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„Das System flexibilisieren“

Rudi Rienzner und Christian Held

Der Direktor des Südtiroler Energieverbands SEV Rudi Rienzner ist mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des deutschen Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) Prof. Christian Held in Bozen zu einem ausführlichen energiepolitischen Meinungsaustausch zusammengetroffen.

Rudi Rienzner gehört seit vielen Jahren dem wissenschaftlichen und strategischen Beirat des IKEM an.

Ein Schwerpunkt des Gesprächs war die notwendige Reformierung des europäischen Strommarktdesigns. In einem Editorial für die akademische Fachzeitschrift „Klima und Recht“ hatte Rudi Rienzner bereits im Juni konkrete Vorschläge zu diesem Kernthema der Energiewende formuliert.

„Wir müssen unser Energiesystem nicht nur auf die erneuerbaren Energien umstellen, sondern auch flexibilisieren und regional verankern. Dieser Strukturwandel erfordert neue Geschäftsmodelle, damit auch kleinteilige und dezentrale Anlagen und Speicher wirtschaftlich tragfähig werden. Die Rahmenbedingungen dafür müssen wir nicht nur in Italien schaffen. Im Rahmen der aktuellen Debatte über das zukünftige Europäische Strommarktdesign sollten wir darauf eine gesamteuropäische Antwort finden“.

In Südtirol setzt sich der SEV schon seit langer Zeit für eine autonome Strommarktregelung ein.

Christian Held erläutert: „Südtirol ist für die europäische Energiewirtschaft und die europäische Energiepolitik vom großen Interesse, weil sich hier Entwicklungen wie im Brennglas fokussieren. Vieles ist hier vorbildlich entwickelt, aber jetzt muss manches überdacht und weiterentwickelt werden. Rudi Rienzner hat hierzu interessante Vorschläge gemacht, die in Deutschland und in Europa Beachtung finden.“

Christian Held und Rudi Rienzner werden sich schon im Oktober bei einer Fachtagung in Rheinland-Pfalz als Referenten und Diskussionsteilnehmer erneut begegnen. Im Rahmen dieser Veranstaltung sprechen – unter vielen anderen – die Energieministerin des Landes Rheinland-Pfalz Katrin Eder, der frühere deutsche Umweltminister Jürgen Trittin, die ehemalige Bundesministerin für Umwelt und Reaktorsicherheit Barbara Hendricks und der Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik des angesehenen Freiburger Ökoinstituts Felix Christian Matthes über die möglichen energiepolitischen Weichenstellungen.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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