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„Entwertet und zerstört“

Der Beirat für Menschen mit Behinderung der Gemeinde Bozen begrüßt die Arbeiten zur Erhöhung der Bahnsteige am Bozner Bahnhof, doch es gibt Gegenwind.

Nun sind sie endlich im Gange, die Arbeiten zur Erhöhung der Bahnsteige an Gleis fünf und sechs des Bozner Bahnhofs.

Jahrelang hat sich der Bozner Beirat für Menschen mit Behinderung dafür eingesetzt und letztendlich mit nochmals verstärktem Druck auf die Handelskammer und die Gemeinde Bozen reüssiert.

Für Menschen mit Behinderung aber auch ältere Personen oder welche mit Kinderwägen oder schwerem Gepäck soll das Bauvorhaben den Ein- und Ausstieg in die öffentlichen Verkehrsmittel zusehends erleichtern: „ Diese Erhöhung der Bahnsteige wird von den Organisationen und Verbänden der Menschen mit Behinderung schon seit langer Zeit vehement gefordert, sie ist eine unabdingbare Voraussetzung für die eigenständige Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel“, erklärt die Präsidentin des Beirates Lisl Strobl.

So erfreut sie sich über die Investition von 1,8 Millionen Euro in dieses Projekt zeige, so schockiert war sie auch über die Stellungnahme des Kuratoriums für technische Kulturgüter. Denn dieses zeigt sich mit dem Projekt nicht einverstandenund vordergründig über das einheitliche Erscheinungsbild des Bahnhofs besorgt: „Wir sind mit dem Material und der Oberfläche des erneuerten Bahnsteigs nicht einverstanden.“
Dem Kuratorium zu Folge sei es der traditionelle Porphyrstein, welcher dem Bahnhof ein einheitliches Gesamtbild verleihe und durch die Arbeiten wurden bereits Randsteine des historischen Gesteins angebohrt und damit „für immer entwertet und zerstört“, so das Kuratorium.

Demnach könnten sie die Arbeiten nur für gutheißen, wenn für die Bauarbeiten auf das traditionelle Gestein des Porphyrszurückgegriffen werde.

Strobl hingegen versichert, dass sehr wohl auf ein einheitliches Erscheinungsbild Rücksicht genommen worden wäre, gibt jedoch auch zu bedenken: „Die Gehsteige werden bereits heute mit verschiedenen Materialien bedeckt, es gibtsomit auch derzeit kein einheitliches Bild am Bahnhof. Nicht vergessen sollte man zudem, dass mit der geplanten Verlegung des Bahnhofes diese Bahnsteige ja abgetragen werden sollten. Wir machen überdies darauf aufmerksam, dass die verwendeten Materialien auf die bestehenden Böden aufgelegt werden, ohne diese abzutragen. Mobilität ist eine Voraussetzung für die soziale Eingliederung und somit ein Recht von Menschen mit Behinderungen.“ (cf)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • pingoballino1955

    Natürlich perfekt auf die LW hingetimt nach jahrelangem Nichtstun der Politik. Einheitsbild? Wenn man die Sauberkeit des Bozner Bahnhofes sieht,dann kann man locker auf das “ Einheitsbild“ verzichten! Toiletten????? Und Co???

  • greenworld

    Der Bahnhof Bozen in seinem jetztigen Zustand gibt in jeder Hinsicht kein gutes Bild ab, dass die erhöhten Bahnsteige durch das „Material und der Oberfläche“ nun „sein einheitliches Erscheinungsbild “ verschandeln kann ich nicht nachvollziehen. Es ist höchste Zeit dass die Bahnhsteige erhöht werden, die Vorteile die daraus entstehen überwiegen meiner Meinung nach bei Weitem. Jeder kann sich ein Bild vom Bahnhof Bozen machen und mit so manch andere Bahnhöfe in Österreich vergleich, eine Schande! Hoffen wir dass der neue Bahnhof nun endlich durch RFI realisiert wird und keine weiteren Verzögerungen mehr auftreten.

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