Stunk im HGV
Marina Rubatscher Crazzolara will nicht mehr vom HGV für die Landtagswahlen unterstützt werden, auch weil die HGV-Linie voll auf Helmut Tauber zugeschnitten sei.
von Markus Rufin
Ende August stand der Landesausschuss des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) vor einem großen Problem. Obwohl bereits seit langem klar war, dass der Landtagsabgeordnete Helmut Tauber Spitzenkandidat werden soll, stellte auch der Gebietsobmann des Oberpustertales, Peter Karadar einen Antrag um Unterstützung. Das Problem: Er kandidiert für die Liste von Thomas Widmann.
Letztlich fand der HGV eine Lösung, die – wie es zu diesem Zeitpunkt schien – alle zufriedenstellen würde. Spitzenkandidat bleibt dementsprechend Tauber, während Karadar ein Interview in der HGV-Zeitung bekommt und bei Wahlveranstaltungen im Pustertal auftreten darf. Auch Marina Rubatscher Crazzolara, die zwar nicht mehr HGV-Funktionärin ist, aber vom Verband selbst als Vorzeigemitglied beschrieben wird und ebenso für die Widmann-Liste antritt, sollte eine „gewisse Unterstützung“ erhalten.
Doch daraus wird nun doch nichts. Denn Rubatscher Crazzolara will von einer Unterstützung des HGV jetzt nichts mehr wissen: „Tatsächlich erscheint mir die angebotene ,gewisse‘ Unterstützung auch nur als Alibi, ist doch die HGV-Linie voll und ganz auf Helmut Tauber zugeschnitten. So wurde mir gleich mehrfach untersagt, auf landesweiten Wahlveranstaltungen als weitere HGV-Kandidatin eine Bühne zu bekommen.“
Für Rubatscher ist es nicht nachvollziehbar, dass man den Mitgliedern damit die Möglichkeit entzieht, sich über die einzelnen HGV-Kandidaten ein Bild zu machen: „Überhaupt bin ich der festen Überzeugung, dass der HGV sich damit die einmalige Chance entgehen lässt, im Sinne einer breit aufgestellten Interessensvertretung der Gastwirte, mehr als nur einen Kandidaten oder Kandidatin in den Landtag zu wählen.“ Parteipolitische Interessen hätten mehr Gewicht als die Interessen der Gastwirte.
Sie selbst habe von der Unterstützung aus den Medien erfahren, der Landesausschuss habe dies nicht im Detail mit ihr abgesprochen.
HGV-Präsident Manfred Pinzger hat nur wenig Verständnis für den Brief von Marina Rubatscher Crazzolara hält sich ansonsten aber kurz: „Es handelte sich um eine interne Besprechung, weshalb es verwundert, dass der Gegenstand der Besprechung an die Medien weitergegeben wird. Jedenfalls hat der Landesausschuss des HGV am 30. August eine klare Entscheidung getroffen, die im Anschluss transparent an die Medien kommuniziert wurde. Wir nehmen den offenen Brief zur Kenntnis.“
Auch Tauber möchte sich zur Kritik nicht im Detail äußern: „Ich war bei der Aussprache nicht dabei. Deshalb kenne ich die Details auch nicht. Wie man weiter vorgeht, hat der Landesausschuss zu entscheiden.“
Doch auch wenn Marina Rubatscher Crazzolara nicht vom HGV unterstützt wird, so bleibt sie gemeinsam mit Peter Karadar und Thomas Widmann, der ebenso gute Kontakte im Tourismussektor pflegt, eine Konkurrenz und eine Gefahr für Helmut Taubers Wiederwahl. Bei den letzten Landtagswahlen war der Eisacktaler schließlich einziger Spitzenkandidat des HGV.
Tauber sieht die Lage trotz der Konkurrenz gelassen: „Ich setze mich seit fünf Jahren im Landtag für den Tourismus, die Wirtschaft und andere Themen ein. Ich war sehr viel unterwegs. Letztendlich entscheidet der Wähler. Ich werde mich weiterhin auf mich und meine Arbeit konzentrieren.“
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Kommentare (23)
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tschango
Helmut Tauber hat die Wahl bereits verloren, daran wird auch die zu erwartende Materialschlacht nichts ändern. Schuld daran
ran ist der Kuschelkurs mit Kompatscher und Schuler, der den kleinen HGV-Mitgliedern Nachteile und Schikanen gebracht hat.
Crazzolara hingegen hat gute Chancen auf Platz 3 der Widmann-Liste in den Landtag einzuziehen.Damit wären auch die Wirte vertreten und die Ladiner mit 3 Mandataren fast so stark wie 1956 als sie mit Alois Pupp sogar den Landeshauptmann stellten.
