Wer nicht (zu)hört …
Die Diözese startet mit der Pastoraltagung in ihr neues Arbeitsjahr. Als Schwerpunktthema für die Jahre 2023-2025 hat Bischof Ivo Muser das Motto „Auf Dein Wort hin… hören“ festgelegt.
Wie Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz erklärt, solle das „Hören“ dabei nicht als Strategie verstanden werden, sondern als echtes Interesse am Menschen. „Das Zuhören ist die Voraussetzung für Erneuerung und Veränderung“, sagte Demetz.
Die Pastoraltagung, die traditionell den Beginn des Arbeitsjahres der Diözese Bozen-Brixen markiert, beschäftigt sich heute Freitag und morgen Samstag mit dem diözesanen Jahresthema „Auf Dein Wort hin… hören“.
Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz erklärte zu Tagungsbeginn, dass das neue Jahresthema wieder eng mit der Umsetzung der Diözesansynode verknüpft sei und dass die Diözese in den nächsten zwei Jahren intensiv dem Zuhören Raum geben wolle. Das „Hören“, sagte Demetz, solle dabei nicht als Strategie verstanden werden, sondern als echtes Interesse am Menschen, an seinem Sein und an Gott.
„Derzeit findet die weltweite Bischofssynode und die Synode der italienischen Kirche statt und gerade in diesem Kontext ist das Zuhören als Voraussetzung für Erneuerung und als Bereitschaft für Veränderung zu verstehen“, sagte Demetz.
Seelsorgeamtsleiter Demetz ging in seiner Einführung zum Jahresthema auch auf einige Schwerpunkte ein: so wird es Angebote für eine intensivere Beschäftigung mit der Bibel, Zuhörabende in den Pfarreien und spezifische Fortbildungen zum Thema geben. Die Diözese möchte auf diese Weise ein Bewusstsein für die Bedeutung des Hörens schaffen und sich aktiv in den synodalen Wegen in Italien und weltweit einbringen.
Am Freitag konnten sich die rund 230 Seelsorger, Theologen und Ehrenamtliche in der Brixner Cusanus-Akademie bei einer Mischung aus Fachreferaten, Begegnungen und Diskussionsrunden mit dem neuen Jahresthema auseinandersetzen.
Zu hören waren unter anderem ein Referat von Jan Loffeld, Professor für Praktische Theologie an der Tilburg University School of Catholic Theology in Utrecht, zum Thema Säkularisierung, und ein Beitrag von Lucia Vantini, Professorin für Fundamentaltheologie und Religionsphilosophie beim ISSR in Verona, die aufzeigte, dass die jüngeren Generationen eine tiefe spirituelle Verbindung zur Natur haben und diese Beziehungen eine neue theologische Sprache erfordern, sowie ein Vortrag von Regina Polak, Vorständin des Instituts für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, zu den sozioreligiösen Transformationsprozessen und ihren Konsequenzen für die Seelsorge.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pastoraltagung setzten sich dann bei Workshops damit auseinander, was die Menschen in Südtirol bewegt und wo die Kirche hinhören sollte.
Dazu konnten sie sich mit 12 Südtiroler Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsbereichen wie u.a. der Forscherin Vanessa Macchia, der Unternehmerin Tanja Pichler, dem Psychologen Oliver Sparber, dem Priester TumainiNgonyani, der SH-Vorsitzenden und Umweltaktivistin Ariane Benedikter, dem Historiker und ehemaligen Landtagsabgeordneten Hans Heiss oder der Tourismusfachfrau Roberta Agosti austauschen.
Das Impulsreferat von Bischof Ivo Muser und die diözesanen Ehrungen bilden am Samstag, 23. September, den Höhepunkt und den Abschluss der Tagung.
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