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„Sehr nah am Fluss“

Die neue Bahnlinie zwischen Bozen und Meran: Die Südtiroler Biologen fordern mehr Hochwasserschutz durch eine Renaturierung der Etsch.

Die jüngsten Unwetter in Südtirol haben gezeigt, wie wichtig der Hochwasserschutz entlang der Gewässer ist.

Bereits bei einem Hochwasserereignis mit einer Wiederkehrzeit von 30 bis 100 Jahren ist mit Überflutungen von großen Landesteilen und Schäden in dreistelliger Millionenhöhe zu rechnen, warnt das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen.

Dies gilt auch für die Etsch zwischen Bozen und Meran, wo mit der neuen Bahnlinie eine der wichtigsten und größten Infrastrukturprojekte der kommenden Jahre realisiert werden soll.

„Die Planung dieses Jahrhundertprojekts bietet die Chance, den Hochwasserschutz und die Flussraumgestaltung an der Etsch mitzudenken und zu optimieren“, so die Vereinigung der Südtiroler Biolog:innen.

In der Aussendung heißt es weiter:

„Wir fordern die zuständigen Behörden von Staat und Land auf, u.a. eine Machbarkeitsstudie zur Bewältigung des Überlastfalls der Etsch zu erstellen. Diese sollte auch den neuen Klimaprognosen Rechnung tragen.

Weiters soll die neue Trasse so gewählt werden, dass sie Räume schafft für Flußaufweitungen und Renaturierungen. Dieser natürliche Hochwasserschutz federt zukünftige Extremereignisse ab und schützt Obstkulturen und Infrastrukturen vor Ort und die Gemeinden flussabwärts vor Überschwemmungen. Auwälder speichern Grundwasser, haben kühlende Auswirkungen auf das Mikroklima im Tal. Sie erhöhen die Biodiversität und werten das Gebiet auch ökologisch und landschaftlich auf.

Genauso sieht es auch auch das gesamtstaatliche Italienische Zentrum für die Aufwertung der Fließgewässer CIRF in ihrer neuesten Ausgabe vor dem Hintergrund der Überflutungen in der Emilia Romagna.

Die derzeit im Planentwurf vorgesehene Trassenführung verläuft meist sehr nah am Fluss. Sie lässt leider nur an einigen wenigen Stellen Gestaltungsmöglichkeiten für ein umfassendes Flussraummanagement zu.
Wir regen an, die Trassenführung an weiteren Punkten so abzuändern, dass zusätzliche Bereiche für Rückhalteflächen und Renaturierungen geschaffen werden können.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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