„Positive Nachricht“
Die EU-Kommission fordert die Länder in Sachen Großraubwild auf, von den Möglichkeiten Gebrauch zu machen, die die Rechtslage bereits bietet.
Seit Monaten drängt der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann die Länder, eigene Managementpläne für die Wolfpopulation zu erarbeiten. Nun bekommt er Rückendeckung von prominenter Seite:
Die EU-Kommission fordert die Länder auf, von den Möglichkeiten Gebrauch zu machen, die die Rechtslage bereits bietet. Darüber hinaus will die Kommission die Wolfpopulation in Europa neu unter die Lupe nehmen und lässt zuverlässige Daten erheben, um auf deren Grundlage den Schutzstatus des Wolfs zu überdenken.
„Dass die EU-Kommission nicht an überkommenen Positionen festhält, sondern die aktuellen Entwicklungen in den Fokus nimmt, ist eine überaus positive Nachricht“, so Dorfmann. Es sei zudem ein Zeichen dafür, dass der Druck wirke, der nicht nur auf seine Initiative hin vom EU-Parlament aufgebaut worden sei, indem dieses mit deutlicher Mehrheit gefordert hat, das Wolfsproblem neu zu beleuchten. „Diesen Druck, sich endlich zu bewegen, bekommt auch Italien zu spüren und vor allem für die Alpenländer bieten sich so Chancen, das Wolfproblem nachhaltig in den Griff zu bekommen und eine existenzielle Gefahr für die Almwirtschaft zumindest auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.“
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte heute verlautet, dass die steigende Zahl von Wölfen in manchen europäischen Regionen nicht nur eine Gefahr für Nutztiere darstelle, sondern potenziell auch für den Menschen. Sie forderte deshalb die Mitgliedstaaten auf, wo dies notwendig sei, Gegenmaßnahmen zu treffen. „Das derzeitige EU-Recht lässt dies bereits zu“, so von der Leyen. Zugleich kündigte die EU-Kommissionspräsidentin heute auch an, dass man aktuelle Daten zur Wolfpopulation sammle.
„Diese Erhebung wird ganz ohne Zweifel zeigen, dass die Zahl der Wölfe in Europa enorm gestiegen ist und deren Schutz in vielen Regionen überdacht werden muss“, so der Südtiroler Europaparlamentarier. Werde der Schutzstatus geändert, müsse auch der rechtliche Rahmen angepasst werden, so Dorfmann heute. „Und das heißt wie heute auch schon konkret von der Kommission angekündigt: mehr Flexibilität im Hinblick auf das Management der Großraubtiere.“
Der EU-Parlamentarier unterstreicht allerdings noch einmal, dass es nicht erst die neue Erhebung abzuwarten gelte. „An den Möglichkeiten der Länder, eigene Managementpläne zu erarbeiten und von Brüssel genehmigen zu lassen, ändert die Erhebung vorerst nichts, weshalb man schleunigst an deren Entwicklung gehen sollte“, so Dorfmann. Werde darüber hinaus auch der Schutzstatus des Wolfs geändert, biete dies in einem zweiten Schritt noch zusätzliche Chancen, die man dann nutzen könne, um eine langfristige, nachhaltige Lösung zu finden. „Bis dahin könnten unsere Managementpläne aber schon greifen“, so der Südtiroler Europaparlamentarier heute.
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Kommentare (1)
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opa1950
Dorfmann ist der falsche Mann in Brüssel.Nur als Abkassierer dort.