„Hey Boss, ich brauch mehr Geld“
Der Dachverband für Soziales und Gesundheit fordert höhere Löhne im Dritten Sektor – und somit eine Anpassung der Gehälter an jene der öffentlich Bediensteten.
Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ – das Lied von Gunter Gabriel bringt die Forderung von mehreren Tausend Mitarbeiter/innen im Dritten Sektor auf den Punkt.
In einem Offenen Brief hat sich nun Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer an den Landeshauptmann und die Soziallandesrätin gewandt. Es geht um die Löhne im Dritten Sektor.
Die Mitarbeiter/innen erwarten sich eine Anpassung der Gehälter, so wie dies bei den Bediensteten der öffentlichen Körperschaften nun geschehen ist.
Die Lohnerhöhung der öffentlich Bediensteten sei richtig und höchst an der Zeit. Der Dritte Sektor will nun nachziehen. Dafür brauche es aber zusätzliche Mittel aus dem Landeshaushalt, so Wolfgang Obwexer in seinem Schreiben.
Der Offene Brief im Wortlaut:
„Sehr geehrter Hr. Landeshauptmann, sehr geehrte Frau Landesrätin,
mit großer Genugtuung stellen wir fest, dass es gelungen ist, einen ersten konkreten Schritt hin zu einer Anpassung der Gehälter der Bediensteten der öffentlichen Körperschaften in Südtirol zu tun und auch die entsprechenden Mittel dafür bereitgestellt werden können. Als Vertretungsorganisation der verschiedensten Betroffenenvereine sehen wir den hohen Wert und auch das weitgehend große Engagement der Mitarbeiter/innen in sozialen und Gesundheitsdiensten des Landes, der Bezirksgemeinschaften und Gemeinden und in den Seniorenwohnheimen.
Es ist richtig und höchst an der Zeit, hier angesichts der großen Herausforderungen in den letzten Jahren und der letzthin hohen Inflationsraten das Lohngefüge anzupassen und Gehälter in angemessener Weise nachzubessern.
Aus diesem Grund ersuchen wir jedoch auch nachdrücklich, dass uns in unserer Funktion als Arbeitgeber, die weitgehend Dienste auf der Basis entsprechender Gesetzgebung im Auftrag oder mit Beiträgen der öffentlichen Hand abwickeln, ebenso – und für die gleichen Bezugszeiträume – eine Gehaltsanpassung ermöglicht wird. Es ist nämlich allgemeiner Usus, dass sich die Berechnung der Löhne im Dritten Sektor an jene der öffentlichen Hand orientieren, auch weil es keine Benachteiligung geben sollte, wenn Mitarbeiter von einer gemeinnützigen Organisation angestellt werden.
Aus diesen Gründen und um auch unseren Mitarbeiter/innen respektvoll für ihre wertvolle Arbeit gegenübertreten zu können, ersuchen wir seitens des Dachverbandes und seiner Mitgliedsorganisationen als auch stellvertretend für unsere weiteren Partnerorganisationen Caritas, EOS, Hands, La Strada – der Weg und KVW eine Sonderfinanzierung vorzusehen, dies uns in die Lage versetzt, ebenfalls vergleichbare Lohnanpassungen zu gewähren. Zu diesem Zweck ist das aktuelle Finanzierungssystem (Auftragswesen, Beitragswesen, Tagessätze u.a.) zu überprüfen und bedarfsgerecht zu ergänzen.
Gerne bieten wir unsere Mitarbeit an einem solchen Prozess an, der allerdings umgehend in die Wege geleitet werden sollte – um Benachteiligungen und Unmut vermeiden zu können. Immerhin betrifft dies mehrere Tausend Mitarbeiter/innen der Tätigkeitsbereiche im Dritten Sektor.“
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