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Großer Rückstand

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In Südtirol sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2021 um 2,9 Millionen Euro gesunken. Das EU-Ziel wird deswegen deutlich verfehlt.

von Sandra Fresenius

Südtirol hinkt bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung nach wie vor hinterher: Im Jahr 2021 investierte Südtirol mit 213,7 Millionen Euro im Vergleich zu 2020 insgesamt 2,9 Millionen Euro weniger in Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Das zeigen die neusten Daten des Landesstatistikinstitutes Astat. Dabei ist hervorzuheben, dass die Abnahme einzig auf die Unternehmen zurückzuführen ist, denn sowohl die Öffentlichen Körperschaften als auch Non-Profit-Organisationen und Universitäten steigerten ihre Investitionen um insgesamt 3,5 Prozent. Dennoch ist es weiterhin der Sektor der Unternehmen, der mit 57 Prozent den Löwenanteil der insgesamt im Jahr 2021 getätigten Investitionen in Forschung und Entwicklung ausmacht, es folgen die Öffentlichen Körperschaften und Non-Profit-Organisationen (26,8 Prozent) und die Universitäten (16,2 Prozent).

Betrachtet man die Anzahl der Beschäftigten fällt auch hier ein Rückgang auf. 3.703 Personen waren im Jahr 2021 im BereichForschung und Entwicklung beschäftigt – das sind 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Den höchsten Rückgang mit 15,1 Prozent verzeichnete hier äquivalent zu den Investitionen der Unternehmenssektor, während die anderen beiden Sektoren – ebenfalls parallel zur Entwicklung der Investitionen – mehr Personal beschäftigten als im Jahr 2020. Die Universitäten wiesen laut Astat-Daten ein Plus von 7,9 Prozent auf, die Öffentlichen Körperschaften und Non-Profit-Organisationen ein Plus von 3,8 Prozent.

Forschungs- und Entwicklungsausgaben Südtirols im Vergleich (Werte in Tausend Euro)

Die Quote für Forschung und Entwicklung in Südtirol beträgt 0,91 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit liegt Südtirol unter dem nationalen und auch dem europäischen Durchschnitt und erreicht auch bei Weitem noch nicht das Ziel der Strategie „Europa 2021“, was Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vorgibt.

Auch im Vergleich zu den Nachbarn verliert Südtirol an Boden: Das Trentino hat 2021 gut 100 Millionen Euro mehr für F&E ausgegeben als Südtirol. Aber nicht nur bei den Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2021 liegt die Provinz Trient klar vorne, sondern auch bei der Anzahl der Beschäftigten in diesem Bereich. In allen drei Sektoren beschäftigt das Trentino deutlich mehr Personen: In den Unternehmen findet man ein Drittel mehr Beschäftigte in der Forschung und Entwicklung, im Bereich der Öffentlichen Körperschaften und der Non-Profit-Organisationen sind es fast doppelt so viele und in den Universitäten beträgt die Anzahl beinahe das Dreifache.

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Kommentare (9)

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  • nobodyistperfect

    OMG warum müssen wir immer die Bestigsten beim Ausgeben sein

  • sougeatsnet

    Forschung wozu? Wir sind ohnehin die bestigsten und verstehen es besser unnötiges Geld für Dinge auszugeben, welche wir nicht benötigen. Forschung durch Glaube ersetzen und gut ists! Leugner von Corona usw. haben wir mehr als genug, die brauchen alle keine Wissenschaft.

    • rumer

      @sogeatsnet
      die Corona-Alles-Schnell Impfer und Kinder-Wegsperrer sind das Gegenteil von Wissenschaft. Das sind ängstliche Kaninchen, die eh als erste Aussterben.

      • sougeatsnet

        Jetzt bekomme ich aber Angst, wenn sie es sagen. Wir waren auch immer unterwegs, haben Corona schadlos überstanden! Sehe da Probleme bei Deinesgleichen. Hatte Kollegen mit Ansichten wie du, als dann ihre Eltern starben änderten sie ihre Ansicht. Wenn du nicht der Wissenschaft vertraust, ist das dein Problem. Unsere heutigen Möglichkeiten und Erleichterungen haben wir ausschließlich der Wissenschaft zu verdanken und keiner Glaubenslehre.

  • brutus

    „Betrachtet man die Anzahl der Beschäftigten fällt auch hier ein Rückgang auf.“
    ..die guten Leute kehren Südtirol der Rücken!
    So einfach ist das!

  • wichtigmacher

    Aber dafür werden Unsummen für Protzprojekte im Tourismus/Sport ausgegeben, wo Südtiroler nix davon haben.

  • ultnerbaer

    Woher hat denn das Astat diese Zahlen der Unternehmen? Aus einer der 1000 U Fragen üro Jahr die man zugeschickt kriegt? Die einfach nur nerven aber die man unter Strafandrohung ausfüllen muss? Damit man eben keine Strafe bekommt lässt man die von der Sekretärin oder einem Praktikanten ausfüllen damit es halt getan ist. Und dann kommen diese tollen Statistiken zustande. Genau wie die, dass das Durchschnittseinkommen im Vinschgau am niedrigsten ist. Da wird das Steuereinkommen hergenommen und bei einer grossen Anzahl an Bauern hat das nichts mit dem realen Einkommen zu tun da hier der Katasterertrag zugrundegelegt wird.
    Also bitte verschont uns mit diesen Zahlen, die Unternehmen geben deutlich mehr im F&E aus.

    • placeboeffekt

      Ihr Einwand, man sollte immer wissen wie Statistiken zustande kommen, ist vollkommen richtig.

      Allerdings müssten Sie uns dann schon erklären, warum die Sekretärin im Trentino oder im Veneto denn viel höhere Zahlen ins Formular einträgt

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