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„Nicht so einfach“

Ein Sonderkommando von Förstern macht seit Samstag Jagd auf zwei zum Abschuss freigegebene Wölfe. Was LH Arno Kompatscher und LR Arnold Schuler dazu sagen.

von Matthias Kofler

Die Landesregierung stand unter enormen Zeitdruck: Wenn sie sich mit dem Entnahmedekret noch länger Zeit gelassen hätte, wäre das Argument der Dringlichkeit nicht mehr gegeben gewesen. Andererseits konnte Landeshauptmann Arno Kompatscher auch nicht unmittelbar nach Erhalt der beiden (negativen) Gutachten die Problemwölfe zum Abschuss freigeben, denn dann hätte jeder Rekurssteller vor Gericht beanstanden können, dass sich das Land die Gutachten gar nicht angeschaut habe. Kompatscher hat deshalb für die Anordnung der Entnahme von zwei Wölfen bis Samstag gewartet.

Im entsprechenden Entnahmedekret erinnert der SVP-Politiker daran, dass seit Juni auf vier Almen, die auf der Grundlage des neuen Landesgesetzes als Weideschutzgebiet ausgewiesen sind, Nutztiere gerissen wurden. Es handle sich um große Schäden, und es bestehe die Gefahr weiterer Schäden, argumentiert der LH. Die Almen gehören zur Gemeinde Mühlwald und den angrenzenden Gemeinden. Die Grundanforderungen für eine Entnahmeverfügung sind laut der Bewertung der Experten des Landesforstdienstes und der Juristen des Landes gegeben.

„Nachdem in den Gutachten der Wildbeobachtungsstelle und der Höheren Anstalt für Umweltschutz und Forschung (Ispra) Zweifel in Bezug auf den guten Erhaltungszustand des Wolfes angemeldet waren, war es aber notwendig, noch weitere Dokumentationen einzuholen, die den von der EU-Habitat-Richtlinie vorgesehenen guten Erhaltungszustand bestätigen“, erklärt Kompatscher. Die Wolfspopulation im Land sei keineswegs gefährdet – für die Präsenz von 29 Tieren gibt es eindeutige Nachweise, in den letzten zehn Jahren ist die Population auch stetig gewachsen. Das bestätigt auch das Gutachten von Universitätsprofessor Klaus Hackländer, Leiter des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien (Boku). Laut Arno Kompatscher wurde vor Ort auch noch einmal festgestellt, dass andere Schutzmaßnahmen nicht möglich sind.

Mit dem von ihm unterzeichneten Dekret ist der Landesforstkorps beauftragt, in einem Umkreis von zehn Quadratkilometern der nachgewiesenen Risse zwei Wölfe zu entnehmen. Die Entnahmeermächtigung hat eine Gültigkeit von 60 Tagen ab der Unterschrift.  Wie Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler erklärt, sind die Förster seit Samstag im Einsatz, um die Problemwölfe zu jagen. Das sei aber „nicht so einfach“, weil es sich um Wildtiere handle. Trotz der nicht optimalen Erfolgsaussichten würden die Förster aber das ihnen Mögliche tun, um die Wölfe zu jagen. Dass der im Dekret festgehaltene Radius zum Problem werden könnte, glaubt Schuler nicht. „Die Förster kennen ihr Gebiet – und es geht hier auch nicht um Millimeter“, betont der Landesrat. Laut Schuler bleibt das Dekret auch im Falle eines Rekurses seitens der Tierschützer (seines Wissens liegt noch keines vor) aufrecht. Die Entnahme könne nur von einem Gericht ausgesetzt oder aufgehoben werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (51)

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  • criticus

    Denk ich mir Herr Schuler, da wars wohl einfacher für ihre Förster während der Coronazeit den Menschen nachzujagen, oder?

  • eiersock

    2 Wölfe wianiger? wiaviel bleibn noch? stott nemmer un 80 Exemplare nor lei mer 78. Problem behoben?
    Komplette Augenauswischerei vor den Wahlen!

    • heracleummantegazziani

      Es wurden in Südtirol 29 Wölfe aufgrund von DNA-Spuren nachgewiesen. Was Schuler allerdings nicht sagt (weil es jedem Abschussdekret die Begründung entziehen würde) ist, dass sich die nicht dauerhaft in Südtirol aufhalten, sondern eben durchstreifen. Deshalb wird die Euphorie zwei Exemplare zu finden (die nebenbei willkürlich abgeschossen werden, weil sich nicht feststellen lässt, ob sie für die Risse verantwortlich sind) auch gebremst.
      Sie haben recht, es ist ein Wahlkampfmanöver.

  • gorgo

    Warum hat man denn andreas und rumer nicht in den Forstkorps aufgenommen? Die wüssten wie, pragmatisch und entschlossen, zu handeln ist… 😀

  • opa1950

    Diese Herren reden und versprechen viel wenn der Tag lang ist. Aber das nur bis zum 22. Oktober. Schuler ist zu schwach etwas zu unternehmen und Kompatscher traut sich nicht.

  • luis2

    Die meisten Tiere sind bereits von der Alm und die Wölfe wahrscheinlich schon längst in einem anderen Gebiet und jetzt gehen die zwei Herrn auf die Jagt.
    Die Jäger auf die Jagt der Wählerstimmen, welchen Trottel kann man wohl noch abschießen?
    Fünf Jahre Paragraphen gesucht und kurz vor den Wahlen gefunden?
    Zwei Wölfe die große Errungenschaft sich zu präsentieren, da sie meistens in Rudel die Tiere reißen.
    Geht Hom und seit still !!!

