Aus Haltung wächst Halt
Die Katholische Männerbewegung (kmb) setzte sich am Samstag bei ihrer Herbsttagung im Bozner Pastoralzentrum mit 70 Männern aus ganz Südtirol mit der Herausforderung auseinander, Frieden leben zu lernen.
Hauptreferent war der Psychologe Hartmann Raffeiner, der für ein neues Verständnis von Frieden plädierte. Nicht als Endziel sei Frieden anzustreben, sondern vielmehr als Haltung und Prozess, der Gewalt und Zerstörung unnötig macht. Eine friedliche Haltung fördere die Entfaltung des Menschen und die Kooperation untereinander – und jeder könne persönlich ganz konkrete Schritte tun, ist Hartmann Raffeiner überzeugt.
Der Vorsitzende der Katholischen Männerbewegung Georg Oberrauch ermutigte die anwesenden Männer, die Impulse und die Aktionen zum Jahresthema vor Ort aufzunehmen und zu leben. So lud er ein, den Friedensgruß in der Liturgie ansprechender zu gestalten. Die kmb sammelt außerdem selbst formulierte Friedenstexte und -gebete, die Mut machen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Bibelarbeit vor Ort. Auch die Begegnung zwischen Kunst und Religion fort die Männerbewegung fort: „Frieden und Freiheit“ nennt sich der Kompositionswettbewerb, der im Oktober öffentlich gemacht wird. Weitere Angebote sind Exerzitien in Marienberg, ein Taizé-Lieder-Workshop im Haus der Familie sowie ein Lehrgang für Pilgerbegleiter:innen im Zentrum Tau in Eppan.
Zu Beginn seines Vortrages zum Thema „Friede sei mit dir!“ – Frieden leben lernen“ zitierte der Psychologe Hartmann Raffeiner mehrere Staatsmänner, die Frieden zu ihrem Ziel erklärt haben – und als Despoten und Kriegstreiber in die Geschichte eingegangen sind. Frieden würden sich viele auf ihre Fahnen schreiben.
Nach einer liturgischen Feier, bei der das Vorstandsmitglied der kmb Helmut Eisendle ein gemeinsames Bibelteilen anleitete, begrüßte der Vorsitzende der Männerbewegung Georg Oberrauch die mehr als 70 Anwesenden mit dem Aufruf: „Jeder von uns hat offene Baustellen des Unfriedens. Vertrauen wir uns aber unserem Mentor an, um sie zu einem guten Ende zu führen, indem wir von ihm lernen, Wege des Friedens zu gehen. Er verheißt uns einen Frieden, den die Welt noch nicht kennt.“ Georg Oberrauch verwies auch auf Situationen, wo eine kompromisslose Haltung gefragt sei, um zu vermeiden, dass wir gelähmt würden oder Ungerechtigkeiten einfach hinnähmen.
Der Vorsitzende der Katholischen Männerbewegung betonte: „Am heutigen Tag erhaltet ihr Impulse, eure Talente zu stärken, um diese Welt in einen kraftvollen, friedlichen Ort zu wandeln.“ Wichtig auf diesem Wege sein die Gemeinschaft, die in Bewegung bleibt.
Georg Oberrauch begrüßte Bischof Ivo Muser, die stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Ingrid Raffeiner, die diözesane Amtsleiterin Johanna Brunner, die Vorsitzende des Katholischen Forums Sonja Reinstadler, Guido Osthoff von der Caritas und den Vorsitzenden der Katholischen Männerbewegung von Tirol Wolfgang Förg-Rob. Bei den kmb-Mitgliedern aus allen Teilen Südtirols bedankte er sich für ihren Einsatz für eine neue Qualität des Miteinanders, dessen die Kirche so sehr bedürfe.
Hartmann Raffeiner ist angehender Psychotherapeut mit eigener Praxis. Er zeigt sich überzeugt: „Wir brauchen Friedensbildung.“ Die Auffassung von Frieden beschränke sich oft nur auf die eigenen Bedürfnisse, meinte Raffeiner. „Wir sind eingeladen, Frieden als Fähigkeit und Fertigkeit zu begreifen, die wir weiterentwickeln dürfen.“
Fünf Wege können laut Raffeiner zu einem friedlicheren Leben führen: die Atmung, die Dankbarkeit, die Meditation, eine sinnvolle Nutzung der Medien und die konstruktive Gestaltung von Konflikten. Für die Mitglieder der Männerbewegung gelte es, in einem ersten Schritt sich selbst auf diese Wege zu begeben. Sie scheinen zwar einfach zu sein, aber der ausschlaggebende Punkt dabei sei die Beständigkeit, so der Psychologe. Dann wachse aus der Haltung auch ein Halt.
Aktionen zum neuen Jahresthema
Der Vorsitzende Georg Oberrauch lud ein, den Friedensgruß in der Liturgie wieder aufzunehmen, sich die Hand zu reichen und ihn ansprechender zu gestalten. Als weitere Aktion sammelt die kmb selbst formulierte Friedenstexte und -gebete ihrer Mitglieder, die Mut machen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Bibelarbeit vor Ort und eine Ausbildung zur Bibelgruppenleitung. Auch die Begegnung zwischen Kunst und Religion wird fortgeführt: „Frieden und Freiheit“ nennt sich der Kompositionswettbewerb, der im Oktober öffentlich gemacht wird. Weitere Angebote sind die bekannten Exerzitien im Kloster Marienberg, ein Taizé-Lieder- und Bibel-Workshop im Haus der Familie am Ritten sowie ein Lehrgang für Pilgerbegleiter (organisiert vom Zentrum Tau).
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Kommentare (1)
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pingoballino1955
Na dann schaut mal,den Bischof Muser dahinzubewegen,die MISSBRAUCHSFÄLLE in Südtirol ENDLICH aufzuklären und nicht so lange bewußt zu warten,bis die OPFER verstorben sind das ist “ KALKÜL“ raffiniert verschleppt von der katholischen Kirche! SCHÄMT EUCH ALLE! H E U C H L E R,in schlimmster Form!