KI-komponierte Musik & TANZ
KI-komponierte Musik präsentiert von Ars Electronica und TANZ von Florentina Holzinger stehen in der zweiten Wochenhälfte auf dem Programm von Transart.
Nach Madame Nielsens fulminanten Auftritt im vollbesetzten Club „Showgirl“ und dem ersten Auftritt des Protestkunst-Kollektivs Pussy Riot in Südtirol geht es bei Transart kompakt weiter. Am Donnerstag und Freitag sind mit dem Festival Ars Electronica und der Choreografin Florentina Holzinger zwei aus Österreich stammende, hochkarätige Protagonist*innen zeitgenössischer Ausdrucksformen zu Gast in Bozen und Steg.
Pianographique – Musik und Bilder von Menschen und Maschinen verbindet zwei aktuelle künstlerische Forschungsprojekte der Ars Electronica, die sich beide der kreativen Verbindung von Instrumentalmusik und digitalen Technologien widmen.
Das Konzert am Donnerstagabend im NOI beginnt mit den KI-komponierten Musikstücken von Ali Nikrang, der als Komponist und Computerwissenschaftler Systeme entwickelt, mit denen er Instrumentalmusik im Dialog mit der KI komponiert und diese dann für unterschiedliche Besetzungen arrangiert. Die Musik entsteht so in Kooperation von Menschen und Maschine und auch in der Aufführung werden Teile der Musik von einem Computerflügel und von einem Streichquartett gemeinsam interpretiert.
Ali Nikrang ist multidisziplinärer Forscher und Künstler, der sich vor allem mit dem Bereich Musik und künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt. Im Laufe der Jahre hat er an zahlreichen Projekten gearbeitet, die KI und Musik verbinden und dabei auch das kreative Potenzial moderner KI-Systeme für musikalische Zwecke demonstriert. Er ist der Erfinder von „Ricercar“, einem KI-basierten System zur Komposition klassischer Musik.
Der zweite Teil des Konzerts wird von Maki Namekawa bestritten, die von Menschen geschaffene Musik mit ihrer einzigartigen Virtuosität und Sensibilität zur Aufführung bringt. Kaum ein Stück könnte für diesen Spannungsbogen besser geeignet sein, als das legendäre Köln-Concert von Keith Jarret, das sie in voller Länge aufführen wird.
Am Freitag, den 22. September ist dann die Stunde des zeitgenössischen Tanztheaters gekommen und mit Florentina Holzinger und ihrem Erfolgsstück TANZ gastiert eine der angesagtesten Vertreterinnen dieses Genres bei Transart. Die für ihre „im besten Sinne maximalistische Ästhetik“ gepriesene Holzinger ist auch mit einem Workshop in der Oasie zu Gast – eine einmalige Gelegenheit, ihren kreativen Prozess kennenzulernen — nicht nur die körperlichen Ansätze, wie Kampfkunst und Akrobatik, die in ihre Arbeit einfließen, sondern auch die mentalen Herausforderungen. Wer, wie Holzinger sagt, „bis an die Grenzen gehen will”, ist in diesem Workshop genau richtig, auch ohne formale Tanzerfahrung.
Am Freitagabend ist bei Niederstätter in Steg jedoch TANZ zu sehen – inspiriert vom klassischen Ballett La Sylphide mit seinen schwebenden Spitzentänzerinnen und der bösen Hexe Madge. Auch bei Holzinger gibt es Spitzenschuhe, und es wird geschwebt, aber die Tänzerinnen und Performerinnen liefern ebenso Stunt-Acts mit Motocrossmaschinen wie Balletttraining an der Stange und es gibt einen großen Auftritt für die über 80-jährige Ex-Ballerina Beatrice Cordua. Zuletzt machte Holzinger jedoch aus einem gänzlich anderen Grund Schlagzeilen – eine von ihrem Ensemble mit eigener Fahrkarte und Sitzplatzreservierung in der Bahn mitreisende elektronische Harfe löste aufgrund von Meinungsverschiedenheiten der Künstlerinnen mit dem zuständigen Schaffner einen Polizeieinsatz aus.
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