. Das Edelweiß muss also die Freiheitlichen (2 Sitze) und/oder die Lega (1-2 Sitze) noch mit ins Boot holen, um auf 18 Stimmen zu kommen. Die stabilste Mehrheit wäre auch laut Athesia-Umfrage die sogenannte Jamaika-Koalition der SVP mit Grünen und Team K (jeweils 4 Sitze). Ein Mitte-Links-Bündnis aus SVP mit Grünen und dem PD (1 Sitz) geht sich numerisch wohl nicht aus. Einer Koalition mit der Liste Widmann (2 Sitze) haben sowohl Kompatscher als auch SVP-Obmann Philipp Achammer bereits eine klare Abfuhr erteilt.
Vieles deutet darauf hin, dass es im neuen Landtag eine große Zersplitterung geben wird: Eine Vielzahl von Kleinstparteien kratzen an der 2-Prozent-Marke. Für die repräsentative Umfrage hat Insa-Consulere im Zeitraum zwischen 6. und 26. September 1.000 Personen telefonisch und online befragt. (mat)
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