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Die Pilz-Kontrollen

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Heuer ist ein gutes Pilzjahr, allerdings halten sich nicht alle Pilzsammler an die Regeln. Im heurigen Sommer wurden bereits fast gleich viele Übertretungen des Pilzgesetzes festgestellt, wie in der gesamten letzten Saison. 

von Lisi Lang

Die warmen Temperaturen der letzten Wochen und die Niederschläge haben die Pilze in Südtirol sprießen lassen. Die Bedingungen sind gut, sogar so gut, dass man in bestimmen Gebieten zeitweise nach den gelben Pfifferlingen im Wald gar nicht erst suchen musste, sondern diese zuhauf gefunden hat, berichten langjährige Pilzsammler.

Dass heuer ein gutes Pilzjahr ist, bestätigt auch Florian Blaas, stellvertretender Direktor der Abteilung Forstwirtschaft. „Anhand der Verwaltungsstrafen kann man sagen, dass es seit Mitte Juli 2023 ein gutes Pilzjahr ist, speziell für Pfifferlinge“, erklärt der stellvertretende Direktor der Abteilung Forstwirtschaft.

Insgesamt 48 Übertretungen des Pilzgesetzes wurden seit Mitte Juli (Stand 12. August 2023) bereits festgestellt. Das sind beinahe so viele, wie im gesamten letzten Jahr. Im Jahr 2022 wurden laut Agrar- und Forstbericht insgesamt 49 Übertretungen geahndet, 2021 waren es nur 27 – damals sprach man auch von einem schlechten Pilzjahr. Besonders viele Übertretungen gab es 2020, als insgesamt 163 Strafen ausgestellt wurden.

Das zeigt, wenn es viele Schwammerln und Pilze im Wald zu finden gibt, steigt auch die Zahl der geahndeten Übertretungen – immerhin braucht es eine Genehmigung zum Sammeln von Pilzen und man muss bestimmte Regeln einhalten. Wer das nicht tut, riskiert eine Strafe.

Die meisten Übertretungen wurden heuer am Ritten und in Toblach (je 8) festgestellt, erklärt Florian Blaas mit Blick auf die Daten. In Mühlbach seinen sechs Übertretungen festgestellt worden, die restlichen in verschiedenen Teilen des Landes. 28 von 48 Strafen hatten einen Strafsatz von 91 Euro, fünf Strafen beliefen sich auf 125 Euro und vier auf 34 Euro. „Die höchste ausgestellte Strafe sind insgesamt 227 Euro“, erklärt Florian Blaas.

Der stellvertretende Direktor der Abteilung Forstwirtschaft bestätigt auch, dass es nach wie vor Probleme mit Pilzsammlern aus anderen Provinzen und Regionen gibt, die ohne Genehmigung große Mengen zum Verkauf sammeln. „Der derzeitig niedrige Personalstand erschwert aber die Kontrollen“, sagt Florian Blaas.

Auch in den Büros der Mykologischen Kontrollstelle des betrieblichen Dienstes für Hygiene der Lebensmittel und Ernährung kann man feststellen, dass heuer ein gutes Pilzjahr ist, immerhin wurden allein in Bozen bereits 36 Beratungen für Privatpersonen durchgeführt. „Es gibt Personen, die sich nicht so sicher sind, wie erfahrene Pilzsammler und auch Pfifferlinge oder Steinpilze zur Kontrolle bringen“, sagt Dagmar Regele, geschäftsführende Primaria des betrieblichen Dienstes für Hygiene der Lebensmittel und der Ernährung. „Es kommen nicht nur erfahrene Pilzsammler zu uns mit neuen Pilzen, die sie selbst nicht kennen, sondern auch Sammler, die einfach abklären möchten, ob ihre Pilze wirklich genießbar sind“, so Regele. „Es ist wirklich aufzupassen, weil es auch Pilze gibt, die den essbaren sehr ähneln“, so Regele. Und da könne es schon zu Verwechslungen kommen, wenn man sich nicht ganz gut auskennt. Wenn man also kein erfahrener Pilzsammler ist, sei es ratsam, rät Regele, die im Wald gefundenen Pilze kontrollieren zu lassen.

Neben den Pilzkontrollen führen die Mykologischen Kontrollstellen auch die Eignungsprüfungen zum Pilzhandel und -verkauf durch. Laut Dagmar Regele wurden heuer bereits 134 Zertifikate für die Essbarkeit der Pilze ausgestellt. Dieses Zertifikat wird laut Regele benötigt, wenn die Pilze beispielsweise auf dem Markt verkauft werden.

Der Pilzberatungsdienst wird in den Sommermonaten in Bozen, Meran, Brixen und Bruneck ausschließlich nach Vormerkung angeboten. Informationen dazu gibt es beim betrieblichen Dienst für Hygiene der Lebensmittel und Ernährung S.I.A.N im Sanitätsbetrieb.

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