Kino hat Zukunft
Willy Theil hat sich in den Job als Geschäftsführer des Filmclubs eingearbeitet und erzählt vom Weg, den Filmclub und Filmfestival gehen wollen.
von Renate Mumelter
Mit Willy Theil wird eine jüngere Generation im Filmclub operativ. Erste sichtbare Zeichen gibt es schon, obwohl ein Großteil der Arbeit hinter den Kulissen läuft. Eines dieser Zeichen ist das gedruckte Wochenprogramm, das seit 7. September aufliegt. Es ist Teil des Re-Designs, mit dem das „gesamte Erscheinungsbild des Filmclubs aktualisiert werden soll“, sagt Willy Theil.
Die Homepage soll Anfang nächsten Jahres folgen. Dann soll es auch die Möglichkeit geben, die Karten online zu kaufen.
„Ich bin dankbar für das Vertrauen“
sagt Theil. Damit meint er das Vertrauen, das ihm der Filmclub entgegengebracht hat. Kennengelernt hat er diesen durch seine Tätigkeit beim Filmfestival, zuletzt als Koordinator. Die enge Verbindung zum vereinseigenen Festival bleibt also aufrecht.
„Mein Aufgabenprofil wurde vom Vorstand neu definiert, und in dem Zusammenhang gab es auch intern gewisse Veränderungen, kleine aber effektive, die den Workflow verbessern. Es gibt für jeden Aufgabenbereich viel klarere Bezeichnungen und Verantwortungen, die vorher zwar da waren aber nie konkretisiert wurden. Wenn sich jemand für etwas verantwortlich fühlt, geht er anders damit um als mit der Vorstellung, etwas wäre zu tun.“
Was kommt ins Kino? Programmgestaltung
„Raimund Obkircher kümmert sich nach wie vor um das Programm. Andrea Abolis, der sich bisher um Meran gekümmert hat, ist jetzt fix in Bozen, macht das Programm mit Raimund gemeinsam. Er kümmert sich auch um die Sektionen. Die beiden haben sich über viele Jahre die Expertise dafür angeeignet“, sagt Theil. 7 Spielstätten sind in ganz Südtirol zu bedienen.
Das Filmprogramm sei allerdings nicht nur ein Wunschkonzert. „Vieles hängt in dem Bereich auch von den Verleihfirmen ab“.
Events, Specials, Premieren, Kooperationen
Der Filmclub versteht sich auch als Ort der Begegnung und des Austausches. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass andere Institutionen vermehrt mit dem Visuellen zu tun haben, und daraus ergeben sich interessante Kooperationen“, sagt Theil. „Das ist das Spannende, dass sich die unterschiedlichen Kulturinitiativen im ganzen Land vernetzen. Dafür muss man bereit sein, und wir sind bereit.“ Für Premieren, Filmreihen in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Institutionen, Specials ist Willy Theil zuständig.
Das Gerücht, der Filmclub zeige nur elitäre Filme stimme einfach nicht. „Es geht darum aufzuzeigen, dass wir hochwertige Filme aus aller Welt präsentieren, die Geschichten erzählen, die provozieren, bewegen und zum Nachdenken anregen. Unabhängig ob Blockbuster oder nicht.“
Die Sprachen
Der Filmclub ist ein zweisprachiger, eigentlich mehrsprachiger Verein. Filme in Originalfassung kommen inzwischen sehr gut an. „Wir machen das überschaubar an gewissen Tagen. Ein gewisses Publikum zieht Filme in Originalsprache vor. Ich komme auch aus dem Workshopbereich mit Jugendlichen.“, und von denen habe er gar einige in den OmU-Fassungen gesehen. „Durch Netflix gibt es die Möglichkeit, Filme in Originalsprache zu sehen. Da findet gerade eine Umgewöhnung statt“, meint Theil.
Das Team
„Wir haben außer dem Vorstand ein sehr gutes Team mit Lydia Kafmann, Pietro Iannelli und Andreas Cues, und mit Luigi Loddi einen aktiven Präsidenten, also noch Menschen, die mitdenken und ihr Netz mit einbauen können. Es ist extrem viel Potential da, auch von der Lage mitten in der Stadt und vom Raumangebot her, und wir versuchen, diese Möglichkeiten zu nützen.“
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