Um Tauber tut es mir persönlich leid, er hat viel und hart gearbeitet und wird nun wie Lanz vom LH in den Abgrund gerissen.
tiroler
Lanz? Wer ist Lanz? Ach ja, der Schlosser und Porschefahrer!
opa1950
Tauber und Pinzger machen sich nur noch lächerlich. Hoffe nur daß Tauber weniger Stimmen erhält als Frau Grazzolara.
tiroler
Sie heisst Cazzolara nicht Grazzolaro
kongo
Nein sie heisst Crazzolara nicht Cazzolara.
tiroler
Hast recht. das r fehlte
besserwisser
das wird auch nix nutzen.
sie wird so oder anders keinen der 35 goldsessel bekommen.
gulli
Vereine, Verbände, Genossenschaften usw. sollen sich auf Ihre Tätigkeiten konzentrieren und kein Empfehlungen abgeben!
schwarzesschaf
Wenn in jeden verein in oberster pisition ein svplwer drin ist, und wie bei pinzger den wurder das büro zu Hause auf kosten des veriens eingerichtet. Was soll er dann empfehlen, der postenschacher muss weomiter bestehen für die ausfedienten politiker
hallihallo
die kleine betriebe bekommen konkurrenz von oben, da die sofort die preise senken, wenn die auslastung nicht gut ist und vor allem immer mehr von unten, wo die urlaub auf dem bauernhof -betriebe beliebig betten bauen können, günstiger bauen, weil sie viel platz haben und steuerlich stark im vorteil sind.
mit diesen streitereien verliert die Crazzolara eher stimmen, denn wir unternehmer brauchen fakten und nicht streitereien.
für tauber ist sicherlich schlecht, daß die idm immer noch gleich weitergeführt wird. dafür sollen wir von den gästen noch mehr ortstaxe verlangen und noch mehr geld an die idm zahlen, während diese jetzt vermehrt für das handwerk und industrie im ausland werben will. was soll das??
kompatscher und schuler sind für den tourismus sowieso nicht mehr wählbar.
andreas
Ihr gönnt euch im HGV doch selbst gegenseitig nichts, dafür kann die Politik aber nichts bzw. wenig.
Dass UAB für mittlere Betriebe zum Problem wird, ist nachvollziehbar, da diese teilweise eine ähnliche Struktur besitzen und den Preisvorteil haben.
Wobei auch zugeben musst, dass manche 3 Sternebetriebe hervorragend arbeiten und nicht mal 4 Sterne möchten, da sich dann die Kosten unnötig erhöhen würden.
Die IDM ist in 4 Bereichen aufgeteilt, lebt nicht primär von der Ortstaxe und hat nun mal die Aufgabe, den Standort Südtirol im Gesamten zu vermarkten, nicht nur den Tourismus.
hallihallo
und wieso müssen nur die gastwirte von den gästen einnahmen für die idem kassieren und die anderen nicht??
hallihallo
und wir fürchten nicht die UaB, aber sie müßten die gleichen voraussetzungen und steuern haben.
andreas
Machen andere durch die MwSt. ebenfalls, ist halt indirekt.
Ist für euch doch nur ein Durchlaufposten und ich denke nicht, dass wegen den paar Euros einer weniger kommt.
UAB dient der Erhaltung der Höfe, klar, wenn dann im Überetsch Villen mit Pool gebaut werden, hat das mit der ursprünglichen Idee nicht mehr viel zu tun, der Ansatz ist aber richtig. Ich würde es auf Viehbauern beschränken..
pingoballino1955
Die letzten billigen Svp Spielchen vor den LW.Ihr meint tatsächlich das Volk versteht eure Wahlmachenschaften nicht? Wie naiv seid ihr eigentlich?
romy1988
Der HGV setzt auf Tauber, wo liegt also das Problem? Dass Tauber gute Arbeit leistet, steht außer Frage.
tiroler
Es ist ein offenes Heheimnos, dass gestandene HGV Mithgieder doe Liste Widmann bevorzugen
sepp
Nett wählbar der Tauber
sepp
Wen er nett gewählt wird klärt er do lanz hot sell a schun ongekündigt
dn
Reise nach Jerusalem – sieht nach 13 Stühlen aus.
griassdi
Tauber und Pinzger haben sich zumindest auch für die Kleinbetriebe eingesetzt, bei Widmann kriegst halt wieder nur eine Schnöselpartei
opa1950
Grissdi. Was hat Tauber und Pinzger getan? NIX!!!! Diese 2 Herren haben und tun es heute noch, ihre eigenen Interessen vertreten.Für welche Kleinbetriebe haben sie sich eingesetzt?
griassdi
Hatte selber Sprechstunde mit Schuler, als es um die Ortstaxe ging. Und dass zumindest für Pensionen mit Jugendgruppen die Freigrenze angehoben wurde, und für die niedrigste Kategorie 30 Cent Erleichterung, war Pinzger zu danken. Die anderen Verbände (SBB und UaB) haben ihre Kleinbetriebe praktisch im Stich gelassen