Die große Vertuschung
Das Enthüllungsbuch von Artur Oberhofer und Christoph Franceschini schlägt hohe Wellen. Wie der Sanitätsbetrieb, die Firma Oberalp und die Landespolitik ein Geschäft mit der Angst machen wollten.
von Matthias Kofler
Über Oberalp gelangen – so die Autoren Christoph Franceschini und Artur Oberhofer – mindestens hunderttausende fehlerhafte Schutzmasken in Umlauf, mittlerweile ermittelt die Justiz. In ihrem Buch „Das Geschäft mit der Angst“ arbeiten die beiden Journalisten die Vorfälle auf.
Franceschini erklärt: „Mitten in der ersten Corona-Welle wurde mir ein Gutachten des österreichischen Amts für Rüstung und Wehrtechnik (ARWT) zugespielt, das Masken aus Südtirol getestet hat. Die Prüfer kamen zum Schluss, dass man diese Masken nicht einsetzen kann, weil sie so große Qualitätsmängel haben. In Südtiroler Krankenhäusern waren sie da aber schon mehr als eine Woche im Einsatz. Das Gutachten ist vertuscht worden – und ich habe dann angefangen zu recherchieren. So ist dieser Maskenskandal losgegangen, bis hin zu einer staatsanwaltschaftlichen Ermittlung.“
Besonders brisant ist aus Sicht der Autoren, dass Mediziner das Spiel und das Geschäft mit der Angst mitgemacht, teilweise sogar befeuert hätten.
„Diese Manager im öffentlichen Dienst haben negative Tests vertuscht. Anstatt die Interessen der Patienten und des öffentlichen Betriebes, von dem sie fürstlich entlohnt wird, zu vertreten, haben sie die Interessen eines privaten Unternehmens vertreten. Auch haben es diese Spitzenkräfte der Südtiroler Sanität unterlassen, die Öffentlichkeit über die Machenschaften zu informieren. Beamte, die auf die Einhaltung der Regeln gepocht haben, wurden nicht nur nicht unterstützt, sondern sie wurden gemobbt oder im Regen stehen lassen“, so Oberhofer und Franceschini.
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