„Klartext reden“
Der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen trifft die Parlamentarierin der schweizer Behindertensession, Journalistin, Sängerin, und Aktivistin Vanessa Grand.
„Freundlich sein, aber Klartext reden, wenn es um die Einhaltung der Rechte von Menschen mit Behinderungen geht“: So lautet der Ansatz mit dem sich Vanessa Grand, Journalistin, Sängerin, Parlamentarierin der heurigen Behindertensession im schweizer Nationalrat sowie Aktivistin schon seit Jahren für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz einsetzt.
Vor wenigen Tagen traf die aus dem Kanton Wallis stammende Aktivistin mit den Mitgliedern des Südtiroler Monitoringausschusses, der über die Umsetzung der Rechte aus UN-Behindertenrechtskonvention in Südtirol wacht und diese fördert, im Südtiroler Landtag zusammen. Gegenstand des Treffens war neben dem gegenseitigen Kennenlernen und der Vorstellung der Aufgaben und Tätigkeiten des Südtiroler Monitoringausschusses vor allem der grenzüberschreitende Austausch zu verschiedenen Fragen und Problemstellungen rund um das Thema Inklusion. Diskutiert wurde unter anderem zu Themen wie persönliche Assistenz, Wohnen, Arbeit und Beschäftigung und Schule. Dabei konnten einige Gemeinsamkeiten und verschiedene Unterschiede zwischen der Situation in Südtirol und der schweizer Realität festgestellt werden. So stellt etwa der Personalmangel mit den damit verbundenen Schwierigkeiten, persönliche Assistent:innen zu finden, eine gemeinsame Problematik dar. Unterschiede gibt es dagegen zum Beispiel im Schulsystem, welches in der Schweiz auf dem Modell der Sonderschulen basiert, während es in Südtirol im Sinne eines inklusiven Bildungssystems organisiert ist.
„Vanessa Grand hat uns einen guten Einblick in die Situation der Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz gegeben. Durch den Vergleich zwischen der schweizer und der südtiroler Realität konnten wir verschiedene Erfahrungswerte sammeln, die für unsere Aufgabe als Überwachungsorgan von großem Interesse sind“, erklärt die Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses Michela Morandini. „Die mit heute begonnene grenzüberschreitende Zusammenarbeit wollen wir auch in Zukunft festigen und planen bereits ein weiteres Treffen“, so die Vorsitzende Morandini.
Die Aktivistin Vanessa Grand stimmt Michela Morandini zu und ergänzt: „Menschen mit Behinderungen treffen sowohl in Südtirol als auch in der Schweiz auf sehr ähnliche Hindernisse und Probleme. Die Art des Umgangs mit diesen und deren Lösungsansätze sind jedoch recht unterschiedlich. Daher ist eine länderübergreifende Zusammenarbeit von großer Bedeutung, denn auch das Thema Behinderung soll nicht an einer Landesgrenze stehen bleiben.
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