Große Umstellung
Aktuell wird das Südtirolmobil-Ticketingsystem umgebaut. Während sich für Inhaber des Südtirol Pass nur wenig ändert, müssen sich die anderen Fahrgäste wohl anpassen.
von Markus Rufin
Seit mehreren Monaten steht in der öffentlichen Mobilität ein großes Vorhaben auf dem Programm. Der Umstieg auf ein neues Südtirolmobil-Ticketingsystem ist – bei laufendem Tagesbetrieb – im vollen Gange.
Am Donnerstag wurde am Sasa-Betriebshof in Bozen eine Zwischenbilanz darüber gezogen, was seit mehreren Monaten in Sachen Umrüstung auf ein neues Südtirolmobil-Ticketing-System passiert ist.
Ziel ist es, bis Jahresende alle 700 Busse sämtlicher Konzessionäre mit dem neuen Ticketingsystem auszurüsten – und dies bei laufendem Betrieb. Dies bedeutet, dass derzeit zwei Systeme – das neue wie das alte – parallel betrieben werden müssen. Dies hat in den vergangenen Monaten zu vereinzelten Einschränkungen für Fahrgäste, Busfahrerinnen und Busfahrer sowie Konzessionäre geführt. In diesen Wochen wird das neue System außerdem Schritt für Schritt an allen Südtiroler Bahnhöfen ausgerollt.
Sobald das neue System auf allen Bussen und sämtlichen Bahnhöfen installiert ist, wird das alte System ausgeschaltet.
In der derzeitigen Übergangsphase empfiehlt es sich für die Fahrgäste, das Ticket online zu kaufen. Fast alles beim Alten bleibt hingegen für die Inhaber eines Südtirol Pass und dessen Ableger. Die Inhaber dieser Abonnements können lediglich den Südtirol Pass noch einige Wochen lang nicht im Bus aufladen. Dies ist jedoch online beziehungsweise in allen Südtirolmobil-Verkaufsstellen möglich. Noch einfacher ist es für die Südtirol-Pass-Kunden, wenn sie die Fahrten postpaid (also per SEPA-Lastschrift) bezahlen.
Derzeit gelten die Mobilcards mit Magnetstreifen als Sichtausweis. Contactless-Mobilcards können hingegen wie gewohnt entwertet werden. Auf den Stadtbussen in Bozen und Meran sind in der derzeitigen Übergangsphase die Tickets nur online auf der südtirolmobil-App erhältlich. An Bord der Busse und in den Verkaufsstellen ist das Ticket nicht erhältlich.
Die Verantwortlichen des Landesressorts für Mobilität bzw. der beiden Inhousegesellschaften Sta und Sasa sind sich dessen bewusst, dass diese Umstellung auf ein neues Ticketingsystem eine herausfordernde Zeit für alle – inklusive der Fahrgäste selbst – ist.
Bisher wurde das neue Ticketingsystem auf 500 von insgesamt 700 Bussen eingebaut. „Dies bedeutet, dass jeder Bus mindestens einen Tag lang aus dem Verkehr gezogen werden muss. In dieser Zeit werden die neuen Entwertungsgeräte und die neue Software installiert. Diese liefert künftig wichtige Daten für eine genaue und umfassende Fahrgastinformation“, sagt Joachim Dejaco, Generaldirektor der Sta.
Ressortdirektor Martin Vallazza unterstreicht die Bedeutung des neuen Systems für künftige Planungen im Mobilitätsbereich: „Das neue System liefert uns in Zukunft laufend aktuelle Nutzerzahlen, anhand derer wir bei Bedarf gezielt Linien aufstocken können. Wir wissen also genau, wann der größte Andrang in den öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht bzw. die Auslastungsgrenze erreicht wird. Darauf aufbauend können wir das Angebot anpassen.“
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Kommentare (4)
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robby
Öffis? Seit 30 Jahren nie benützt. Fahrrad, Taxi oder PKW. Da bin ich wenigstens sicher gesund anzukommen.
rubhel
Ich fahre wieder mit den Öffis wenn alle gleich bezahlen
summer1
Welch billige Ausrede: wie ein trotziges Kind!
sougeatsnet
Derzeit funktionieren in vielen Öffis die Automaten überhaupt nicht. 3/4 der Leute entwerten nicht, die statistische Daten natürlich korrekt; selig wer diesen Statistiken glaubt.
Immer wieder werden die Einheimischen für total blöd verkauft. Heute auf stol.it STA-Chef Dejaco. Wäre dieser einmal wie ein normaler Öffisbenützer mit einem neu angekauften Bus in ein Tal (zB Ulten, …) mitgefahren, hätte er ganz garantiert anders ausgestattete Busse gekauft. Offensichtlich nimmt er seinen Job nicht besonders ernst.
Nun zur Rechnung: Wir Steuerzahler bezahlen (fast) die ganze Infrastruktur und dann nochmals höhere Ticketpreise wie die Touristen. Diese von unseren Oberschlauen aufgestellte Berechnung ist ein Schlag ins Gesicht jedes ehrlichen Öffisbenützers. Es gibt dann auch noch genügend Leute, welchen diesen Blödsinn glauben. Berechnung (0,55*365 =200,75€ (Jahresgebühr Tourist), Einheimischer (1000*0,12+1000*0,08+8000*0,03+10000*0,02=640€ ). Viele Einheimische bezahlen die höheren Einstiegsgebühren. Ist etwa falsch, dass ich verlangen kann, dass ich sicher sein möchte, dass ein mitfahrender Tourist ganz sicher etwas mehr bezahlt als ich. Letztlich bezahlen wir auch die Infrastruktur, ganz sicher nicht die Touristiker oder Bauern.