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Guido Anton Muss

Skulpturen von Guido Anton Muss: Ein Künstler, der die verschiedenen sprachlichen, kulturellen und künstlerischen Seelen Südtirols zu vereinen wusste.

Über 40 Werke des Südtiroler Bildhauers Guido Anton Muss zeigen das Museum Ladin und das Ladinische Institut Micurá de Rü in einer Ausstellung 20 Jahre nach dem Tod des Künstlers.

Der ladinische Bildhauer und Maler Guido Anton Muss (1941 – 2003) war eine zentrale Figur der Südtiroler Kunstszene in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ein Künstler, der die verschiedenen sprachlichen, kulturellen und künstlerischen Seelen Südtirols zu vereinen wusste. Bereits 2013, anlässlich seines zehnten Todestages, zeigte das Museum Ladin eine umfassende Retrospektive. Heute, 20 Jahre nach seinem Tod, präsentiert es mit dem Ladinischen Kulturinstitut Micurá de Rü die Ausstellung „Guido Anton Muss. Operes – Werke – opere“ mit Werken aus den Sammlungen der Autonomen Provinz Bozen, die zwischen 1968 und 1999 entstanden.

„Guido Anton Muss praktizierte die Bildhauerei auch in den Jahren, in denen man behauptete, sie sei keine zeitgenössische Kommunikationsform mehr. Diese Hingabe war eine der treibenden Kräfte hinter der außergewöhnlichen Beständigkeit dieser Technik“, erklärt Kurator Gabriele Lorenzoni. Ausgehend von der ladinischen Tradition der Holzschnitzerei eignete sich der Künstler alle plastischen Techniken an, wobei er zwischen Holz, Bronze, Keramik und Gips wechselte und sich auch der Malerei und dem Zeichnen zuwandte.

Sein umfangreiches Werk ist dank eines testamentarischen Vermächtnisses in den Sammlungen des Landes und des Museums Ladin umfassend vertreten. Außerdem sind zahlreiche Denkmäler und Skulpturen in Südtirol und in Venedig, seiner zweiten Heimat, ausgestellt. In der Ausstellung werden über vierzig Werke präsentiert: Sie zeugen von der frühen Faszination des Künstlers für die Abstraktion sowie von den unendlichen Variationen der ihm am Herzen liegenden Themen, von der weiblichen Figur über die Mythologie bis hin zum Tierreich.

 

Lebenslauf von Guido Anton Muss

Guido Anton Muss besuchte nach einer frühen Lehre in St. Ulrich zunächst die dortige Kunstschule und setzte dann seine Ausbildung am Kunstinstitut in Florenz fort. Im Jahr 1962 erwarb er in Fano sein Diplom als Kunstmeister und zog dann nach Venedig, wo er an der Kunsthochschule Magistero d’Arte studierte. 1963 zeigte er seine erste Einzelausstellung in Pergine Valsugana, Trentino, im folgenden Jahr begann er in Venedig zu unterrichten und erhielt seine ersten Aufträge für religiöse Werke. Im Jahr 1969 zog er nach Bozen, wo er sich im Südtiroler Künstlerbund engagierte und an zahlreichen Wettbewerben und Ausstellungen teilnahm.

In den 1980er Jahren erreichte er den Höhepunkt seiner künstlerischen Reife, kontinuierlich folgten Aufträge. Im Jahr 1986 gab er seine Lehrtätigkeit auf und widmete sich internationalen Reisen nach New York, Paris, Finnland, Deutschland und Österreich, auch um Kooperationen zu knüpfen und Ausstellungsmöglichkeiten zu suchen. Er wurde zu einem der einflussreichsten Künstler der Südtiroler Szene, ohne jemals seine privilegierte Beziehung zu Venedig aufzugeben. Zu seinen zahlreichen Aufträgen gehören die zwei monumentalen Skulpturen „Cariatidi“ von 1992 für den neuen Landtag in Bozen. In den 1990er Jahren reiste er häufig nach Mittel- und Südamerika, wo er zahlreiche Werke hinterließ.

Im Jahr 1999 schenkte er dem Land zahlreiche Werke. Nach der Verwirklichung des Werkes „Toro“ für die Raiffeisenkasse Bozen verstarb er nach langer Krankheit am 3. März 2003.

Bei der Eröffnung mit dabei waren unter anderem Landesrat Daniel Alfreider, der Vizepräsident des Landtags Manfred Vallazza, die Direktorin des Museum Ladin Katharina Moling und Gabriele Lorenzoni, der das wissenschaftliche Projekt in Zusammenarbeit mit dem Team des Museums Ladin koordinierte.

Die Ausstellung kann im ladinischen Kulturinstitut Micurá de Rü, in der Via Stufles, 20 in St. Martin in Thurn im Gadertal bis 24. September täglich von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 19 Uhr kostenlos besucht werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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