  • rubhel

    Die haben um 17 Uhr Dienstschluss und gehen heim. Grüsse an den Wolf

  • enjoy

    Auch Rambo hätte momentan Zeit, der spürt alles auf!

  • franz19

    Tausende von Euro wieder verpulvern um 2 Wölfe zu schiessen nachdem diese wiederum ein Haufen von Tiere getötet haben..Anstatt das Problem im Sommer anzugehen macht man jetzt ein Krimi draus mit Kameras usw… Das SVP System wird sich nie ändern, ein so schwachen Landeshauptmann hatten wir wohl nie.!!@

  • kongo

    Die teuerste Wahlwerbung von zwei politischen Totalversager, in einigen Jahren ein Fall für den Rechnungshof. Ein Armutszeugnis für die SVP Versager.

    • prof

      Auch wieder ein dummer Kommentar! Egal was LH Kompatscher unternimmt,er wird immer als Versager dargestellt.
      Es müsste wohl JEDEM!! klar sein daß in Italien die Tierschützer samt LAV bestimmen ob abgeschossen wird oder nicht.
      Vielleicht gäbe es eine Lösung,wenn ein Bär oder Wolf jemanden von diesen Vereinen,( Präsidenten oder dessen Angehöhrige) so zurichtet wie es mit den Jungen Mann im Trentino geschehen ist.

      • kongo

        lieber prof, ich rede hier nicht von irgendwelchen Tierschützer oder ob jemand dadurch zugrunde gerichtet wurde, sondern von den immer wieder scheinheiligen Aktionen, (und nicht nur in dieser Sache), des LH. Das er dann oft als Versager dargestellt wird ist dann wohl kein Wunder.

        • prof

          OK,aber scheinheilig Aktionen?? Wenn Kompatscher nichts tut so ist er ein Versager,wenn er jetzt etwas tut ist es Wahlwerbung.

          • kongo

            prof,
            Gut , ich nehme mal den Versager zurück, aber für mich und viele andere ist und war er eine Entäuschung, für einige wenige und dich wohl eher nicht.Er ist halt eben kein LH, leider nur ein Fähnchen im Wind, mal so mal anders wies gerade passt, vieleicht gut für ihm selbst aber nicht für Land und Bürger.

          • hermannh

            Prof: bravo, so ist es!

  • morgenstern

    Die sonst so träge römische Verwaltung hat unseren Wölfen im Schafspelz einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Viel zu früh ist das Gutachten eingetroffen und jetzt besteht Handlungsbedarf wenn man im Oktober nicht ein Waterloo erleben will.

  • sepp

    Bauern itz hoff i woll when es wählen miesst

  • tommmi

    Warum nicht den Bauern die einen Waffenpass haben die Ermächtigung zum schiessen der Wölfe geben die wissen wo der Wolf ist und haben auch keine Angst zu schiessen und hätten auch als erste das Recht, denn es geht um deren Existeu, wir dürfen ja auch nicht die Gehälter der Politiker festlegen

  • prof

    kongo, Für mich ist LH Kompatscher ein Guter LH,natürlich auch mit Fehlern wie ALLE Politiker in Führungspositionen.Kann mir hier jemand einen Politiker nennen welcher ohne Fehler ist?
    Auch bezüglich was Verhandlungen in Rom betrifft sehe ich niemanden der ihm das Wasser reichen könnte, Ausser vielleicht der “ Dampfploderer“ Sven Knoll, er bewirbt sich ja für den Posten.

    • kongo

      prof,
      im Gegensatz zu den anderen 4 Psychoschreibern hier akzeptiere ich deine Meinung und Kommentare. Nur haben wir eine andere Meinung,und das ist gut so.Aber was Kompatscher und Rom betrifft ist schon eine Schmach, ein Fähnchen im Wind eben.Knoll wird sicher nie ein LH werden, aber ein Dampfploderer ist er nie und nimmer.Was die Inteligenz anbelangt kann er solchen Typen von Achammer bis Kompatscher allemal das Wasser reichen.Gott sei Dank gibt es diese Götter nicht mehr wo vorne SVP steht.

  • ummagumma

    Dein Arno ist ein Blender…..und was glaubst warum die komplette SVauPfui Riege die Hosen vor dem Kölle vorhat. Nur D
    deswegen treiben doch das Sumperle, HermieneH, Hera und das Anderle ihr Unwesen hier

  • ummagumma

    Man wird es sehen im Herbst wenn’s Arnole ohne Hosen da steht:-)

  • andreas1234567

    Hallo zur Nacht,

    das ist alles lächerlich, Bürokratiegehabe und unnützer Behördenzirkus.
    Alle Weideschutzgebiete gehören als 3S-Gebiete deklariert und jedem Bergbewirtschafter damit die Erlaubnis erteilt seine Lebensgrundlage, seine Existenz, nach Gutdünken zu schützen.
    In jeder Bäckerei und Metzgerei wird Maus und Ratte gnadenlos und ungefragt nachgestellt aber die unbestritten hochwertigen hochalpinen Lebensmittelbetriebe rund um Fleisch, Käse und Milch und nichts anderes sind die Südtiroler Bergalmen können sich mit dem spinnert herbeigeklatschten Raubviechern herumplagen.
    Das passt alles nicht zusammen, das Schadvieh ist in Taiga und Tundra bestens aufgehoben und wer sich vor Liebe für das Viehzeug gar nicht an sich halten kann kann es dort besuchen und erforschen.Natürlich dann ohne die üppigen Forschungsgelder

    Auf Wiedersehen auf einer Südtiroler Alm, touristisch sind es natürlich auch absolute Einkommensbringer für die Südtiroler Provinzkasse, das ist so und da können Bauernhasser toben wie sie wollen

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