Weniger Eis
Rasanter Rückgang: Im heurigen Sommer haben Südtirols Gletscher durchschnittlich eineinhalb Meter Eis verloren.
Im heurigen Sommer haben Südtirols Gletscher bislang im Durchschnitt eineinhalb Meter Eis verloren, fasst Rudi Nadalet vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz die aktuelle Lage zusammen, etwas weniger war es am Rieserferner im Ahrntal. Für den Weißbrunnferner im Ultental wird nicht mehr die Massenbilanz berechnet, da er in den vergangenen Jahren in drei Teile zerfallen ist. Im Zuge der Sommerbegehungen haben die Mitarbeitenden des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen vor allem am Rieserferner Messungen vorgenommen, außerdem am Langenferner in Martell und gemeinsam mit dem italienischen glaziologischen Komitee (Comitato Glaciologico Italiano) am Übeltalferner in Ridnaun.
„Gletscher sind Seismographen für den Klimawandel“, erklärt Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler hin: „Gletscher sind gleichsam ein Spiegel des Klimasystems. In den kommenden Jahrzehnten wird die Mehrheit der Gletscher weltweit stark abschmelzen. Damit geht ein wichtiges Element im Wasserkreislauf verloren, denn die Eismassen im Hochgebirge sind als Wasserspeicher im Hochsommer wichtig.“
„Aktuell verlieren die Gletscher durchschnittlich fünf Zentimeter Eis pro Tag“, berichtet Rudi Nadalet: Ursache ist die Kombination aus blankem Eis, wenn die Gletscher über keine schützende Schneeschicht mehr verfügen, mit den hohen Temperaturen bei Tag und auch bei Nacht. So ist etwa während der vergangenen Nächte die Lufttemperatur an der 3.328 Meter hoch gelegenen Wetterstation Schöntaufspitze nie unter sieben Grad Celsius gesunken.
Die erhöhte Gletscherschmelze dieser Tage führt gleichzeitig zu intensivem Sedimenttransport in den Gewässern: Am Donnerstag Nachmittag hat Nadalet etwa an der Pegel- und Feststoffmessstelle am Suldenbach bei Stilfser Brücke bei einem Abfluss von rund zehn Kubikmetern pro Sekunde einen Geschiebetransport von bis zu zehn Kilogramm pro Sekunde gemessen. Der Suldenbach weist in Stilfser Brücke ein Einzugsgebiet von 130 Quadratkilometern auf und führt hier auch das Schmelzwasser des in Gomagoi zusammenfließenden Trafoierbaches.
Bilanz über die Entwicklung der Gletscher in diesem Sommer werden der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale und seine Mitarbeiter Anfang Oktober nach Ende des hydrologischen Jahres ziehen. Die Anzeichen deuten auf einen überdurchschnittlich starken Eisverlust hin, fasst Amtsdirektor Dinale zusammen, der allerdings nicht so stark wie im vergangenen Jahr sein wird.
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Kommentare (10)
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steve
„Muss die Welt erst in Flammen steh’n
Dass wir uns aus unserm Koma dreh’n?
Es braucht den nimmermüden „Oh, oh, oh“-Aufschrei
Rüber in die neue Zeit
Muss die Welt erst in Flammen steh’n
Bis wir zur Feuertaufe geh’n?
Wichtig ist, alle sind, oh, oh, oh, dabei
Rüber in die neue Zeit“
Herbert Grönemeyer
foerschtna
Bis vor ca. 6.000 Jahren waren die Gletscher im Alpenraum eisfrei, und trotzdem hat die Welt nicht gebrannt.
steve
Ja dann ist ja alles in Ordnung. wenns dir damals so gut gefallen hat! 🙂
foerschtna
Ja, und das Eis kam erst wieder zurück, nachdem man die Verbrennungsmotoren verboten hatte.
steve
Dass es natürliche und menschgemachte Klimaschwankungen gab und gibt, ist nichts Neues!
Das Leben auf unserem Planeten ist auch nicht in Gefahr, aber dein und mein Wohlstand und der unserer Kinder!
ich
Dzt brennt es aber an allen Ecken
foerschtna
Ja, die Hitze schürt alles an. Stroh brennt ja schon bei 150 Grad Celsius, Holz bereits bei 350 Grad Celsius. Da ist es dann ja kein Wunder, dass in 35-Grad-heißen Augusttagen alles anfängt zu brennen.
steve
Für einen Brand braucht es eine Initialzündung durch Mensch oder Blitzschlag. Dass sich Brände bei Hitze und Trockenheit besser ausbreiten, ist aber auch klar!
ummagumma
Dumme Polemik und nichts weiter. Möchte nicht wissen wie oft Herr Steve in Urlaub fährt, Fleisch ist, Nestlé Produkte verspeist, einem Haufen Plastik in die Umwelt haut etc. Ein Herr Grönemeyer mit eingeschlossen
steve
Wir sind alle mit drinnen der eine mehr der andere weniger.
Wenn man nicht Team K wählt, hat man augenscheinlich auch schon etwas fürs Klima erreicht!