„Von strategischer Bedeutung“
Bei einer hochkarätig besetzten Tagung der EVP in Brüssel ging es darum, den Grundstein für eine Vision für Europas Landwirtschaft zu legen.
800 Teilnehmer aus ganz Europa, Redner aus Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft, dazu nicht weniger als fünf europäische Landwirtschaftsminister, darunter mit Norbert Totschnig jener aus Österreich, und eine Videobotschaft von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Alles, was in Europas Landwirtschaft und Landwirtschaftspolitik Rang und Namen hat, war am Dienstag der Einladung der EVP gefolgt, um einen „New Farmers’ Deal“ auf den Weg zu bringen.
Herbert Dorfmann, unter dessen Leitung die Tagung stand, umriss den Hintergrund und zugleich die Notwendigkeit eines solchen Deals: „Landwirtschaft und Bauern drohen im Spannungsfeld zwischen ökologischen Anforderungen und ökonomischem Druck aufgerieben zu werden.“ Längst schon stehe, wenn es um die Landwirtschaft gehe, nicht mehr eine sichere Produktion qualitativ hochwertiger Lebensmittel im Fokus als vielmehr eine Vielzahl von immer neuen Anforderungen der Gesellschaft. „Erst im Zuge der Pandemie und vor allem im Gefolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist die strategische Bedeutung der Landwirtschaft wieder vermehrt erkannt worden“, so Dorfmann.
Der Südtiroler Europaparlamentarier unterstrich, dass es für die EU von zentraler Bedeutung sei, selbst für die Ernährung ihrer Bürger sorgen zu können, um sich nicht von Zulieferern von außen abhängig zu machen. Weil Nachhaltigkeit aber eine globale Herausforderung sei, sei ein Auslagern der Lebensmittelproduktion keine Lösung. „Worum es vielmehr geht, ist, alle Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen: vom ökologischen über den ökonomischen bis hin zum sozialen“, erklärte der Südtiroler EU-Parlamentarier.
Gerade letzterer Aspekt, der soziale, sei für den ländlichen Raum eine zentrale Säule. „Ohne eine funktionierende Landwirtschaft hat der ländliche Raum keine Überlebenschance“, so Dorfmann. Er verwies im Rahmen der Tagungdarauf, dass die EVP in den allermeisten ländlichen Räumen Europas die zentrale politische Kraft sei. „Auch deshalb war es uns wichtig, heute unsere Position klarzustellen und sie einem breiten Publikum einflussreicher Menschen vorzustellen“, erklärte der Europaabgeordnete.
Was in Brüssel gleich mehrfach unterstrichen wurde, ist das herausragende landwirtschaftliche Potential Europas. „Dieses ungenutzt zu lassen, wäre verantwortungslos“, so Dorfmann, „weil wir damit eine der wichtigsten Ressourcen aus der Hand geben und unsere Ernährungssicherheit anderen überlassen würden“.
Aus der Sicht der Landwirtschaft sei zudem zentral, den Bauern einen weit größeren Anteil an der Wertschöpfungskette zukommen zu lassen. „Bauern sind in erster Linie Lebensmittelproduzenten“, so der Südtiroler Europaparlamentarier, „deshalb sollen sie für ihre Arbeit und ihre Produkte auch fair bezahlt werden“. Es ginge daher nicht an, dass zwar die Konsumenten einen vergleichsweise hohen Preis bezahlten, dass davon aber der größte Teil an die großen Einzelhandelsketten gehe, während sich die Bauern mit Brosamen zufrieden geben müssten.
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Kommentare (7)
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criticus
Hochkarätig besetzte Tagung, dass ich nicht lache! Zwei dieser Hochkarätigen (Weber und Dorfmann) haben ja sogar den Berlusconi als italienischen Staatspräsident vorgeschlagen.
pingoballino1955
Stimmt ,das sagt alles über diese Hochkaräter mit gefälschten Steinen(Juwelierjargon,hahha) zudem rechts mehr als rechts orientierte VÖGL! Svp und CSU
robby
„Hochkaräter“ und „Dorfmann“ in einem Satz zu erwähnen ist wirklich krass.
besserwisser
die presseaussendung wir von den mitarbeitern der parlamentarierer geschrieben und von den medien übenommen…
„Landwirtschaft und Bauern drohen im Spannungsfeld zwischen ökologischen Anforderungen und ökonomischem Druck aufgerieben zu werden.“ -> das stimmt nicht. Bauern wollen nur Bauern sein. Gerade in Südtirol gibt es eine immer noch funktionierende kleinteilige Landwirtschaft die kaputtreglementiert wird und die kleinen Idealisten die hochwertig produzieren zum aufgeben zwingen.
Wenn Herr Dorfmann das liest: EIN BAUER WILL NUR BAUER SEIN, das Funktionärsgeschätz und Eure Reglementierungswut zugunsten der Konzerne möchten wir bitte nicht …
pingoballino1955
robby,nicht genau gelesen?…..gefälschten Steinen! Wohl nix kapiert?
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opa1950
Dorfmann ist nur noch Lächerlich und spielt sich mächtig auf.Aber zu melden hat er nichts.
nobodyistperfect
Wer entscheidet denn über diesen bürokratischen Irrsinn? wenn nicht Doorfmann & Co. also Klappe halten und lügt uns nicht an.