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Ressourcen & Nachhaltigkeit

Vom 7. bis zum 9. September wird Bozen erneut zum Treffpunkt junger Regionalhistorikerinnen und -historiker aus ganz Europa. Im Mittelpunkt der Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte, die vom Verein “Geschichte und Region“ und dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen organisiert werden, steht ein hochaktuelles Thema: die Umweltgeschichte. Die Tagung steht allen Interessierten kostenlos offen.

Das Zusammenspiel von Mensch und Natur ist angesichts des Klimanotstands und der unleugbaren Auswirkungen von menschlichen Eingriffen auf unseren Planeten von brisanter Aktualität, spielte aber bereits in der gesamten Menschheitsgeschichte eine entscheidende Rolle. Untersucht wird dieses facettenreiche Verhältnis im Forschungszweig der Umweltgeschichte.

Auf der einen Seite wird darin der menschlichen Einflussnahme auf die Natur und deren Auswirkungen nachgegangen; zum Beispiel in der Forstwirtschaft, im Bau von Wasserkraftanlagen, in Flusslaufkorrektionen, im Bergbau oder in bestimmten Rechtsbestimmungen, die Einfluss auf die Landschaftsgestaltung hatten – so etwa den hierzulande typischen „geschlossenen Hof“, dem auch ein Vortrag gewidmet ist.

Auf der anderen Seite interessiert man sich in der Umweltgeschichte dafür, wie sich die Natur auf das menschliche Handeln auswirkte, etwa im Zuge von Umweltkatastrophen wie dem Sturmtief Vaia, das in unserer Region verheerend gewütet hat. Dass die Ursachen für diese Katastrophe hunderte von Jahren zurückliegen, wird ein weiterer Vortrag nachzeichnen. In der Umweltgeschichte wird auch danach gefragt, welche Maßnahmen zur Regulierung des Mensch-Natur-Verhältnisses in der Vergangenheit vorgeschlagen, diskutiert und durchgesetzt wurden und welche Interessensgruppen jeweils dahinterstanden.

Anlässlich der Bozner Gesprächen zur Regionalgeschichte 2023 diskutieren 20 junge Historiker:innen darüber, wie Umweltgeschichte und Regionalgeschichte zusammengedacht werden können. Im Laufe der drei Tage stellen sie laufenden Forschungsprojekte vor und vertiefen Themen von großem Interesse wie Ressourcen und Nachhaltigkeit, Wasser und Boden, Wald und Weiden, das Verhältnis zwischen Umwelt und Architektur sowie zwischen Mensch und Tier.

Die Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte werden in diesem Jahr bereits zum dritten Mal vom Verein „Geschichte und Region“ und dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen ausgerichtet. Sie bieten jungen Regionalhistoriker:innen die Möglichkeit, ihre Forschungsprojekte zu präsentieren und zu diskutieren, miteinander in Austausch zu treten und sich zu vernetzen.

Gleichzeitig stellen die Bozner Gespräche für alle Interessierten eine Gelegenheit dar, einen Blick in aktuelle Forschungsdebatten der Regionalgeschichte zu werfen und mitzudiskutieren. Die Veranstaltung ist öffentlich und die Teilnahme kostenfrei; es wird eine Simultanübersetzung Italienisch/Deutsch angeboten.

Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte 2023: Umwelt und Region

7–9. September 2023, Campus Bozen, Hörsaal D1.02, Universitätsplatz 1

Eine Veranstaltung von „Geschichte und Region/Storia e regione“ (www.storiaeregione.eu) und Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte, Freie Universität Bozen in Zusammenarbeit mit Fondazione Bruno Kessler – Istituto storico italo-germanico/Italienisch-Deutsches Historisches Institut, Trient

Wissenschaftlicher Beirat / comitato scientifico
Stefano Barbacetto (Geschichte und Region/Storia e regione)
Andrea Bonoldi (Università di Trento)
Francesca Brunet (Libera Università di Bolzano)
Sebastian De Pretto (Universität Bern)
Liise Lehtsalu (Geschichte und Region/Storia e regione)
Reinhard Nießner (Universität Innsbruck)
Michaela Oberhuber (Geschichte und Region/Storia e regione)
Katia Occhi (Fondazione Bruno Kessler – Istituto storico italo-germanico, Trento)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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