Getanzte Träume
Mit einer anrührenden und engagierten Aufführung endete die 7. Community Dance Academy des Südtiroler Tanzkollektivs in Mühlbach.
Seit 2017 gibt es regelmäßige Community Dance Veranstaltungen, die vom Südtiroler Tanzkollektiv organisiert werden. Das Motto der Community-Bewegung lautet „Alle können tanzen“. Das erste Mal führte das Tanzkollektiv nun ihr Stück am Ort der Vorbereitung selbst, nämlich dem Herz-Jesu-Wohnheim auf. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wohnten und trainierten 6 Tage lang vor Ort. Das dreistöckige Atrium des neuen Hauses mit seiner breiten Treppe und den teilweise umlaufenden Galerien bietet sich für eine Aufführung förmlich an.
Das Thema der diesjährigen Ausgabe lautete „Traumwelten tanzen“, wobei vier Choreografinnen mit den 10- bis 15-Jährigen in fünf Tagen eine Szenenfolge erarbeitet, die am Abschlusstag dem Publikum gezeigt wurde. Dabei brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch Objekte, Zeichnungen und Polster mit, die mit den eigenen Träumen in Verbindung stehen.
Am Beginn standen atmosphärische Klangfiguren, die von zwei Teilnehmerinnen live am Klavier gespielt wurden, dazu wurden in einem Reigen die persönlichen Objekte vorgestellt. Ein musikalisches Leitmotiv begleitete anschließend durch den Abend, wobei die Szene in nächtliches Blau gehüllt und manchmal auch mit Rauch eingenebelt war.
Die 8 sehr unterschiedlichen Szenen boten sich vielfältig dar, als (alp)träumerische, rhythmische oder sehr dynamische Tanzsequenzen und mit wenigen Ausnahmen im Ensemble. Es gab ebenso Texteinwürfe und geheimnisvolle Momente, als die Jugendlichen durch das Publikum schritten und Zuhörerinnen und Zuhörern einen „Traumspruch“ ins Ohr flüsterten. Die benutzten vielfältigen zeitgenössischen choreografischen Elemente reichten bis zum Hip-Hop wie die Musik ebenso Klassisches, Jazz und Modernes bot. Die Aufführung war sehr gut besucht und die Sitzplätze fast bis zum letzten Platz belegt. Die kreativen und die ganze Woche engagiert arbeitenden Jugendlichen erhielten stürmischen Applaus. So manch junges Tanztalent hat seine Teilnahme bereits für nächstes Jahr wieder zugesagt.
Im Community-Dance geht es nicht um vorbereitete Choreografien, sondern die Beteiligten können ihre eigenen Bewegungsideen und kreativen Fähigkeiten, ganz gleich welcher Art, einbringen. Mithilfe gezielter Themen- und Bewegungsarbeit baut dann ein Choreografie-Team das Stück zusammen.
Für die kreative Umsetzung waren die Choreografinnen Anastasia Kostner, Sabrina Fraternali, Sarah Merler und Adriana Sellemond unter der Gesamtleitung von Ewald Kontschieder zuständig, während Wolfgang Kontschieder als Coach und Erzieher für den Ausgleich sorgte.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.