„Eiskalt schadhafte Masken eingekauft“
Die Enthüllungen zum Südtiroler Masken-Skandal lassen jetzt in Österreich die Wogen hochgehen. Die FPÖ hat zur Causa OberAlp Anfragen an drei Ministerien eingereicht.
Peter Wurm, der Konsumentenschutzsprecher der FPÖ, gibt sich kämpferisch: „Wir verlangen von den beteiligten Ministerien eine wirkliche Aufklärung.“
Wie der Wiener „Standard“ am Donnerstag berichtet, hat die FPÖ Anfragen zur „Causa OberAlp“ gleich an drei Ministerien eingereicht.
Während man, also, in Südtirol bestrebt ist, über das Enthüllungsbuch „Das Geschäft mit der Angst“ einen weiß-roten Mantel des Schweigens auszubreiten – die Athesia-Medien tun nach wie vor so, als wäre das Enthüllungsbuch zum Südtiroler Masken-Skandal nie erschienen –, gehen die Wogen in Österreich hoch.
Von einem „moralischen Skandal“ ist die Rede.
Die Empörung ist groß, auch weil dieser Skandal jenseits des Brenners sehr eng mit den Namen des in Ungnade gefallenen Ex-Kanzlers Sebastian Kurz verbunden ist.
Der Hintergrund:
In einem Großkapitel des in der vergangenen Woche erschienenen Buches „Das Geschäft mit der Angst“ haben die Autoren Christoph Franceschini (Salto) und Artur Oberhofer (Tageszeitung) unter anderem die fragwürdigen und bislang öffentlich nicht bekannten Deals der Firma OberAlp mit dem Österreichischen Roten Kreuz und einem ÖRK-Tochterunternehmen penibel rekonstruiert.
Dabei entsteht ein beklemmendes, grenzüberschreitendes Sittenbild. Es wurden Masken verkauft/angekauft/in Umlauf gebracht, von denen man wusste, dass sie qualitativ „Schrott“ (O-Ton aus dem Buch) sind.
In den Anfragen, die – immer laut „Standard“ – an das Gesundheitsministerium, das Wirtschafts- und Verteidigungsministerium gehen, wollen Gerhard Kaniak und Peter Wurm (beide FPÖ) nun detailliert Auskunft darüber, welche „Verträge und Abmachungen“ die Ministerien mit dem Roten Kreuz und dem Südtiroler Konzern OberAlp getroffen haben – und wie mit den alarmierenden Gutachten rund um mangelhafte Qualität der Masken umgegangen worden sei.
„Genau zu der Zeit, als der damalige Kanzler Kurz uns alle in Angst und Schrecken versetzt und erklärt hat, dass schon bald jeder jemanden kennen wird, der an Corona verstorben ist, hat die ÖVP-Truppe in der Regierung eiskalt schadhafte Masken eingekauft und auf die Gesundheit der Österreicher gepfiffen“, sagt der FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak.
Kaniak weiter: „Das ist nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern noch mehr ein moralischer Skandal ersten Ranges, der dringend bis in die letzten Details aufgeklärt gehört.“
Noch deutlicher wird FPÖ-Konsumentenschutzsprecher Peter Wurm:
„Mit den oberflächlichen Antworten, die die ÖVP-Minister bisher gegeben haben, ist es nicht getan. Hier liegt ganz offensichtlich ein Betrug an den Konsumenten vor, die über die Wirksamkeit der Masken bewusst getäuscht und damit in falsche Sicherheit gewiegt wurden.“
Bereits vergangene Woche hat das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) gegenüber dem „Standard“ bestätigt, dass gegen OberAlp und gegen ein ÖRK-Tochterunternehmen Ermittlungen sowohl in Italien als auch in Österreich laufen.
In Österreich beschäftigt sich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKSta) mit dem Fall.
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