An Schwedens Küsten
Das von Jukka-Pekka Saraste dirigierte Royal Stockholm Philharmonic Orchestra spielt das 600. Konzert des 1986 gegründeten südtirol festival meran. Solist ist der Pianist Martin James Bartlett – einer der neuen „Stars“ am Klassikhimmel.
„Es wäre dumm zu Hause zu bleiben, wo kein Platz für einen ist“, bemerkt die Musikpionierin Helena Munktell, die im späten 19. Jahrhundert von Mittelschweden nach Paris auswandert, um als Komponistin Gehör zu finden. Mit ihrem Tongemälde „Bränningar“ (Wellenbrecher) eröffnet das Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Jukka-Pekka Saraste am 29. August das 600. Konzert in der 38jährigen Geschichte des südtirol festival meran. Darauf folgen Rachmaninoffs „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ mit dem jungen Pianisten Martin James Bartlett und – als krönender Abschluss – die 1902 uraufgeführte Zweite Sinfonie von Jean Sibelius. Da Konzert beginnt um 20.30 Uhr im Kursaal.
Der Komponist nimmt in diesem Stück „Steinchen“, die Gott „zu einem Mosaik herabgeworfen“ hat und macht daraus ein Repertoire-Highlight, während Russland die Autonomie seiner finnischen Minderheit einschränkt. Im Andante-Satz glaubt der Dirigent der ersten Schallplattenaufnahme Robert Kajanus den „Protest gegen all das Unrecht“ zu hören. Ob man hinter den Noten Signale eines finnischen Nation-Buildings hört oder, was viele Kritiker bevorzugten, eine Lobpreisung der Natur – die D-Dur-Sinfonie ist vor allem großartige Musik.
Martin James Bartlett wurde 1996 in London geboren und spielt mit einer Reife und Eleganz, die weit über sein Alter hinausgeht. Bartlett ist ein Exklusivkünstler bei Warner Classics. „Rhapsody“, sein zweites Album für dieses Label, das er mit dem London Philharmonic Orchestra und Joshua Weilerstein eingespielt hat und auf dem Konzerte von Rachmaninow und Gershwin zu hören sind, wurde von Kritikern gefeiert und erhielt Auszeichnungen, darunter einen Gramophone Editor’s Choice und eine 5-Sterne-Rezension im BBC Music Magazine. 2019 erhielt sein Debütalbum „Love and Death“, das sich mit diesen Themen von Bach bis Prokofjew auseinandersetzt, hervorragende Kritiken in der „Times“, in der „Sunday Times“ und im „Guardian“. 2014 wurde er zum BBC Young Musician of the Year ernannt.
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